97. Jahresbericht des Bundes-Realgymnasiums Steyr 1979/80
zcichen rdes mitte1alterliichen Städtetyps der Inn-Salzach-Städte dar; die Elemente dieser Grunidriß- und Bauform geben Hi11weise auf die in weitem Umkreis besta11denen Handelsbeziehungen und die gegenüb er anderen Land- schahszonen vorhart1dene Offenheit Steyrs, da,s im 16. Jahrhul1Jdert und wohl noch zu Beginn des 17. Jaihrhuniderts die größte und woihlh!abend!ste St1adt Oberö-sterreichs warr. In der heutigen städtischen Siedlungstätigkeit widerspiegelt sich insrhe- sorudere di,e Dynamik des oö. Zent~alraumes; ,diese bedient sich in erster Linie der dafür gürustigen Gelänide- und InfraistnuktUtr-Vorau.ssetzungen in diesem Wirtschaftsmrum, d . h. im ·nördlichen Ergfünzunrgsgebiet. Im Bereich südlich d·er Stadt ist der Erweiterungs,bereich seit j eher auf die Talböden bzw. schmailen Hangterrassen beschränkt. Diese Tatsache erklärt auch, d:aß die hauliche Erwe-ite1'Ltrn,g im Süden we,sentlich schwächer ist und durch dra•s „Her ansi,e,deln" der Nacltbrargemeinrden Garsten und S,t. Ulricl1 bereits im ei.gentlichen Stadtigebiet weitgehend ausgeschöpft ist. Eine der intensivsten Verflechtungen zwischen ,den beiden oö. Wirt- schatfsrä,urmen Zentmlraum und Enns-Steyr-Zone wird diurch die VerkeHrs- linien hergestellt. Auch hier ,spielt Steyr als Verkehrs,knotenpunkt die Rorlle e:irner Drehscheibe im modern.en Verkd1rsgeschehen, wie sie bereits im Verilauif der Stadtgeschicl1te vorgezeiclrnet erscheint. Dem mittelalterlicl1en Verke:hrs- we,gnetz entsprechend besaß ,damals der fa111s-Wasserweg gmndlegerude B-e- dewtung. Seiiit d-em 16. Jahrhundert war eine regeimäßige Ennsschiiffohrt zwj,schen Hieföa,u und Steyr eingerichtet; aucli für die Bergfahrt bestand bereits 1567 ein durchgehen! d.er Treppelweg. Durcl1 ,die Verlagerung der wirtschaft- lichen Schwerpun1kte an die Österreichische Ost-West-Hauptacl1se und diie fou1kreis-Pyhrnachise (NW-S) hat freilich Steyr im heutigen Wirtscliaftsge- schehen alt!f dem Sektor des Ve1 1 kduswesens in Oberösterreich meihr lokale Bedeutung. Die deiktr.Hizierte Bahnlin,ie St . Valentin - Kleinreifling, um die Mitte des 19. Jahrhunderts als Kronprinz-Rudolf-Bahn erbaut, verknüpft Steyr so,wohl mit dem Zenrt:ral~aum wie auch dem Alpenbereicli. Die heutige Funktion dieser B,ahnlinie ilSt alle:rdings mehr ,die eines Transpbrtmitte,ls z;wischen dem Erz:ber,g und dem Li nzer Schwerindustriezentrum sowie einer „Pendlerbahnlinie", weniger jene einer internatiornalen Tra11sitst11ecke. Einre B,aihnrve11bi11d.ung in ,das Steyrrt,al ist nur •sehr eingeschränkt durch die Steyrtal- Lokalbahn gegeben, eine Schm,alspu.rbahn, auf der der Verkehr a.ugenblicklicli nur noch bi,s Grünburg aufrecht -erhalten ist. Auf dem Sektor des Straßenwesens stellt Steyr einen Schnittpunkt der Eisenbundesstraße (B 115) Enns- Leoben miit der Voralpenbu.nidesstraße (B 122) urnd rder im Steyrer Narhber:eich (Sierning) vo n dieser arbzwei,genden Steyrtal- Bundesstraße (B 140) Siernii1g-Klaus (B 13 8 Pyhrnpaß-Bundesstmße) dar. Durcl1 dieses übergeordnete Straßensystem ist der An.schluß der Stadt an drie Westautobal111 und ,somit an die Ha,uptverbi11 1 dungslinie im oö. Zentralraum, aber auch an ,die alpinen Bere'iche Oberösterreicl1s und zugleich diie trans- europäische N-S-Verbi:ndun,g vol lzo ge n. In der Qualität der Verkeihrserschließung kommt aber auch de,utlicl1 die Ver'keh rs.feme großer Bereiche des si.i.d 1 Liclien Ein zugsbere iches von Steyr gegen- über der verhältrüsmäßig guten Verkehrsbedienung und Dichte des Straßen- netzes im Zenrt:ralmum z,um Ausdruck. So können 29,5 0/o der Bevölkerung des Pol. Bez. Steyr-Land ,di e Bezirkshauptstadt nur mi t einem Zeitau1fwa111d 45
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