97. Jahresbericht des Bundes-Realgymnasiums Steyr 1979/80
Herzog A~brech ts (VI. ) Tod und bes o11:de11s dm K:armpf :ziwisd1en Kaiser Frred- rim und Geong von Sllaü1 11.m1 S-taidt md Herrsm,aft Steyr waren viele Gebäud e und Befesügtlngs•anlagen besonJders im Steyrdorf ze11stört worden . Rege Ba'll· tätiigkeii t gab res rdlamaJ.s in Steyr (Pf,arrkirme, DomJruikanerkirch e, Pf-arrk-irche Garsten, St. Ulrim). Wir wissen ,aus Stif.tbriefen dieser Zeit, ,daß ab 1475 bis c•a. 1490 .a.ud1 am Spdt.ail Bauarbeiiten ,durcilgefülut wu~den. Um. 1494 wiur·de mit dem Bm1 •der heute a1s Vorstadtpf,arrhorf noch bestehenden spä bgotismen Spitalki,rch e bego nnen ; ein 150 2 vierhehene r Abk1ß sollte ,das Gdd für den Wciter;bau trn:d die Au•sstat tun1g des Gottesrharn;es einbringen. lm Jahr 1517 sml-i.eßlich rdürfte di!e ,, ,gewölbte SpiitaJkirm•e" (Urkundentext) -feirtdg g,ewesen sein. Aud1 ili e h eute noch volflha.rndenen armli tektonischen Details bezeugen eine E11tsteh111n,genzeit „um 1500 " für die ührige111s eh!er besmeirden ausgestattete Kird1·e. Dri:e rurigiefälhiren h=tigen Ausmaße hat der SpitalkompJex in ,den Ja.hren 15 3 5- 44 elihalten. Damals w,a r ,ein reimer Eisen:händJ er aus dem Ennsdorf, Ha,nns SchmkLhucker, Spi fä lmeister, dessen Amtszeit trotz Türkengefahr, Truppen!durmzü,gen und Heeres·cinqu 1 artierungen fürr d:a-s Büvger-spitail au ße.r- orden:tlid1 günJstig w.ar. SchmidhuckeT ldeß d-ais alte Ansta1Jts,geb äu•de erweitern t,rid ed nen neuen Spitaltrakt .aufführen, ,durm den di·e Baulücke zwisd1en dem Spital und ·der benad1barten Ba.d 1stube 1des Ba'de-rs Jö11g Tiebolt geschlossen wur de . D-i-ese r Zubau ist heiurte noch d-eutlich zu erke nnen am getren:nten Dadistuh l, dem ed,genen Stiegen-aufgang 111-rd dem ni·edrigen Niveau ,des Fuß- boden.s. Er besban:d h auptsächlim aus k leti·nen Zimmern un,d einean großen Ra um an rd.er an ,die Ba:distube grenzenden Westseite, der heu tigen Antoniu5- ka peHe. Dieser giroß e Raum ,dürrfoe rurspr,ünglich rdie in rden Spiua,lred-m1ungen erwä hnte „Si echstube" gewesen sei.i n, die ebenso wie ,di,e „große Stmrbe " ode-r „Vo~der,stube" im Winter geheizt war rnnd 1a1s Aufenthalosrau'm diente. Di e S-pitalredmungen gelben m1ß e:rdem Nachrid1t von ei11er P,riesterwolmurng (Zinurne:r un:d Kammer) , ei nem Amtsraum, einer Küche mJ t Sp ei-sekaonmer, a:lle im a lten T vakt l iiegerrd , -mild von ein em „Gießstei n" ,ain Gallllg zum Neurbiau, wohiin ,d!as Wasser i n Kupf,erröhren von eiiie:m B-runnen im „in11eren Hof' -geilred~e t wu.ridJe. (Der ,,ri1m•e:re Ho-f" wu~de 1861 rd;u,rch di,e „Viktulali en- halle" - heute Geschäft - veTbaut). Heu te nom gubt e:s zwischen Ei.ngangs - ha;Jl e tun!d n euerem Trakt eirne allgemein zugängliche Wasserl eitu111g mi t Auff,a;ngb ecken ! Die große „Ginoa1stubn" in Rimtu11g Steyrfluß j,st ein Anbau , zu dem ei lte go-tisrn•e Türöffnung führt, d!eir a'ber zeitlich nimt sirn er •eiilzuorrdnen ist. Viell ei d,,t besba ntl hie r bere its Zil.l Schmrdhuckers Zeit ein rgroß er Raum ( ,, Vorders tube", ,, große Stube" ?), der ,durd1 Hochwa~ser.k,a.tast roph en in d'e r zwei ten Hälfte d.es 16. Jaihrhu11derts schwer besch ä!digt w11.1rde (siehe Hoch - wassermarke am renovierten BürgerspitaLsgebä ude) . Auch die Nachricht vom Bau ei ner neuen Krankenstube „gleich gegen die Kirme herab " <lmm Spital- me'ister Schichil 167,, da vorher Kranke ·und GesUl]Jde sich die lüntere Wohn- stube (S iechstu:be = Antoruu·skapelle) hätten teilen müssen, könnte sim a uif di,e Gmoastubn bezii,ehen. Si e wturde seit ,dler B.arockzeit zume ist a ls Spei,se- raum benützt. Könnte ma n a•J50 sagen, ,der Spital.kompl ex hätte schon im 16. Jahr- hu1111de rt ·ungie:fähr sein heuti,ges Au5'sehen gehabt, ,so trifft ddes natürlid1 a1uf di e spätgo-tische Bü~g,e,r,spitalkird1e nicht :w. Bereits Sd1midl1t1cker ließ 8
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