97. Jahresbericht des Bundes-Realgymnasiums Steyr 1979/80

di.e Kird, e renoV'fe,re n ; später gab es Änldernn,gen an ,der Innenauss<tatnmg ~111 protes~antiischen Sirn, , wie etwa di e Anhrin.gun g deutsch er Reime ,an, .der Wand , vo n denen Preuenl111 eber •in seinen Anna les Styrenses berichtet. Von der Steyrbrücke gda n,gte man über eine Süege i n di e Kirche, deren Boden meh r a ls zwei Meter über ,dem Straßenniivea u lag. Durdi Spina l und SpitaLki.rche gab es einen Dur diga11Jg (eine Fuß gä11gerpassage !), vom Gott,eis<dienstriaum durd, ein e isemes Gitter getrennt, ,der besond ens zu Jah rmat1ktzeiten benützJ wurd:e, ,d,a man auf der Gass·e wegen ,des starken Verkeh ns ,ka 1 un11 vorwärts kommen konnte! Über der Kirdientür hing ziu Pr,euenhu>ebers Zeit di,e Mess in g- tafel, au,f de r Schmii,dhucker an die Stiftung ,des Spi tal,s durch Königin Elisabeth erinnert u:nd di e 11,e,ube nod, über dem Tor zur Eingangshalle an!gebradit ist. In Schmi,clihucke·ns Spita lrechnunigen s~nd di e Kosten für eine Holztafel d e'S gleichen Wortla uts ,a~1gefohrt. lm Keller 11111terh,a~b ,d!er Spitalkirche wurde ziweimal jährhich z.wei Wochen lang Wein au<sgesdienkt, ,ein Tei1l des Ertrages der Weingärten des Spita l s in de,r Wachau, der in der Anstalt seihst nidi,t vie·rb ra,ud,t wurde. Und Pneuenhu eber berichtet, es hä tte a ls Beweis d a für gegol ten, daß m'an in Stey r gewesen ,sei , weru1 man bezeugen ko:nnte, ni an hätte doirt eine Kirche über eii rtem Wirts hau•s gesehen. Di e Spitalkirche wurde 1785', nachdem di e neue Jes uiten-( = Mich aele,r- ) Kirche in eine Vorstadtpfarrkirche umgew>arrdelt worde n w,a,r, zu Wohnzwecken umgebaut un!d wird seither als Vorsta,dtpfarrhof benützt . DIE SPlTALSFÜRSORGE IM MfTTELALTER Wo·hlfahrospflege wa r im Mittelalter :z;u nächst Angeiegeniheit der K<i rche, An Klosterpforten und bei Stiften, später a,n wichtigen Str.aßenheu~ungen L111d vor ,a ll em in den Alpen en tstanden Herbergen für wandernlde Bettler und PHger; im Heiligen Laoi:d ,selbst e:rniditeten .aus bruderscha ftl~dien Verei- rcigu1ngen hervorge,ga.ngene Spri ta:lo riden den Kt1euzfah rern ein Spital als Unter- kiun ft uJl'd Zufluchtsort. Diese S,pitalorden verbreit,eten sich ba,Jd auch 111 Euiropa , wo , ,srie si ch in ihre n Häusern rdeun Dienst an Armen un:d Kra.nken widmeten. Di e Entwick lu,rng des Städtewesens bracht e n icht mir die Ausein,a n·die.r- setzrnl'g mi,t ,dem Stadtherm um Seilbstverw.altung, sondern auch d,ie A,us- dehmmg städtischer Intereesen auf Gebiete, di e bish,er d.eT Kirdie vorbehalten waren, wi•e Schul- wn,d Erznehun·gs.wesen, Armen- rn1d Kranikenpfl,eg,e. Di e Bü ~ger g,aben di e Mittel zum Unterhalt der bn1cLerschaftl idien SpJtäler unrl leLoeten ·davon fü r ,sich das Recht aiuf deren Verwaltung ,a!b . Sie sdbst oder der Staidthe rr gründeten neue Spitäl er - di e ers ten u1td bi,s zur Reforma t ion meist einzigen Einriditungen eines städtischen Fürsorgewesens. Die Bindung an ein Gottesh a'US aber b'lieb. Das korrununalisnerte Spita l urrd di e Spioa l- kfrch e bildeten eine Einheit, aJ,s Für.sovgeinsütut dem städtischen Magi·sitrat u<11terstdlt, in kirdiJ.id1en Anigiel ege111h ei ten dem Inhaber ,der Pf,ar~echte üb er di 1 e Stadt u'n ter>geo.r:dJ1et. Da,s Spita l ,des MitteJailters u1td der begi ,menden Neu zeit war kein Krankenlhaus im heutigen Sinn, sond:em der Ort, wo di,e „ hospi taJitia~" , di e GastfreunKl.s chaift, denjenigen, ,di,e ihrer bedu11f ten , gewährt wu11de. Es w,a r Armenh aus und A 1 ltensh e i111 , Aufnahmestätte für ,die Bed.ürftigsten der Gese ll - 9

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