97. Jahresbericht des Bundes-Realgymnasiums Steyr 1979/80

Freigeld, Arn:lait, Hebge1d und lnleutsteuer eing,ehoben wurd en. Von dem Geld verblieb ein erhebUd,er Teil der Anstalt. Die GPundherrschafr wurde zur b edeutendsten Einnahmequelle des Spitals, das trotz recht günstiiger WirtJschafrsl age immer verstanden hat, ganz besonders gegenüber den Steuer- bd 1örden Notla.ge Lmd Abhängigkeit von den milden Gaben d!er Bürger hervorzuheben. DTE VERWALTIING DES SPITALS Von Anfang an war das Steyrer Bürgerspital, obwoihl Stiftting der Burg- herrin , -d:em Mag,istrat der Soadt, nänilich Richter und Rat, späber Bürgenneiste r, Richter und R-at ,unterstellt, die:r schon ai1läßlich der We ih e 1305 al,s ober,ster Spitalherr ,auftrat. Der Magi•strat behie l t sich stets die Oberaufsicht über die A111stalt u111d ,deren Vertretung in wichtiogen Rechtsgeschäften un 1 d gegenüber Lan!deshatvptm!ann und LancLesfürst vor, wie aud1 Verträ,ge, di e da,s Spital betrafen, ,stets mit dem S,iegel der Stadtobrigkeit versehen waren. Die e igentliche Spita lverwaltung rund -leitung besorgte allerd ings der dem inneu:en Rat der Stadt angehörende Spi talmeister, d.em sein Amt im Ainschluß an die Ratswahlen übertragen wu~de. Wiederbestellu ng und Beistä- ti-gung im Amt wa ren unbegrenzt mögl:id1., sodaß das Sp ita,I oft ja,hre.Ja n,g, im F,atl l Schmidh uckers sogar fast z;we i Jahrzehnte von derselben P.er ,son geleitet wurde. Die Arbeit des Spitalmeisters war eihrenamtlich und wurde durch dje traditionelle Übergabe einer Henne im Fasching und einer Gan,s zu Martin i sym.bolisd1 gewüridtl,gt. Natürlich. waren die SpitaLmeister in erster Linie Har1de1she·rtm und Handwerksmeister und deshalb auch oft für lä11Jg,ere Zeit a.us de,r St-atdt ,abwesend u'l1ld oelbstverständlich wohnten sie njcht in ,der Aii1otalt. l h~e eigen tlid1 e Hauptaufgabe war die Ve.rwaJtu111g des Spitalver- mögens, sei11e Hnbringtu11g und sinnvol1e Verwendu111,g, und die Vergabe der Pfrün1den . Zu besthmmten Zeiten im folu wu~den die Dienste der Güter und Z in,se im Burgfri 1 ed entgegen-genommen o'der eingemahnt; Unbare, in. denen der Bes 1 itz an Li,egen sd1a1fte n, Gülten 1 u.nd Burgrechten v,er2ieichnet war, muß ten gefüh rt werden (Auitra'g a n ,den Sta:doschreirber!), u~1d zu vlerkä uifen von Baumanns- oder Erbrechten war Stdlungnrahme -~bzttigeben. Über Einnah men und Aus gia ben hatten die Spitalmei,ster ,dem Rat der Stadt jährlich Rechnung ru legen. Für ,ruese vielfälti gen Aufgaben und besonde~s für die 1U'Jt11e Pflid1t der Steuerei<I1.h ebun.g hatten sie seat der 2iweiten Hälfte des 16. Ja hrhund erts ei nen Amt.111,ann zu Hilfe. Den Hausbetri ~b im Spital überwad1ten eine Ob.frau u.n!d ein Obmann , die natür'lich dem Spitaibneioter weiis,ungsgebunden waren. Die Frau war für die Hauswirtschaft zuständig ; ihr unterstand die Köchin und sie nahm die Arbeitsau·fteilung unter den Pfründ11em vor. Der Mann griff in ,djszipli11ären Angelegenheiten ein. In ·der Kirch e war selbstverständlich ein Mesner mit ver,sclüeidenen Aufgaben betraut. 16

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