müssen. Die außerordentliche Entwiicklung der Steyrer Industrie hatte die Schülerz,ahl ,aber wiederum erhöht, und seit 1891/92 hatte ,es wieder eine vollständige Oberstufe (dma als 7 Klas, sen, au�bauend auf ,die 5klassige Volksschule) geg, eben. Er studierte von 1894 bis 1899 an der Technischen Hochschule und Universität Wien und kam am 10. September 1899 als Nachfolger des an die Technische Hochschule Wien berufenen Profossors Theodor Schmid an die Steyrer Schule. So trat Supplent Goldbacher seinen Dienst am 16. September an und wurde den Professoren Martin Watzger in Mathematik und Rudolf Glas in Geometrischem Zeichnen zugeteilt. Im Oktober des nächsten Jahres wurde er „wirklicher Realschullehrer" und auch mit dem Unterricht in Stenographie betraut, der damals wesentlich mehr Bedeutung hatte al, heute. In der Sitzung des k. k. Larndesschulrates vom 2. Oktober 1903 erhielt er den Professorentitel, 1905 wurde er Kustos der Lehrmittelsammlung für Geometrie. Vom 11. November 1921 :bis 9. Febmar 1922 leitete er interimistisch ,die Schule. Goldbacher als Lehrer Von dem geschickten und behutsamen Einstieg Goldbachers in dtie Pädagogik, lange vor dem „psychologischen Zeitalter", zeugt sein Gedicht „Da erstö Schultag", von dem zwei Strophen hier zitiert seien: Wagn ma's halt in Gottnam. Moan tua igs guat. Nutze. n will i an iadn, Wo's ös na tuat! Han glei dön ersten Tag Selm profitiert. Han guating Schaua tan In dös jung Gmüat. Wie anders war doch der Schulbetrkb ,damals als in unserer Zeit! Die Schule hatte sieben Klassen mit 165 Schülern. Einige Kostproben aus den Jahresberichten mögen etwas zum Zeitkolorit beitragen. Für die Scuh le hatte u. a. ,,der hohe OÖ. Landtag" gespendet, der „löbliche Gemeinderat" und die „löbliche Wa:ffenfabriksgesellschaft". Am 28. Mai 1902 unternahm Goldbacher einen Sängerausflug, über den in der blumigen Sprache der Wandervogelzeit im 32. Jahresbericht zu lesen ist: ,,Vom herrlichsten Wetter begünstigt, unternahmen die Gesangschüler des II. Curses mit ihrem Le h r e r und in Begleitung des Professors G o 1 db a c h e r am 28. Mai einen Ausflug nach Ernsthofen. Um 1 Uhr versammelten sie sich im Realschulhofe und wanderten über die Lauberleite und Staining zur überfuhr nach Ernsthofen. Bis dahin wurde einmal im Walde Rast gemacht und sowohl ,daselbst als auch während der überfuhr fleißig gesungen. In Lobmayers Gastgarten fanden die Sänger, von :dem Marsch ein wemg ermattet, die nöthige Abkühlung, und alsbald entwickelte sich ein reges Leben und Treiben. Knabenchöre, gemischte und Männercöh re wurden abwechselnd zum Vertrage g, ebr,acht, Jugendspiele wmden abgehalten, und auch ein Amateurphotograph fehlte nicht, um die lustige Schar zu Bilde zu bringen. Nur zu bald kam ,der Jugend der Ruf zum Abschied, und unter 5
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