94. Jahresbericht des Bundes-Realgymnasiums Steyr 1976/77

Direktor Dr. Richard Treml Baubericht Ceteru11,1 censeo scl10/a111 esse renova11da111 . Im Jahresbericht über da,s vorletzte Schuljahr habe ich eine genaue Dar- legung der Umbau- und Erweiterungspläne gebracht, mußte aber das Wort Nichtbau-Bericht prägen. Dieser eigenartige Terminus gilt leider auch für das abgelaufene Schuljahr. Noch wurde kein Handgriff am Gebä ude getan, aber die Planung hat erfreuliche Fortschritte gemacht, sodaß mit einem Bau- beginn im Herbst dieses Jahres sicher zu rechnen ist. Bald nach Schluß des Schuljahres 1975/ 76, am 14. Juli 1976, fand eine eingehende Besichtigung der Lokalität mit -den Juristen und Baufachleuten der Diözesanfinanzkammer Linz, dem Ard,itekten und den Vertretern ,der Schul- behörde und Schule statt, bei der - so schien es - die letzten noch offe- nen Fragen geklä r t wurden. Man einigte sid1 auf eine Verkürzung des neuen Klassentraktes , um den Lichteinfall in die Michaelerkird,e möglichst nicht zu beeinträd,tigen, di e Errid,tung einer gemeinsam zu benützenden Hofeinfahrt und verschiedene Ei nzelheiten . Das Abkommen wurde am folgenden Tag in Linz unterzeichnet. Wenige Wod1en später, kurz vor Ende der Sommerferien, setzte eine Presse- und Fernsehkampagne gegen dieses Projekt ein, die oft sehr emotio- neU und nicht immer sad1lid1 geführt wurde. Ausdrücke wie „Versd1a1nde- lung der Kirche ", ,, Zerstörung des Barockensembles" und ähnlich e waren in den Zeitungen zu finden. Das Fernsehen, das im Spätherbst 1975 durch ein- drucksvolle Aufnahmen von den Bauschäden viel zur Besdtleun.igung der Projektierung beigetragen hatte, griff den Fall wiederum im „Österreichbild" auf und bemühte sich um •eine objektive Darstellung. Dennod, zeigte sid1 auf seiten des Denkmalschutzes wieder übergroße Rceserviertheit und Vorsicht. Während schon Verhandlungen wegen des anzumietenden Ausweichquartiers geführt wurden (alte Handelsakademie in der Schwimmsdrnlstraße) , fand am 7. Dezember 1976 die amtliche Bauverhandlu1g statt, der am 22. Dezember 1976 mit Zahl Bau 5-5960/ 76 die Baugenehmigung folgte. In ihr wurde dje mit der Kirche als Anrainer getroffene Vereinbarung fixiert , die Einwill igung des Bundesdenkmalamtes aber ausdrücklid1 gefordert. Das bedeutete wieder eine Verzögerung. Vertreter des Bundesdenkmalamtes und der Landeskonser- vator erschienen am 2. März 1977 in der Schule und ko nn.ten sich in kurzer Zeit davon überzeugen, -daß das vorgelegte Projekt des Architekten Dipl.- Ing. Reitter ein Optimum der Raumausnützung und Sd,onung •des alten Bestandes und somit einen echten Beitrag zur Revitalisierung der Altstadt dar- stellt. Wegen der erwähnten Verzögerungen konnten ,die langwierigen und 5

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