97. Jahresbericht des Bundes-Realgymnasiums Steyr 1979/80

die Besitzer der Häuser außer i/1ren Na111en ; wieweit sie bisher selbst in ihnen wohnten , was sie für einen Ersatz fanden, teilt Zetl nidtt n1it. 7 ) Die Stände in Linz berüchsidttigten die lrniserlidte Steuerbefreiung nidtt und der Magistrat 111ußte sidt diese durdt hartnäckige Eingaben erst erstreiten. 8 ) Litt. Ann. 1633; Zetl, S. 125; Pritz, S. 285 9 ) K. Sdtiff111ann , S. 130 10 ) Litt. Ann. 1634. Pritz, S. 280. Duhr 1/2 , S. 332 KIRCHE, KLOSTER, SCHUIJE AM MICHAELERPLATZ Die Lebensumstän,de i.n der Stadt, unter -denen diese Anfäruge statt- fanden , ve.rlo,ren in den nächsten Jaihren nichts an Härte. Zu der allgemeinen Not und Unsicherhcit, zu der Bel(J1rohun1g durch örtliche Unruhen und durch den Gang des Krieges kam 1634 noch dtie Pest, der in der StJaJdt 200 Men- schen, im Bürg,ePSpi'tial 18 In,s,assen :rum Opfer fielen 1 ). Die Stagn,ation ,de,r Wirtschaft und die allgemeine Mutlosigikeit waren beispiellos. Di•e wirtscha,ftliche Grundlage des neuen Kollegs beruhte aJUf Schenkun- gen größeren Stils tmd auf immer neuen umegelmäßigen und unterschied- lichen Ztuwendun.gen. So war ein Erbteil, das ,denn Je„uiten Berlllhard von Than- hatUsen zu1gief,allen war, ,a,1s S-tilftu.ng für da,s Steyver KoUeg bestimmt wonden. Das Stiftungs-kapital von 50 ooo f l wurde bei den Stän1d'en in Graz sicher angelegt 'lmd warf jährlich 3 ooo fl ab, von d.enen die Mitglieder des Kolfogis zu.nächst Leben konnten 2 ). ll,rre ganze EneFgi,e dchteten -die Jesuiten auf d.en K~rchenba1u, da ,di,e Sipi'tirulskirche ihren Vorstellungen von den Möglichkeiten eines eindrucksvollen Gottesd-ien,stes und wirksamer Seelsorge in keiner WeiJ:se entsprach . Obwohl ,es an ,aus,r,eichend·en Mitteln fohlte, wollte man 1634 das große Werk in Angriff n:ehmen Man begann im Herhst des Jahres mit 15 Arbeitem die Häuser abzubrechen mit Aus11Jruhme jener ,drei, di-e .a1s UnterkU11Jft für das KoHeg d:ienten 3 ). Der Bauplatz wurde geebnet, S.teine, Sa11rd und Kalk wurden beischaf.ft 4 ). Wie aus ei111em Schreiben des Ordensgenerals an P. Noel v91n 23. J,u,ti 1635 hervo,rgeht, wiar der eingereichte Bauplan für die Kirche zu ,diesem Zeitpunikt be~eits -genehmigt und an ,den P,rovinzial in Wien abg,e- gan'gen, so daß ,ei111er Gmnd1steinlegun1g nichts mehr im Wege :s tand 5 ) . Sie fand am Taig ,d.es hl. Michael statt, d.er zum Kirchenpatron -bestimmt wiar, und wurd,e vom Abt von Garsten vorgenommen. Unter zahlreicher Beteiligung der B-evö1kenmg wu,rde ,der Tiag zu •eiinem ersten großen Fes t, das mit einem Schauspiel zu Ehren des Erzengels seinen Abschlruß fan!d 6 ). Die Weiterführung des -Baues st,ockte freilich zeitweise inrfol 1 ge der Schiwier•igkeit, die Mittel aufzutreiben, so daß die Ei:n:dreckunrg enst 1641 vor,genommen wenden konnte. Immerhin war es rnö,glich, noch vor dem Ende d'es Dr.eißigjährigen Krieges im Jahre 1647 mit dem Gottesdienst in den sta,ttlichen Neubau ein zwzri,e:hen . Auch drieseir Tag bot wieder iden Anlaß für ein großes Fest mit feierlich•eim Hochamt und Sch,auspiel der Schuljugend , <la,s ,den Berichters ta tter für die Litt. Annu,ae „ob der Lieblichkeit der Gesänge und Chöre" ,sehr beeind1ruckte. Wahrscheinlich wa•r von 1 der barocken Pracht und Fei,erlichke<it nicht wenci 'ger die große Menge berürhrt, wi,e ,sie „ in Steyr bei einer hl. Harndlung in solcher Zahl seit Menscheng,edenlken nicht zusam- 22

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