93. Jahresbericht des Bundes-Realgymnasiums Steyr

Frau OStR Prof. Hemma GRASSL stammt aus ,einer alten Steyrer Familie. Sie wurde 1914 in Linz geboren, besuchte aber Volks- und Mittelschule in Steyr und maturierte hier 1933 mit Auszeichnung. Sie s· tudierte in Wien Deutsch und Englisch und begann 1939 in Steyr ihre Lehrtätigkeit. 1973, bei der Teilung der Anstalt, entschied sie sich für ,das Gymnasium und verließ so das ehrwürdige Schulgebäude am Michaelerplatz. Mit 1. Jänner 1976 trat sie in den Ruhestand. Mit ihr ging eine bemerkenswerte Pers, önlichkeit aus dem Schulleben, ,die über 35 Jahre lang so viele Klassen und Schüler mit Festigkeit und Pflichtbewußtsein durch die Schulzeit geführt hatte. Mit Kollegialität und unverwüstlichem Humor, mit großer Freude an der Geselligkeit wirkte ,ie kräftig mit an dem guten Kl, ima im Lehrkö�er am Michaelerplatz. Die alten Kollegen und Schüler wünschen und freuen sich, Frau OStR Prof. Hemma Gr.aßl noch viele Jahre auf dem schönen Platz und in den Gassen unserer Stadt zu begegnen. Mit diesem Schulschluß beendete auch OStR Prof. Willibald HUBER seine jahrzehntelange Tätigkeit als Lehrer in Steyr. Er ist mit 1. )älliiler 1976 in ·den Ruhestand getreten, führte jedoch die in diesem Schuljahr übernommenen Klassen noch bis Schulschluß, um den Schülern einen Lehrerwechsel zu ersparen. OStR Prnf. Huber wurde 1910 in Steyr geboren und maturierte am Michaelerplatz. 1934/35 legte er an der Wiener Universität die Lehramtsprüfungen aus Mathematik, Physik und Kurzschrift ab. Nach dem Probedienst am BR<G in Steyr war er hier bis zum Kriegsausbruch Lehrer. Im Krieg war er im Wetterdienst eingesetzt und geriet auf Kreta in Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Heimkehr n,aihm er seine Lehrtätigkeit am BRG Steyr wieder auf. Seit 195'5 führte Prof. Huber selbstlos und aufopfernd ,die Administration, wobei er die eigenen Interessen gegenüber ,den Belangen der Schule, der Kollegen und der Schüler immer hintansetzte. 1967/68 trug er drei Lasten zugleich: die Leitung der riesig angewachsenen Schule, die Administration und den Unterrich t. Dabei tat er alles mit Selbstverständlichkeit, ohne jedes Aufheben, bis zur Grenze der physisch.en Leistungsfähigkeit. Und doch bewahrte Prof. Huber seine ,aus dem Inneren kommende Ausgeglichenheit und freundliche Ruhe, die bei Professoren und Schülern ein ganz außergewöhnliches Maß von Vertrauen und Achtung erweckten. Am 20. März 1968 wurde ihm der Titel Oberstudienrat verliehen. Aus gesundheitlichen Gründen verzichtete er auf die Bewerbung um den Direktorsposten am BG und BRG Steyr. Bei der Teilung der Anstalt entschied er sich für das neue Haus. Kollegen und Schüler vom Michaelerplatz wünschen OStR Prof. Huber viele schöne und ruhige Jahre! 69

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2