96. Jahresbericht des Bundes-Realgymnasiums Steyr 1978/79

Leibesübungen - Leibeserziehung (Pm{. Ernst Sdfätid) Im abgelaufenen Sd1L1 ljahr wU1 1 de es auch erstma ls in den Leibe.s - ü1bungen notwendig, ei ni gen Schülern d•er Oberstufe Feststellungsprüf.ungen anzutragen. Diese Maßnahme mußte nicht deshalb ergriffen werden , wei l den Sd,ülern in diesem Fad, ei n „ Nicht genügend " drohte, so ndern wei l m,an a ufgr un d der häufigen Fehl stunde n ke in e Möglichkeit hatte, die Leistung überh a upt zu beurt,eilen. Somit zeigt sid, seit Einführung ,des neuen Schul- unterrichtsgese tzes e in Trend , der die Sd1L1lpädagogik negativ beeinflußt . Durch Nichtaufsch ei nen ,der Feh lstunden in der Schulnadiridit und im Jahresz,eugni s und durch Möglichkeiten der Selbstentschuldigung g la ubt so mancher Schüler, vorne hmli ch den Nad,mi ttagsunterrich t nicht besud,en zu müssen. Nicht g,anz unbeteili g t an dieser Entwick1u n.g ist leider aud, so man ch es Elternhaus. So wird es ni cht nur ged uldet , son dern sog;ar gewüns cht , daß manch er Sd,ül eir vor Prüf un gen dem Unterricht fernb leibt, um sich „besser " auf andere Gege nstände vorbere iten zu kö nn en. Nun , wenn. ich bei me in en Betrachtu,n'gen hi e r a ls Ld,rer die Schule noch immer als ein en Platz ansehe, der den Schül e r auf sei nen weiteren Lebensweg vorb ereiten so llt e, so tut sich hier für mi ch ei n Lab y rinth von Irrwegen a uf . Welcher Betrieb, so frage ich mich , wird einen nach sei nem Gutdünken zur Arbe.it ersche in en- den Jugendlichen b ehalte n wollen? Wo kann man es sich lei ste n, seinen Arbeit,splatz stun!denweise ohne zwingend en Grund zu verlassen? Ja -selbst an der Hochsdrnle ist es z. B. ni cht möglich, nach einer erfolgreich abgelegten Seminarprühmg dJiese,s für den Rest des Semesters zu „ spritzen". Sicherlich bietet h eute unsere Sch uld emokra ti e dem Sd,üle.r mehr Freiheit - a ber zu den Spielregeln ,der D emokratie zählt auch die Einh altu ng der Gesetze. Unter dem giao1zen Berg von Vorsd1riften im Sdiulunterrichtsgesetz, die der Lehrer zu befolgen hat, befindet sich a ll erdin gs auch eine Seite, di e •sich mü den Pflid1ten der Schüler beschäftigt, und hier lautet es wie folgt: .. Es i.st Pflicht des Schülers, dem Unte r r icht regelmäß,ig beizu wohnen und in den Unterrich ts- stu,nlden mitzuarbeiten ". Eine Gesetzesregel, die für alle Unt errichtsgegen- ständ e g ilt. Me iner M ei nung nach wäre es sicherlid1 für die Schulgemeinsdrnft förderhid1 , wi.ir -den die Schüler nicht rrnr auf ihre eige nen Rechte pod1en , sondern auch i l,r.e Pflichten erkennen, denn dann würde auch so mand1e schulische Lei stun g steigen und würden si ch Wege auftu n , die nicht, wie h ä:ufig, in einer Sackgasse end en. - Dies mußte ei nma l gesag t werden , denn als Leibeserzieih e r li egt mir nicht nm eh1e körperliche Ertüchtigun g unserer Jugend, sondern die Gesamte rziehun g des Menschen nahe. Im Schulsport erreichten wir gegen Ende .des Schuljahres 1977/ 78 un.d im abgdaufene n Sdurljahr Erfolge, wie s ie uns bishe r noch nie besdiieden waren. Der Grund war s,id1erlich au-f das Leistungsvermögen un,d die Leistungs - bereitscha:ft unser·er Schüler, aber au ch a u.f da s persö11liche Engagement so 111and1er Turnlehrer zurückzuführen. Z u den heraussted1endste n Leistungen noch am E111de des Schulj a hres 1977 / 78 zäh lte der 3. Platz bei den Tennis- la,111de-sme-isterschaften de-r Mädchen in Ried , sowi,e die guten Plazien111,gen bei den Leichtathletik Land esmeistersch af ten in Linz (3. Pla tz in ,der 3 x 800 111 Staffel der Mäddien, 4 . P latz in der 4 x 100 111 Staffel der Knaben). 73

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