BUNDESREALGYMNASIUM STEYR 1983/84 101. Jahresbericht
STADTARCHIV STE 2 5. Jan. 2022 Herbei, herbei, I ausgeschieden Ihr Herren und Frauen, Gar schöne Ding sind hier zu schauen. Mein Füllhorn hat für alle was. Hier findet Ihr Ernst und findet Spaß, Der Fürst, der Kaufmann, der Poet, Was hämmert, meißelt, gräbt und näht. Was sticht und hobelt, feilt und raspelt. Was klopft und spinnt und kocht und haspelt. Was betet, lüget, singt und weint, Ist alls In diesem Buch vereint. (Abraham a Sancta Clara) Bischof und Minister besuchten dieses Schuljahr das Haus am Michaelerplatz, Sein großzügiger Erneuerer und langjähri ger Direktor wird es verlassen, Ihm aber — Ich bin mir ganz sicher — auch weiterhin verbunden bleiben. Die Vorteile seiner Architektur und Einrichtung schätzend, werden wir darin weiterarbeiten. Einen kleinen Ausschnitt dieser Arbeit zeigt der Jahresbericht. Dieses Jahr Ist er leider nicht bunt, doch nicht weniger Interessant. Mein Dank gilt allen Kollegen(lnnen) und Schülern(lnnen) für die Mitarbeit, den Fotografen für die Bildschärfe, Wolfgang Koller für alles, wo er mich unterstützte. i M. Karl M. Kubizek
Wenn im September 1984 das neue Schuljahr beginnt, wird ein auf merksamer Beobachter eines morgendlichen Schultages eine markante Persönlichkeit vermissen, die zehn Jahre lang im Fußgängertrubel dem BRG Steyr zustrebte. ■m ■l-iVr- l.'-h'iKI < > 4 Direktor Hofrat Dr. Richard Treml tritt mit 31. August 1984 in den Ruhestand Dr. Richard Treml wurde am 13. August 1919 In Steyr geboren. Er besuchte die Volksschule Promenade und anschließend das BRG am Michaelerplatz. Nach der Reifeprüfung, die er 1937 mit Auszeichnung ablegte, studierte er Germanistik, Anglistik und zwei Semester Biblio thekswissenschaft an der Universität Wien. Am 10. Februar 1940 wurde er zur deutschen Wehrmacht einberufen. Vorerst an der Westfront Im Ein satz, kam er Im April 1941 an die Ostfront. Als Sanitäts-Feldwebel geriet er am 8. Mal 1945 In englische Kriegsgefangenschaft, aus der er am 8. November 1945 entlassen wurde. Er nahm sein Studium wieder auf und legte am 9. März 1948 die Lehramtsprüfung aus Deutsch und Englisch ab. Am 19. November 1948 wurde er zum Dr. phll. promoviert. Im September 1948 begann Dr. Treml am BRG Steyr seine berufliche Tätigkeit als Lehrer. Aber schon Im Mal 1949 verließ er die Schule wieder, die er als Schüler besucht hatte und an die er — 25 Jahre später — als Direktor zurückkehren sollte. Bis Dezember 1957 unterrichtete er an der HTL Steyr, zwei Jahre war er hier auch als Präfekt am Schulinternat tätig. Im Jänner 1958 begann der vielleicht Interessanteste Abschnitt In der beruflichen Laufbahn unseres Direktors. Es muß eine Herausforde rung besonderer Art gewesen sein, als Schulleiter und Direktorstellvertre ter an das Werkschulheim Felbertal, einem Gymnasium mit gleichzeitiger
handwerklicher Ausbildung im Bundesland Salzburg, berufen zu werden. Die Einzigartigkeit dieses Schultyps, die harten, schneereichen Winter monate in der Abgeschiedenheit des Feibertais bei MIttersiiI, die Über siedlung des Werkschulheims nach Ebenau bei Salzburg Im Jahre 1964, die durch die Art der Schule bedingte Verflechtung von schulischem Leben und Privatieben — dies ailes klingt abenteuerlich und kaum vorsteilbar, wenn man Hofrat Treml von dieser Zeit erzählen hört. Ohne Zweifei darf man ihn als einen der Pioniere dieser Schule bezeichnen. Für Ebenau war es sicherlich ein Verlust, als Dr. Tremi — im August 1973 war ihm der Titei Oberstudienrat verliehen worden — am 15. Juii 1974 die Leitung des ERG Steyr übernahm. Unsere Schule befand sich an einem Wendepunkt: Ein Jahr zuvor war das BG Werndipark eröffnet wor den, ein Großteil des Lehrkörpers übersiedelte dorthin, und das Gebäude am Michaelerplatz bedurfte dringend einer Renovierung. Die langjährige Erfahrung Dr. Tremis kam dem BRG Steyr in vielfältiger Weise zugute. Schon in den Jahresberichten vor dem 2. Weltkrieg finden sich Kla gen über die Raumnot. Es lag sogar eine ministerielle Zusage für den Schulneubau vor, wegen budgetärer Schwierigkeiten mußte dieses Vor haben aber ausgesetzt werden. Erst Dr. Tremi war es beschieden, dem Gebäude am Michealerplatz ein neues Kleid und eine neue Zukunft zu geben. Darüber hinaus gelang es ihm aber, ein gedeihliches Klima für die Erziehung unserer Jugend zu schaffen, ein Klima der Zusammenarbeit zwischen Lehrern, Schülern und Eltern. Für viele junge Lehrer an unserer Schule war er der erste Direktor. Seine Toleranz und seine offene, nicht- „direktive" Haltung gegenüber der Persönlichkeit des Mitmenschen er möglichte es uns, einen verständnisvollen, aber auch leistungsorientier ten Weg der Erziehung und Wissensvermittlung einzuschlagen. Auch außerhalb der Schule war unser Direktor stets um das Wohl der Jugend und deren Erziehung bemüht. Seit Jahrzehnten ist er aktives Mit glied der Pfadfinderbewegung. Er wirkte als Pfadfinderführer und war von 1954 bis 1969 als Bundesfachkommissär für Führerausbiidung in der Bundesleitung der Pfadfinder Österreichs tätig. Dem international Trai ning Team der World Scout Association, London — Gilwell Park, gehörte er als „Deputy Camp Chief of Austria" von 1956 bis 1969 an. Dr. Tremis Erfahrungen auf dem Erziehungs- und Bildungssektor kamen aber auch anderen internationalen Organisationen zugute. Von 1962 bis 1972 war er Referent beim Europarat, Sektion „Technical Trai ning in Secondary Schools". 1973 nahm er als österreichischer Delegier ter an der UNESCO-Weitkonferenz für Erziehung In Genf teil. Die Landesschuiräte von Salzburg und Oberösterreich haben Dr. Tremis Wirken wiederholt gewürdigt, der Bundespräsident verlieh ihm im Jahre 1980 den Titei Hofrat. Wir danken Herrn Hof rat Dr. Tremi für seine verständnisvolle Leitung unserer Schule und hoffen, daß er weiterhin mit uns in Verbindung bleibt. Wir wünschen ihm noch viele gesunde Jahre im Ruhestand, in denen er den Beschäftigungen nachgehen kann, die er sich für diese Zeit vorge nommen hat. Wer ihn kennt, weiß, daß es für ihn einen „Ruhe"stand nicht geben wird. Anton Frühstück Mag. Harald Gebeshuber
Bischof Maximilian Aichern besucht unsere Schule Wie sollen wir den Bischof begrüßen? Wie können wir dem Bischof eine kleine Freude bereiten? Kommt er mit Stab und Bischofsmütze? Was arbeitet ein Bischof den ganzen Tag? Wieviel verdient ein Bischof? Solche und ähnliche Fragen beschäftigten die Schüler der Unter stufe, als sie erfuhren, daß Bischof Maximilian Aichern anläßlich der Visitation der Pfarre St. Michael unsere Schule besuchen wird. Schüler der Oberstufe gestalteten ein Begrüßungsplakat, das an den Besuch des Papstes In Wien und an seine Worte an die Jugend erinnern sollte: „Habt Mut und Geduld zu kleinen Schritten!" Am Mittwoch, dem 23. November 1983, war es dann soweit. Unser Bischof muß ein Frühaufsteher sein, denn schon vor den meisten Professoren traf er an diesem Morgen In der Schule ein. Pünktlich mit dem Läuten begann sein Besuch In den einzelnen Klassen, wo er jeweils vom Klassensprecher begrüßt wurde. Selbstge bastelte Geschenke sollten die Kommunikationsschwelle überwinden helfen. Dem Bischof gelang es In der kurzen Zelt, den Schülerinnen und Schülern Ermutigung und Stärkung für Ihren Glauben und Ihre Arbelt zu geben. In der großen Pause wurde der hohe Gast von unserem Herrn Direk tor im Professorenzimmer begrüßt. Für die Schüler der 7. und 8. Klassen gab es anschließend ein gemeinsames Treffen mit dem Bischof Im Geometriesaal. Friede, Abrüstung, Ökumene, geistliche Berufe, die Frau In der Kirche, waren Themen, über die die Schüler mit dem Bischof diskutierten. Well die Zelt für so viele Fragen nicht reichte, lud der Bischof zu einem weiteren Gespräch am Abend ein, an dem 80 Schüler teilnahmen. Der Bischof bemühte sich, auf die vielen Probleme und Anliegen der Jugend einzugehen und klare Antworten zu geben. Starkes Glatteis hat den Bischof am folgenden Freitag daran gehin dert, die einzige Klasse noch zu besuchen, die am Mittwoch Im Zeltplan nicht mehr unterzubringen war. Für die Schüler hat dieser Besuch dazu beigetragen, den Bischof kennenzulernen und die Kirche als Ort der Begegnung und des Glaubens zu erfahren. Prof. Karl Klinglmair
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Besuch des Verteidigungsministers Am 12. Jänner 1984 stattete Verteidigungsminister Friedhelm Frischenschlager unserer Schule im Rahmen der Klausurtagung der Regierung in Steyr einen Besuch ab. Dabei sollten in Form einer Diskussion allgemeine Probleme, die die Wehrpflicht und das Bundesheer betreffen, erörtert werden. Nach einer kurzen Einleitung des Ministers, in der er seine Ansicht über das Bundesheer darlegte, wurden die Schüler aufgefordert, ihre Fra gen zu stellen. Diese erstreckten sich von Fragen des Zivildienstes über solche der Wehrpflicht und der Belastungen durch die Wehrpflicht bis hin zur Finanzierung des Heeres. In bezug auf den Zivildienst tauchte der Vorwurf auf, daß redege wandtere Bewerber bei der Zivildienstkommission größere Chancen hät ten als die weniger Wortgewaltigen. Der Herr Minister antwortete darauf, indem er erklärte, welche Schwierigkeiten es bei der Entscheidung der Kommission zwischen Zivildienst und Wehrdienst noch gäbe, er ver sprach jedoch, daß jeder Bewerber genauesten Untersuchungen unterzo gen würde. Auf die Frage, welche Bedeutung und welche Aufgabe das Heer eines neutralen Landes wie Österreich habe, führte der Herr Minister
mehrere Punkte an. Die Aufgabe bestünde in erster Linie darin, es ande ren Mächten oder irgendeiner Terrororganisation unmögiich zu machen, Österreich ais Ausgangspunkt für kriegerische oder terroristische Aktio nen zu benützen. Die Verteidigung gegen einen übermächtigen Gegner sei nurzweitrangig. Auch das Probiem der Waffenproduktion, das ja spezieil Steyr betrifft, wurde angeschnitten. Der Herr Minister antwortete, daß seiner Ansicht nach die Herstellung von Waffen nicht ein bloßes Mittel zur Arbeitspiatzsicherung sei, sondern daß die Waffenproduktion vielmehr zur Selbstversorgung diene. Die Waffen ais Exportartikel seien ein (mehr oder weniger) angenehmer Nebeneffekt. Als die Rede auf die Budgetmittel zur Finanzierung des Heeres kam, erklärte der Herr Minister, daß Österreich mit seinen 15 Milliarden Schiiiing im internationalen Vergleich unter dem Durchschnitt liege. Trotzdem erstrebe das Ministerium eine bessere Nutzung der finanziellen Mittel, was nach Meinung des Herrn Ministers durchaus möglich sei. Ais letzter Diskussionspunkt tauchte die Frage auf, ob es denn not wendig sei, Rekruten zwangsweise in andere Bundesländer zu versetzen. Der Herr Minister forderte jedoch dazu auf, diesen Umstand, der durch die Überfüilung mancher Kasernen entstehe, nicht als Problem anzusehen, sondern die Möglichkeit wahrzunehmen, andere kulturelle und geographi sche Gebiete Österreichs kennenzulernen. Leider war die Diskussionszeit nur auf eine Stunde beschränkt, und so blieben noch viele Fragen offen. Doch es war schon wertvoll, daß wenigstens einige für uns Schüler brennende Fragen erörtert und bespro chen werden konnten.
Das Mathematische Realgymnasium - Ein neuer Zweig am BRG Steyr Seit Beginn des Schuljahres 1983/84 wird an der Oberstufe unserer Schule neben dem Zweig „Naturwissenschaftliches Realgymnasium mit/ohne Darstellender Geometrie" auch der Zweig „Mathematisches Realgymnasium'"! geführt. Bildungsziel dieser Oberstufenform Ist laut Lehrplan ein „vertieftes Verständnis des mathematlsch-naturwissenschaftllch-technlschen Beitrages zur Entwicklung der europäischen Kultur". Diese Lehrzleldeflnitlon findet Im Studienbild des MRG folgender maßen Ihren Niederschlag: — Anstelle von Latein wird ab der fünften Klasse eine zweite lebende Fremdsprache — Französisch — unterrichtet. — In den siebten und achten Klassen wird der Gegenstand „Darstellen de Geometrie" im Ausmaß von 3 bzw. 2 Wochenstunden geführt. Die Gesamtstundenzahl pro Jahr Ist In beiden Zweigen die gleiche. Die Entscheidung zur Einführung des Zweiges MRG wurde unter dem Gesichtspunkt der Erweiterung des Bildungsangebotes unserer Schule getroffen. Dies mit der Absicht, den Schülern Innerhalb eines gewissen Rahmens eine Ihren Interessen und Begabungen entsprechen de Wahl der Unterrlchtsgegenstände zu ermöglichen. Dabei wird darauf Bedacht genommen, daß Klassengemeinschaften durch diese Aufgliede rung In Zweige nicht aufgelöst werden. Das heißt, falls organisatorisch Irgend möglich, bleibt der Klassenverband aus den vierten Klassen beste hen, die Klasse Ist nur zum Zeitpunkt des Lateln-/Französischunterrlchts bzw. des DG-Unterrlchts geteilt. Der erfolgreiche Abschluß des Zweiges „Mathematisches Realgym nasium" berechtigt genauso zum Universitätsstudium wie der der ande ren Zweige auch, mit einer Auflage: für die Zulassung zu den Studienrich tungen Rechtswissenschaften, Latein, Alte Geschichte, Früh- und Urge schichte, Klassische Archäologie, Ägyptologie und Antike Numismatik - das sind sieben von insgesamt einhundertfünfzig geführten Studienrich tungen - muß eine Zusatzprüf ung2 aus Latein abgelegt werden. Bei zweiunddreißig anderen Studienrichtungen, deren meistbesuch te Medizin, Veterinärmedizin, Pharmazie und Sprachen sind, Ist diese Prü fung bis zum Beginn des dritten einrechenbaren Semesters nachzuwei sen. 1) Im foigenden ,,MRG" genannt 2) Das ist eine an der Universität abgenommene Prüfung, in deren Rahmen der Kanditat entsprechende Kenntnisse in jenen Fächern nachweisen muß, die für das Studium als wesentlich erachtet werden, aber an der AHS/BHS nicht als Unterrichtsfach besucht wurden.
Es soll aber andererseits nicht unerwähnt bleiben, daß für jemanden, der das Unterrichtsfach „Darstellende Geometrie" nicht besucht hat, die Ablegung einer Zusatzprüfung aus diesem Fach Bedingung zur Absolvie rung von achtzehn, vorwiegend technich-naturwissenschaftlichen Stu dienrichtungen ist, darunter Architektur, Bergwesen, Elektrotechnik, Maschinenbau und Verfahrenstechnik. Es ist uns klar, daß durch die Wahlmöglichkeit zwischen den beiden Zweigen Eltern und Schüler vor eine schwierige Entscheidung gestellt werden, vor allem in Fällen, wo keine eindeutige Bevorzugung oder Nei gung für eine der beiden Oberstufenformen vorliegt. Alles, was wir von Lehrerseite in dieser Angelegenheit aber tun können, ist beraten und informieren. Die letzte Entscheidung muß und kann nur von den Schülern und Eltern getroffen werden, zumal es dafür keine allgemeingültigen Kriterien gibt. Ein wichtiger Gesichtspunkt, der unserer Meinung nach bei allen Erwägungen über einen eventuellen späteren Vorteil des Besuchs des einen oder anderen Zweiges nicht vergessen werden sollte, sind die Interessen und Neigungen des betroffenen Schülers, denn sie sind mit Sicherheit einer der wesentlichsten Faktoren für ein sinnvolles und erfolgreiches Lernen. Französisch - die neue Sprache am BRG Seit Beginn des letzten Schuljahres gibt es nun auch Französisch als Unterrichtsfach an der Oberstufe des BRG Steyr. Die Lehrer, die sich bemühen werden, ihr Wissen in diesem Fach weiterzugeben, sind die Kolleg(inn)en Gertraud Emmer, Christa Flolub, Oskar Geistberger und Ernst Söser. Gleichzeitig mit der Entscheidung zur Einführung von Französisch war eine Arbeitsgemeinschaft zu bilden, in deren Rahmen pädagogische und fachliche Belange besprochen werden. Der erste Beschluß, der schon im zweiten Flalbjahr des vergangenen Schuljahres zu treffen war, betraf die Wahl des Lehrwerkes „A Bientöt" als Grundlage unserer Unterrichtsarbeit. Weiters war die Lehrerbibliothek mit den wichtigsten Nachschlagwerken zu Sprache und Landeskunde auszustatten. In abseh barer Zeit wird den Schülern in der Schülerbibliothek auch einfache fran zösische Lektüre zur Verfügung gestellt werden. Unterrichtsprinzipien in der Phase des Spracherwerbs Die Ansichten darüber, wie eine Fremdsprache zu lehren und lernen ist, haben sich in den letzten drei Jahrzehnten entscheidend geändert, ebenso wie die Auffassung der Rolle der Sprache überhaupt. Lag früher das Schwergewicht der Unterrichtsarbeit auf der Festigung des schrift lichen Ausdrucks, auf Übersetzung und Beherrschung der Regelgramma tik, so steht heute der „kommunikative" Aspekt der Sprache im Vorder grund. Das heißt, Sprache wird als eine Art „Werkzeug" gesehen, das es erlaubt, durch Äußerungen mit anderen Personen in Kontakt zu treten
und auf sie Einfluß zu netimen. Die Grammatik ist dadurch nicht mehr das einzige Kriterium für sprachliche Richtigkeit. Es wird im heutigen Fremd sprachenunterricht von Beginn an sehr viel Wert auf mündliche Aus drucksfähigkeit gelegt. Mit Hilfe audiovisueller Unterrichtsbehelfe wird versucht, eine möglichst realistische Sprechsituation zu simulieren, in der nicht mehr jedes neue Wort in der Muttersprache erklärt werden muß, sondern ein Großteil der zu erlernenden Ausdrücke und Wendungen durch den Gesamtzusammenhang erfaßt werden. Erst im Anschluß an diese veranschaulichte Darbietung und Erarbeitung neuen Vokabulars wird zur schriftlichen Arbeit im entsprechenden Lernabschnitt überge gangen. Die Stellung des Französischen aus internationaler Sicht Das Französische ist in seiner Funktion als Weitsprache seit Beginn unseres Jahrhunderts vom Englischen verdrängt worden. Verbunden mit der Schrumpfung des wirtschaftlichen und militärischen Einflußberei ches Frankreichs ging auch die Zahl der französischsprechenden Weltbe völkerung zurück, dies zugunsten des Englischen, das heute unumstrit ten das bedeutendste internationale Verständigungsmittei ist. Und doch gibt es einige wichtige Bereiche, in denen sich das Französische seine ursprüngliche Bedeutung bewahrt oder in neuerer Zeit Fuß gefaßt hat; Es ist weiterhin wichtigste Verkehrssprache in den Ländern Nord end Zentralafrikas. In der UNO rangiert das Französische an zweiter Stelle als Amts sprache hinter dem Englischen, aber es wird von mehr und mehr Vertre tern, vor allem blockfreier Staaten, aufgrund ideologischer Ressenti ments dem Englischen vorgezogen. Ein bedeutender Anteil an International anerkannter Fachliteratur aus Naturwissenschaften, Medizin und Technik, wird in Frankreich publi ziert, beziehungsweise auf Französisch verfaßt. Daneben konnte das Französische insbesondere in den Geisteswis senschaften seine führende Stellung als „Kultursprache" behaupten, ebenso wie seine Priorität auf europäischer Ebene, als Verkehrssprache der Europäischen Gemeinschaft. Mag. Ernst Söser
Papierflieger segeln vom offenen Gangfenster auf die Pausenterras se — ein grober Verstoß gegen die Sctiulordnung? — Keineswegs, es sind seibstgebaute Spitzenmodeile, die nun im „olympischen" Wett kampf gestartet werden. Sie landen nach mehr oder weniger langem Flug neben einer Gruppe von Schülern, die beim „Farbschleudern" abstrakte Kunstwerke auf Papier, Schürzen und Pfiaster produziert. Eine große Anzahl hauptsächlich männlicherTeiinehmer drängt sich in der Kochnische beim Zubereiten der verschiedensten Speisen. im Turnsaal stehen Videokamera und Fernsehapparat bereit. Zukünftige Spitzensportier können hier ihre Bewegungen kontroliieren und verbessern. Einige Tropfen Lehrerblut sind geflossen und dienen nun als Unter suchungsobjekt beim Mikroskopieren. Viele Experten haben sich zum Literaturgespräch über einen Kiassiker eingefunden — Kari May zählt nach wie vor zu den Bestseilern. Kein Zweifei, hier wird ecHnrTKlwvr vmdehs SCHULE EINMAL ANDERS abgehalten. In bewährter Weise von Kollege Mag. Koller organisiert, großzügig von Direktion und Elternverein unterstützt, konnte die Aktion auch im Schuijahr 82/83 an zwei Tagen der letzten Schulwoche angeboten wer den. Die grundlegende Idee — selbständiges Gestalten an Stelle von pas sivem Konsumieren — soll auch in Zukunft im Vordergrund stehen, doch wird versucht werden zu zeigen, daß Schule immer wieder einmal anders sein kann. Mag. Elisabeth Mayer-Schönfeld
Das Programmangebot: Prof. Trautwein Peter Prof. Hasenötirl Barbara Prof. Mahringer Christa Prof. Kargl Erich Prof. Hofer Anton Prof. Klotz Manfred Prof. Stockhammer Angela Prof. Kubizek Karl Prof. Böser Ernst Prof. Tomanl Ewald Prof. Emmer Gertraud Prof. Stockhammer Angela Prof. Malsser Elfrlede Prof. Hofbauer Michael Prof. Lederhilger Alois Prof. Frühstück Anton Prof. Gebeshuber Harald Prof. Raab Helfried Prof. Mahringer/Zaruba Prof. Kimmersdorf er/Auer/ Gebeshuber Prof. MIchlmayr/Gelstberger Prof. Müller Ewald Prof. Buchinger Alfred Prof. Schmid Ernst Prof. Fenzl/Angebrand Prof. Helmel Herbert Prof. Grillmayer Dieter Prof. Bachlechner Ursula Prof. Koller/Holub Prof. Sommerer Johann Prof. Hofer Edda Prof. Freudhofer Elisabeth Prof. Lederhilger Alois Prof. Klinglmair Karl Prof. Klotz Manfred Bezirksstelle des Roten Kreuzes Referent für Verkehrserziehung (Pastleltner) Referent Josef Altmann Exkursionen: Prof. de Waal Regina Prof. Ladenbauer Brigitte Prof. Scharl Franz Prof. Hopf Franz Prof. Gruber Rudolf Prof. Hopf Ghrlsta/Malsser Horst/Mayer Dias Japan, Dias USA Dias Ägypten Dias Ladakh Die Amerikanische Nacht (Video) Fellinis Roma (Video) Der Bockerer (Video) Trickfilme (Video) Muslkworkshop Hausmusik Tänze Theater der 4. 0 Theater der 1. 0 Schachmeisterschaft Brettspiele Tarockleren Karl May - Gespräche Griechische Schrift Völkerball-Meisterschaft Fußball-Meisterschaft Bewegungsanalyse Mikroskopleren Programmleren Kerbschnitzen Spinnen und Färben Entwickeln von SW-Fotos Fllmtips Super 8 Hinterglasmalerei Farbschleudern Papierfliegerolympiade Kochen Lebenshilfe ZIvlldlenstberatung Erste-Hllfe-Kurs Mopedberatung ÖKO-Plansplel II Solvay-Werke und Gmundner Keramik Oberbank Linz Fa. Kessler Bezirksgericht Polizei Steyrer Zeltung - Druckerei
Lehrerbeiträge Ein Beispiel zum Thema Mathematik und Politische Bildung EINLEITUNG: Polltische Bildung soll laut Erlaß des Unterrichtsministeriums als fächerübergreifendes Prinzip in allen Unterrichtsgegenständen ange strebt werden. Nach häufig gehörter Ansicht sei dies in Mathematik aber kaum möglich, da diese nichts mit Politik zu tun habe. Meiner Ansicht nach können gewisse pölitische Phänomene und Prozesse gerade durch den Mathematiker gut analysiert werden. Ais Beispiele seien erwähnt: — „Sachzwänge" sind nicht voraussetzungslos; die Tatsache, daß mathematische Beweise und Begründungen immer auf gewissen Voraussetzungen aufbauen, sollte zur Erkenntnis führen, daß auch sogenannte „Sachzwänge" von — meist ungenannten — Vorausset zungen (z. B. Tradition, ideologische Wertentscheidungen,...) abhän gig sind. Diese Voraussetzungen unterliegen aber politischen Ent scheidungen bzw. Nichtentscheidungen und sind somit prinzipiell änderbar. Damit verlieren auch die „Sachzwänge" ihren Zwangscha rakter. Dieser politische Aspekt von mathematischen Beweisen kann natürlich kaum in „Rechenaufgaben" direkt behandelt werden; als Anmerkung zu einzelnen Beweisen kann er aber zumindest angedeu tet werden. — Wahlarithmetik als mathematisches Themengebiet; zu diesem Pro blemkreis wären zwar Rechenbeispiele möglich, allerdings passen sie schiecht in den sowiesö schon zu aufgeblähten Lehrplan. — Das Ausmaß, in dem Wählerentscheidungen von den mehr oder weni ger stark ausgeprägten Interessen einzelner Personen oder Gruppen abhängig sind. Zu diesem Aspekt bietet die Wahrscheinlichkeitsrech nung einerseits eine ausgezeichnete Methode zur Analyse, anderer seits lassen sich auch konkrete Beispiele gut in den Unterricht ein bauen. Varianten des folgenden Beispiels — die Idee dazu stammt aus dem im Kiett-Veriag erschienenen Buch von Arthur Engel „Wahr scheinlichkeitsrechnung und Statistik" (Band 1) — wurden als ein Schularbeitsbeispiel In der 8. Klasse und als ein Prüfungsbeispiel für die mündliche Matura gegeben. AUFGABE: Ein Gremium besteht aus 13 Personen. Von diesen 13 haben sich drei Personen abgesprochen, um einen Vorschlag durchzubringen. Die übrigen zehn Personen stimmen völlig unabhängig voneinander ab, tref fen also keine Absprachen. Weiters sei ungültige Stimmabgabe bzw. Stimmenthaltung ausgeschlossen. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, daß der Vorschlag von den jeweils Anwesenden mit Mehrheit angenom men wird?
a) Unter der Voraussetzung, daß jede der übrigen zehn Personen bei der Abstimmung anwesend und völiig unentschlossen ist (d. h. die Wahr scheinlichkeit für Zustimmung sei 50%). b) Unter der Voraussetzung, daß jede der übrigen zehn Personen bei der Abstimmung anwesend und leicht gegen den Vorschlag eingestellt ist (d. h. die Wahrscheinlichkeit für Zustimmung sei 45%, für Ablehnung also 55%). c) Unter der Voraussetzung, daß von den übrigen zehn Personen nur acht bei der Abstimmung anwesend und diese leicht gegen den Vorschlag eingestellt sind (d. h. Wahrscheinlichkeit für Zustimmung sei 45%). d) Wie lassen sich die Ergebnisse politisch interpretieren? Was ist zu den Voraussetzungen zu sagen? HINWEISE (zu den Teilen a, b, c): Wieviele der unentschlossenen Perso nen müssen dafür stimmen, damit der Vorschlag mit irgendeiner Mehr heit der Anwesenden angenommen wird? Jede unentschlossene Person lasse ein Glücksrad mit der angegebenen Wahrscheinlichkeit für Zustim mung (bzw. Ablehnung) für sich entscheiden! AUFLÖSUNG DER ZU RECHNENDEN TEiLAUFGABEN: Sei k die Anzahl derer, die aus der Gruppe derer kommen, die sich nicht abgesprochen haben und dem Vorschlag zustimmen. Teil a: Anwesend sind 13 Personen. Der Vorschlag wird angenommen, falls 7 oder mehr von allen bzw. 4 oder mehr von den sich nicht abgespro chen habenden Personen zustimmen. Also: P (Annahme) = P (k ä 4) = 1 — P (0 ^ k S 3). Weiters ist die Anzahl der unabhängig Entscheidenden n = 10, die Wahrscheinlichkeit für Zustimmung p = 0.5 bzw. für Ableh nung q = 0.5. P(k=0) = ^0 ) ■ 0-5^° P(k = 1) = ( ) ■ O-S"". 0.5® P(k=2) = ^2 ) • 0-5® P(k = 3) = ""g ^ . 0.5^. 0.5^ P(0SkS3) = = 0.510. r(l0)+(l0)+(l^ + (l0) = -üsW . (1 + 10 + 45 -1- 120) — 176 — 0 171P 1Ü24^ - Somit P (Annahme) = 1 — 0.1719 = 0.8281. Der Vorschlag wird also mit einer Wahrscheinlichkeit von rund 83 % angenommen.
Teil b: wie Teil a, ailerdings ist p = 0.45 und q = 0.55 P(k = 0) = 1 .0.45°. 0.55"'° = 0.0025 " P(k = 1)= 10.0.45'.0.55'' = 0.0207 , ^ „255 P(k = 2)= 45.0.45^.0.55° = 0.0763 3^^^. P{k = 3) = 120.0.45°. 0.55^ = 0.1665 P(Annahme) = 1 —0.266 = 0.734 Mit einer Wahrscheinlictikeit von 73.4 % wird der Vorschlag angenomTell c: Anwesend sind 11 Personen. Annahme des Vorschlags erfolgt, falls 6 oder mehr von allen bzw. 3 oder mehr von den sich nicht abgespro chen habenden Personen zustimmen. Also; P (Annahme) = P(k ä 3) = 1 — P(0 ö k S 2); welters gilt: n = 8, p = 0.45, q = 0.55. P(k=0) = (0) ■ P(k=1) = .0.45''.0.55^ = 0.0548 P(0Sk<2) = 0.2202 P(k = 2) = (^2) j Somit: P (Annahme) = 1 —0.2202 = = 0.7798 Mit einer Wahrscheinlichkeit von rund 78 % wird der Vorschlag angenomINTERPRETATION DER ERGEBNISSE: zu Teil a: Die 3 Personen, die wissen, was sie wollen, können als eine resolute, gut organisierte Minderheit aufgefaßt werden; diese Minderheit setzt sich mit hoher Wahrscheinlichkeit auch gegenüber numerischer Mehrhelten, denen der konkrete Vor schlag gleichgültig Ist, durch. zu Teil b: Die numerische größere Gruppe der 10 Personen Ist zwar dage gen, aber sie organisiert sich nicht. Sie besteht aus einer Men ge von „schweigenden" Individuen und stellt somit den Typ der „schwelgenden Mehrheit" dar. Die gut organisierte Minder heit setzt sich auch gegen die schweigende Mehrheit mit einer immer noch hohen Wahrscheinlichkeit durch. zu Teil c: Ein Teil der schwelgenden Mehrheit Ist bei der Abstimmung nicht dabei. Die Chancen der Minderheit, sich durchzusetzen, werden damit noch größer.
BEMERKUNGEN ZU DEN VORAUSSETZUNGEN: 1. Die Größenordnung der Wahrscheinlichkeit, mit der sich die organi sierte Minderheit durchsetzt, ist unabhängig von der Gesamtzahl der Wähler, aber natürlich abhängig vom Anteil der Minderheit an der Gesamtzahl. Allerdings gilt sogar: Je größer die Gesamtzahl, desto (geringfügig) geringer kann sogar der relative Anteil der Minderheit sein. Zurri Beispiel setzt sich in einer Gruppe von 121 Personen eine Minderheit von 21 Personen — relativer Anteil ist nur mehr ein Sech stel — gegen die leicht ablehnende, schweigende Mehrheit der 100 Personen mit einer Wahrscheinlichkeit von 86,6% durch. Dies sieht man leicht durch Variation des Beispiels mit anderen Zahlen. 2. Das Fernbleiben einiger Personen ist, was das Abstimmungsergebnis betrifft, gleichwertig mit einer ungültigen Stimmabgabe bzw. einer Stimmenthaltung. Der Vergleich der Ergebnisse derJeile b und c zeigt, daß ungültige Stimmabgabe den Prozentsatz der Wahrscheinlichkeit nur zu Gunsten der Minderheit verschiebt. 3. Wesentlich ist allerdings die Voraussetzung der Unabhängigkeit der einzelnen Entscheidungen innerhalb der größeren Teiigruppe. Unab hängigkeit trifft in der Praxis nicht immer, aber vermutlich in folgen den konkreten Beispieifäiien zu: — Bei der großen Masse der kleinen Aktionäre einer Firma, die sich meist kaum kennen. Es gibt bei den Entscheidungen von Aktionärsversamm lungen die Faustregel, daß, falls ein Aktionär rund ein Viertel der Aktien (und damit der Stimmen) hat und die restlichen Aktien im Streu besitz sind, sich dieser eine Aktionär fast immer durchsetzt. — Beim Meinungsbiidungsprozeß über Kandidaten und Programme innerhalb von politischen Organisationen. Zum Beispiel setzten sich bei der Nominierung zum Präsidentschaftskandidaten der demokrati schen Partei in den USA seit 1972 häufig — zunächst ganz unbekann te — Außenseiter durch. Konkret: 1972 George McGovern, 1976 Jimmy Carter (arn Beginn der Vorwahlen wurde er von den Medien als Jimmy Who bezeichnet!), 1984 hatte Gary Hart zumindest eine Zeit lang ernst hafte Chancen auf die Nominierung. — Bei Fragen, Themen und Problemen, die zumindest am Anfang nicht Gegenstand einer parteipolitischen Kontroverse sind. So setzte sich in den letzten 2 Jahren die Erkenntnis der Wichtigkeit des Problemkom plexes Saurer Regen / Waldsterben allgemein durch. Die konkreten Gegenmaßnahmen sind wegen des Vorhandenseins gut organisierter Gruppen und ihrer Interessen erwartungsgemäß nicht so leicht durch zusetzen. Mag. Alois Lederhitger
lüu Unsere Schule besitzt nun das zweite Jahr eine EDV-Anlage. In die sem Schuljahr wurde der EDV-Raum mit neuen computergerechten Möbeln ausgestattet, sodaß die Arbelt in diesem Raum um einiges erleichtert wurde. Dank des großen Interesses wurde der Freigegenstand EDV wesent lich erweitert: zusätzlich zu einem Fortsetzungskurs für die 6. Klassen kamen zwei Kurse für die 5. Klassen (gehalten von Prof. Flofbauer) zustan de. Gleichzeitig fanden wieder mathematische Übungen für die 6. bis 8. Klassen statt, wobei versuchsweise die Programmiersprache PASCAL verwendet wurde. Auf Grund des erfreulichen Erfolges sollen diese Übun gen Im nächsten Schuljahr ebenfalls wieder angeboten werden (sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene). Gleichzeitig mit den Kursen unserer Schule fand auch ein Kurs des Bundesgymnasiums statt, das in Ermangelung einer eigenen Anlage unsere Computer mitbenutzte. Daneben arbeiteten viele Schüler bereits eigenständig auf der Anlage und beschäftigten sich mit Datenprogrammen, den graphischen Möglichkeiten der Rechner und Computerbeispielen. Weiters wurden Anwendungsprogramme entwickelt. Von Prof. Lederhilgerein Programm, das die Lehrfächerverteilung nach verschiede nen Kriterien auswertet. Zum Beispiel ist das Verzeichnis des Lehrkör pers in diesem Jahresbericht eine Leistung dieses Programmes. Eine andere Programmleistung ist der Druck der für den Landesschulrat not-
wendigen, ausgefüllten UPlS-Formulare. Ein weiteres Programm dient zur Erfassung der an unserer Scfiule verwendeten Videokassetten (Inventari sierung, Inhaltsverzeichnis,... )• Nicht unerwähnt bleiben soll schließlich eine Einführung In das Pro grammleren (BASIC) für Kollegen, die reges Interesse fand (nicht nur bei Mathematikern!). Dazu soll allerdings ein Beteiligter zu Wort kommen. Das Programmbeispiel am Ende (geschrieben In den mathemati schen Übungen) ermöglicht das Umrechnen vom Dezimalsystem In andere Zahlensysteme. Die Graphik stellt eine Funktion Im Raum dar. Das zugehörige Programm wurde von FASCHING Franz (8. A-Klasse) erstellt. Alfred Buchinger KOMMENTAR EINES LEHRKURSTEILNEHMERS: Wie funktioniert ein Computer? Was bedeutet Input, print, goto,.. .7 Wie schreibt man ein Programm? Auf diese Fragen versuchte uns Kollege Buchinger In diesem Kurs Theorie und Praxis Antwort zu geben. Nicht nur, daß seine Erläuterungen sehr präzis und übersichtlich waren, es machte auch Spaß, als Lehrer die Schulbank zu drücken und nachher am Bildschirm das Gelernte zu ver suchen. Dabei hatte unser Lehrervlei zu tun, die „syntax errors" wieder zu korrigieren. Mit Begeisterung arbeiteten wir am „Blechtrottel" und mit Stolz lie ßen wir uns unser erstes selbstgeschriebenes Programm ausdrucken. Dieser Kurs konnte nur Dank der uneigennützigen Bereltschaft von Kollegen Buchinger stattfinden. Wir „Schüler" bedanken uns an dieser Stelle für ein Angebot, das Im Zeltalter des Computers nicht aktueller sein könnte. Elisabeth Mayr Programmbeispiel program Zahlensystem; varzahl, potenz, basls:0..maxlnt; antwichar; begin page; wrIteInC ' :20,chr(18),' ZAHLENSYSTEME'); writeln; writeln; wr|te('Es werden natürliche Zahlen In ein System zur Basis'); wrlteln('2,3,..., 9 umgerechnet.'); writeln; writeln; wrlte('Zahl:'); readln(zahl); writeln; wrlte('Basls:'); repeat readln(basls) untll basls In |2..9|; page;
repeat potenz: = basis; while potenz( = zahl do potenz: = potenz ★ basis; write(zahl,' = {'); repeat potenz: = potenz div basis; write(zahi div potenz:1); zahl: = zahl mod potenz untii potenz = 1; writein(') zur Basis ',basis:1); writeln; writein; write('Neue Basis (j/n): j' ,chr(157)|; repeat readin(antw) untii antw in l'j' ,'n'|; writein; if antw = 'j' then begin write{'Neue Basis:'); repeat readin(basis) untii basis in [2..9|; writein end; write('NeueZahi (Ende--) 0):0' ,chr(157)); readln(zahi); page untii zahl = 0 COMPUTERGRAFIK
Unser Schulchor — 1, Reihe: Blahovec Karin, Wührer Rainer, Hörtenhuber Michaei, Mag. Emmer, Rohregger Gabriele; 2. Reihe: Mayrhofer Bernhard, Andreaus Barbara, Aichinger Susanne, Brühl Angelika, Heidel Heimo; 3. Reihe: Neuhold Elke, Köppl Peter, Neil Gerhard, Hofer Martin, Neil Wolfgang. ______ Chorgesang „f - sch - f - sch", „bababa-mamama", „ha-he-hi-ho" Chinesisch? — Indianisch? — Sprache der Tiere? — Nein, nur Einsingübungen unseres Chores. Das dachten wir vorher darüber: „Was soll der Quatsch?" (Heimo) „Jetzt ist sie total ausgeflippt!" (alle) „Warum singen wir nicht gleich etwas Gescheites?" (Angelika). Das denken wir heute darüber: „Najo, eigentlich gar nicht so schlecht!" (Gerhard) „Hat sogar was genützt!" (Gabi) Was?— Mit aller Bescheidenheit können wir sagen, daß sich unsere Stim men alinnählich zu schönen Chorstimmen entwickelt haben, die wir nicht zuletzt diesen halblustigen Übungen verdanken. Und mit einer besseren Stimme stieg auch die Freude am Singen. Leider sind wir noch ein recht kleines Häufchen — und das ist auch unser einziger Kummer. „Da waren es nur noch 5" — heißt es dann manchmal zu Schularbeitsstoßzeiten! Ganz nebenbei bemerkt, ein 17-köpfiger Chor ist für eine Schule von über 800 Schülern eigentlich recht schwach besetzt, findet Ihr nicht auch? Sollte also der eine oder der andere unter Euch gerne singen und hat viel leicht von unserer Existenz noch nicht einmal gewußt, — es ist noch nicht zu spät! Nächstes Jahr gibt es uns bestimmt wieder! Die Chormitglieder
Chemische Übungen Zu den chemischen Übungen (Vorbereitungskurs zur Chemie-Olym piade) meldeten sich 16 Schüler aus den 5., 6. und 7. Klassen. Im ersten Semester lernten die Schüler, Ionen mit einfachsten Mit teln zu Identifizieren. Dann machten sie sich mit den Geräten der Maß analyse vertraut und führten einige quantitative Bestimmungen durch. Außerdem übten wir, Gleichungen zu formulieren; mit Oxidatlonszahlen umzugehen und stöchlometrische Berechnungen durchzuführen. Im zweiten Semester befaßten wir uns hauptsächlich mit organi scher Chemie. Die Schüler lernten die wichtigsten funktlonellen Gruppen kennen und nachweisen, bestimmten Schmelz- und Siedepunkte und stellten auch selbst einige organische Verbindungen her. In den letzten Wochen standen Photometrie, Papier- und Dünnschichtchromatographie u. a. auf dem Programm. Den Kurswettbewerb gewann Walter Brunner, 6 A, vor Bernd Oberlin ninger, 6 A, und Ewald Koppensteiner, 7 B. Sie erhielten Diplome und Bücher. Brunner und Oberlinninger nahmen am Landeswettbewerb In Linz teil und plazierten sich an 20. bzw. 14. Stelle, was In Anbetracht Ihrer kurzen„chemlschen Erfahrung" (6. Klasse) recht gut Ist.
Schülerbeiträge UnS6r6 Umwelt Ein Beitrag aus der Klassenzeitung der 3. B-Klasse Ich denke, 5 Minuten vor 12, wie man sagt, Ist schon vorüber, bloß wir haben es nicht gemerkt. Wir, die noch genug zum Leben haben, sollten unseren Nachkom men gegenüber kameradschaftlicher sein. Heutzutage besitzt schon jede Familie einen PKW oder zumindest ein Motorrad. Diese Fahrzeuge sto ßen giftige Abgase aus. Diese Abgase steigen In die Luft auf und zerstö ren anderes Leben, was jedoch kaum ein Besitzer solch eines Autos bedenkt. Von den Abgasen werden auch Bäume umgebracht, sozusagen wird der Wald umgefällt, wie In Afrika der Urwald. Das bewirkt, daß Tiere sterben, die von Pflanzen leben. Wovon sollten unsere Nachkommen dann leben, wenn es keine Tiere mehr gibt oder sie vom Aussterben bedroht sind. Es würde die ganze Erde zu einer „3. Welt" mit qualmender, dunkler Luft und verseuchten Gewässern, In der jeden Tag Tausende von Menschen umkommen. Bernhard Fürschuß, 3 B Projekt „Friedensnobelpreis" Unterrichtsfach Deutsch, Oktober/November, 5 0 Wenige Wochen nach der alljährlichen Ernennung des Frledensnobelprelsträgers befaßten auch wir uns mit dem Themenkomplex ,,Frie de, Friedensnobelpreis". Zur Einführung beschäftigten wir uns mit berühmten Preisträgern, Ihrer Person, Ihren Leistungen, und warum sie mit dem Preis ausgezeich net wurden. Anhand von Beispielen wie Lech Walesa, Ernst v. Ossletzky, Henri Dunant, Willy Brandt oder Henry Kissinger erlangten wir Einblick In die Beurteilungskriterien der Juroren (samt Ihrer Problematik): z. B. Leistun gen zur Völkerverbindung — Slctierung des Weltfriedens — Verhinde rung oder Beendigung bewaffneter Konflikte (unausgesprochene politi sche Gesichtspunkte). Nun gingen wir selbst daran, „streng wirklichkeitsgetreu" selbst einen Friedensnobelpreisträger zu küren, und zwar sollte dieser nicht aus der hohen Politik oder dem Weltgeschehen kommen, sondern aus dem kleinen Kreis der näheren Umgebung. Die Klasse teilte sich In 7 Gruppen auf, wobei jede Gruppe die Aufga be hatte, einen Kandidaten auszuwählen, seinen Lebenslauf grob zu sklz-
zieren, seine besonderen Verdienste hervorzuheben und einen Antrag auf Verleihung des Preises samt Begründung zu erstellen. Folgende 7 Damen und Herren wurden nominiert: Gruppe 1: Der beliebte Religionsprofessor Kronsteiner wurde auf grund seiner langen theologischen Tätigkeit und seines Eintretens für eine gewaltlose, friedliebende Jugend nominiert. Gruppe 2: Auch Vorschlag Nr. 2. Ist ein Priester — Pfarrer Dr. Neuhofer aus Reichraming spendete privat gewonnenes Geld für karitative Zwecke, vermittelte geschickt und erfolgreich in jahrelangen dorfinternen Streitigkeiten und wurde so zu einem auch über die Grenzen der Pfarre hinaus geachteten Vorbild für jedermann. Gruppe 3: Walullso, selbsternannter Friedens- und Umweltapostel, der durch regelmäßige Auftritte in der Wiener Innenstadt schon zu einem „Wahrzeichen der Stadt geworden ist, war Kandidat der Gruppe 3, die ihren Antrag mit der Publikumswirksamkeit Walulisos begründete. Gruppe 4: Vorschlag Nr. 4 war unsere Kiassensprecherin Denise, seit Oktober 1983 zur allgemeinen Zufriedenheit im Amt tätig. Die Grup penmitglieder vertraten die Ansicht, daß auch erfolgreiche Schülerlnteressensvertretung mit dem Friedensnobelpreis zu honorieren sei. Gruppe 5: präsentierte den in Schülerkreisen populären Professor Hofbauer als ihren Mann. Ähnlich wie in Gruppe 1 wurde tägliches Bemü hen um mehr Friedensbewußtsein in der Schule und damit für ein besse res Morgen als Grund für die Nominatlon angegeben. Gruppe 6: Auch unsere Mitschülerin Alexandra kam zu Kandidaten ehren. Die Gruppe sprach sich für einen Preisträger aus der Klasse aus und nannte den Einsatz für Friede im kleinen Kreis als Begründung. Gruppe 7: Siebenter und letzter Vorschlag war Missionar Alois BlasI, der seit 1965 in einem riesigen Urwaldgebiet Neuguineas unter großem, persönlichem Einsatz und mit viel Idealismus wirkt. Grundtenor der Begründung; Viele reden — BlasI tut etwas. Nach der Erstellung der Kandidatenliste wurde dann ein siebenköpfi ges Komitee gebildet, und das Faszikel von Lebensläufen, Anträgen, Begründungen und Personenbeschreibungen zur öffentlichen Begutach tung freigegeben. Abschließend hatte das Komitee die Aufgabe, sich auf einen Kandidaten zu einigen. Diese abschließende Diskussion hatte aber leider bald nicht mehr mit einem fertiien Streitgespräch zu tun, sondern plätscherte als unzu sammenhängende Aufzählung von (oft gleichen) Standpunkten, die nur durch Zwischenrufe und Tumulte gestört wurde, dahin. Schließlich wurde der Missionar BlasI mit 6:1 zum Friedensnobelpreisträger gewählt. Das Komitee begründete seine Entscheidung mit dem hohen, persönlichen Einsatz Blasis für seine Mitmenschen und stellte fest, daß auch das wich tige Friedensarbeit sein kann. P. S. Obwohl der gute BlasI wohl kaum jemals etwas von seinem Glück erfahren wird, gratulieren wir herzlich!!! ^ Hörtenhuber, 5 A
Theater — Geschichte einmal anders Am Mittwoch, den 9. November gab es In der 3. B geschichtliche Theaterspiele, von Schülern vorbereitet und für die Mitschüler dargeboten. Das erste Stück handelte vom Marktleben Im Mittelalter: Der 1. Akt handelt vom Einzug der Bauern und Händler In die Stadt, wo sie von Landleuten neugierig gemustert werden! Der 2. Akt schildert die schlechten Straßenverhältnisse In mittelalterli cher Zelt. Heute Ist Markttag, die rote Fahne wird mit drei Kanonenschüssen gehißt. Händler, Obst- und Gemüsefrauen beginnen Ihre Waren anzuprei sen. Ein Händler verkauft seine Waren um einen zu hohen Preis und wird von der Marktpollzel erwischt und auf den Pranger festgebunden. Es war Brauch, daß Passanten den verurteilten Händler beschimpften und anspuckten. Der Markttag wird „ausgeschossen". Händler räumen Ihre Waren zu sammen und ziehen aus der Stadt. Dann werden die Stadttore geschlos sen, und der Nachtwächter singt sein Abendlled. Das zweite Stück handelte von der Unterdrückung der Handwerker In Handwerker treffen zu einer geheimen Versammlung zusammen und werden unbemerkt von einer Magistratswache belauscht. Die Magistratswache meldet den Vorfall. Das Magistrat läßt den Abgesandten des Kaisers, Wolfgang Pollhelm, kommen. 3. Akt: Elnschub Die Handwerkertochter Egerln will eine prachtvolle Hochzelt mit einem Patrizier feiern, die Ihr vom Gericht verboten wird. Zwei Gerichtsverhandlungen: Well die Handwerker das Magistrat angezeigt haben mit dem Vorwurf, daß es zu wenig leiste. Ergebnis: 1. Verhandlung wird vertagt 2. Verhandlung: schließlich siegt doch das Magistrat.
Eine gelungene Theateraufführung Für die Aktion „Schule einmal anders" zum Schulschluß des vergan genen Jahres wurde von den Schülern der 2. C-Klasse das Theaterstück von Johann Bernt „Der Sängerwettstreit um die Königstochter oder Am Schluß hat keiner was" einstudiert. Bereits am 2. und 3. Juli wurde das Stück an zwei aufeinanderfolgenden Abenden Im Zeichensaal unserer Schule für die Eltern der Schüler gespielt, bevor es als Vorstellung Im Rahmen der Aktion „Schule einmal anders" über die Bühne ging. Das vielbewunderte Bühnenbild, darstellend eine prächtige Ritterburg mit vielen Türmen, wurde von der 3. B-Klasse unter Anleitung von Herrn Prof. Koller angefertigt. Auch gilt mein Dank der freundlichen Mithilfe einiger Schülereltern bei der Bereitstellung von Theaterkostümen, Kulissen oder In Form von Taxi diensten. Sie leisteten dadurch einen wesentlichen Beitrag zum Gelingen unseres Unternehmens. Angespornt durch den großen Erfolg nach den ersten Aufführungen, wagte sich die 2. C-Klasse auf „Tournee" und spielte im März dieses Jahres das Theaterstück vor Schülern und Lehrern der Volksschule Kronstorf. Den Höhepunkt wird zweifellos die Teilnahme an den „Schultheater tagen" am 8. Juni in Linz bilden, wo die Klasse mit diesem Stück Im Großen Saal des Ursulinenhofes vor dem Publikum der Landeshauptstadt auftre ten darf. ßifi-je(je Maisser
Eindrücke von der Theateraufführung EINE DARSTELLERIN: In unserem Lesebuch steht das Theaterstück „Der Sängerwettstreit um die Königstochter oder Am Schiuß hat keiner was". Schon beim Lesen gefiel uns das Stück sehr gut, es war sehr lustig und unterhaltsam. Als jemand den Vorschlag machte, das Stück doch aufzuführen, stimmten alle begeistert zu. Frau Prof. Malsser, unsere Deutschlehrerin, unterstützte uns tatkräftig. Ihr Eifer war ansteckend. Sie munterte uns auf und zeigte uns vieles vor, und als unser Elfer zu erlahmen drohte, gelang es ihr sogar, alle wieder zum Besuch der Proben zu bewegen. Sie war auch unser Kostüm berater und Maskenbildner. Die Monate vergingen im Nu. Der Tag der Auf führung war gekommen. Den Zeichensaal schmückten die Kulissen, die eigens für unser Stück angefertigt worden waren. In der „Künstlergarde robe" herrschte aufgeregtes Treiben. Wir schlüpften in unsere Gewänder, und Frau Prof. Maisser schminkte kunstvoll unsere Gesichter, so daß aus uns Prinzessinnen, Könige, Königinnen, Prinzen und würdige Hofleute wur den. In meinem langen Kleide kam ich mir auf einmal tatsächlich wie ein richtiges Ritterfräulein vor. Der Saal hatte sich Inzwischen mit Zuschauern gefüllt. Frau Professor hielt die Begrüßungsrede. Wir lauschten gespannt hinter den Kulissen. Unsere Herzen klopften vor Lampenfieber. Da hörten wir die Leute klat schen und die Musik fing an zu spielen. Nun wußten wir, daß wir vor die Kulissen treten mußten. Draußen auf der Bühne legte sich die Aufregung allmählich. Wir mußten spielen und hatten keine Zeit nachzudenken. Die Begeisterung der Zuschauer riß auch uns mit und feuerte uns im Spiel noch mehr an. Viel zu schnell verging die Zeit. Die letzte Szene war gespielt, und die Zuschauer klatschten begeistert Beifall. Diese Aufführung war für uns Schüler ein schönes Erlebnis, sie hat aber auch unserem Gemeinschaftsgeist recht gut getan. Christa Ramnek, 2. C DER SGHÜLDIREKTOR DER VS KRONSTORF: Begeisterung auf beiden Selten. Zuzuschauen, mit welchen Ambitio nen die Schauspieler Ihre Rollen spielten und wie die Zuschauer (über 300 Schüler der Volksschule Kronstorf, In zwei Gruppen) dabei mitgingen, war auch für uns Lehrer ein echter „Genuß". Mir gefällt diese Form des „Theaters von Schülern für Schüler" sehr gut und Ich freue mich schon wieder, wenn wir uns beim nächsten Mal wie dersehen. DIE ELTERN: „Der Sängerwettstreit" war eine bezaubernde Aufführung der 2.0. Die Darsteller spielten überzeugend ihre Rollen, frei und ohne jegliche Scheu. Diese Ungezwungenheit und Freude am Spiel verdanken sie der
hervorragenden Betreuung von Frau Prof. Maisser. Idealismus, viel Geduld und Begeisterungsfähigkeit führten zum Erfolg. Durch den per sönlichen Einsatz und die kreative Arbeit eines Lehrers wurde nicht nur den Kindern der Weg „zur Bühne" geöffnet, sondern auch die Zusammen arbeit mit Schülern, Eltern und Professoren gefördert und „Schule mitein ander" demonstriert. Veränderte Märchen im Anschiuß an die Lektüre von Thurber's "The Little Giri and the Wolf" HANSELAND GRETEL Once upon a time there were two kids walking through the wood. The boy's name was Hansel and his hair reached down to his toes. The girl's name was Gretel and she had bright pink, fluorescent tialr. The two kIds walked through the wood with trembling knees. They started to tremble but not because of the cold wind. They had run out of stuff. They left a trail of vaiium piiis to mark their way through the forest, but they didn't know that the birds had eaten up these piils. So this is why a whole lot of birds were out of their heads. But suddeniy the two kids reached a little house that was made of coke. They ran to the house and started to sniff and sniff. Hansel cried out, "Wow! It's great, Isn't it, Gretel?" "Ohyeah, man, you said it!" the littiegirl answered. When they feil down compietely wrecked on the ground, they were satisfied iike never before. Suddeniy an old witch came out of the house and shouted, "Hey, man, what's this? Gome here you!" So Hansel got up, went to the witch and stabbed her with his switch-biade. At the end it turned out beautifuiiy, you see. Moral: No old witch can be so reckless and brutal llke a junkle who has run out of stuff. RAPUNZEL Once upon a tIme there was a royal girl. She was a real beautlfui princess. She was playmate of the year. But one day she picked some coca leaves from the witch's herb-garden. Therefore the witch became angry, kidnapped her and threw her into a high tower. There, day by day she was very sad and thus she sang meiancholic a capella rock-songs. Singing in that way she combed her hair which became ionger and longer. Every day the wicked witch brought her food. But one day a rocker passed by the tower on his huge motorbike looking for the disappeared piaymate whose autograph he wanted. He heard the voice singing songs of ioneliness and melanchoiy. He decided to go up to the giri, who he imagined to be beautiful. But he couidn't get into
the tower. Thus he shouted up to her, "Let your hair down." She did so, and it was very pleasant for both of them. All day long she let her hair down. The rocker came to her for weeks. But then something really happened. The witch came In, and seeing the rocker, she tried to kill him, but the teeny bopper took out his 44 Magnum and shot the wItch dead. They broke free and since then have been happily divorced. (Gruppenarbeit 7. A Klasse im Engiischunterricht) Aufsatzbeispiele IN DER AU Im morgendlich glänzenden Auwald durchmesse ich mit langen, nachdenklichen Schritten das Flußufer. Langsam begleitet mich der Fluß und ich empfinde seine Sympathie. Eigentlich müßte sich der kleine Fluß, der liebevoll seine Aulandschaft wiegt, über den wiedergeborenen Frühling freuen und lustig dahinplätschern. Doch Ihm wird die große Freude, endlich den diktatorischen Win ter bezwungen zu haben, noch nicht klar. Immer größer wird meine Freu de über alles Schöne in der Welt, und ich beginne unwillkürlich leise ein Lied zu summen, so leise, daß es fast nicht hörbar Ist, da ich nicht die natürliche Stille des Auwaldes stören will. Nun fühle Ich mich wie ein Teil des Waldes; ein unwichtiger, kleiner, aber lebensfroher Teil, der seine Freude auf seine buntwerdende Umwelt weitergibt. Die Natur läßt mich in diesem Glauben und bestärkt mich noch darin, indem ein Vogel mein Lied begleitet. So besingen wir gemeinsam unser Dasein und geben einander Selbstvertrauen, das allein von unserer gegenseitigen Beachtung aus geht. Dieser muntere Vogel, der selbstbewußt In die Welt hinauszwit schert, verstärkt mich in meiner Anschauung, daß ich zur Natur gehöre vi/ie die Natur zu mir. Übermütig, Im Glauben alle Probleme lösen zu kön nen, stürzt sich der Vögel beinahe In das Wasser, als wolle er sein Leben als Opfer für das Weiterbestehen des Flusses hingeben. Auch Ich vertiefe mich nun In das Wasser des Flusses, der durch seine glasklare Haut all seine gefährlichen spitzen Steine all seine Geheimnisse preisgibt. Tief in den Grund des Flusses forschend, merke Ich, wie sich dieser den Weg in mein Inneres bahnt. Er läßt mich die Gegenwart vergessen, dringt bis an den Anfang meines Gedankenlebens vor, und ich erinnere mich mit Freu de an meine Kinderzeit. Friedvoll betrachte ich den Fluß als guten Freund, so als wäre er schon immer in meinem Leben vorhanden gewe sen. So als ob er sich freue, daß man auf Ihn, den winzigen aber lebens wichtigen Teil unseres Daseins, aufmerksam geworden ist, und als ob er nun diese Beachtung widerspiegeln wolle, springt er lustig über Steine, denen er am Oberlauf noch ausweichen mußte. Doch die Natur läßt nicht zu, daß ich zu weit in Ihr Innenleben eindringe, und ich werde an mein, Menschsein erinnert und kehre wieder in den grauen Alltag zurück. Thomas Dostai, 4. C
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