93. Jahresbericht des Bundes-Realgymnasiums Steyr

drei Klassen ,durch Goldbacher Übungen durchgeführt wurden, ,an denen sich 5 bis 12 Schüler beteiligten, ,,denen gelegentlich die Vorteile und die Art der Körperhaltung beim Schneeschuhlauf erklärt wurde; auch wurden sie über die ver, schiedenen Systeme, die Arten der Bindungen sowie über die verschiedene Handhabung beim Auf- und Abschnallen belehrt. Die hygienischen Maßregeln für das Skilaufen wurden besprochen und angeordnet". Bei dem am 12. Februar 1908 vom Skiklub „Telemark" veranstalteten Wetdauf beteiligten sich 1 8 Schüler. Die Strecke führte vom Schoiher bis nach St. Ulrich. Den 1. Preis, Schillers Sämtliche Werke (!), errang Josef Steidl der VI. Klasse mit einer Zeit von 14' 23". Derselbe Schüler siegte auch beim „Alpinen Wettfahren", welches vom Sehoberstein bis zum Klausriegler führte, mit 15' 56.'. Diesmal bestanden die Preise in „kleinen GeJ.dbeträgen". Schillers Werke erfreuten auch den Sieger beim Schispringen 1909, das auf einer selbst gebauten Schanze auf der Vo,gelhuherleiten am Damberg abgehalten wurde (13,7 m). Ferner lesen wir: ,,Die im Vorjahre in die Schülerbibliothek eingestellten Skilehrbücher wurden fleißig gelesen und benützt. Von den 58 Skiläufern hatten 27 eigene Ski. Di<e Anstalt selbst verfügt über 19 Paar Ski verschiedener Systeme." 1915 kann der Leiter der Skiabteilung, Pmf. Goldbacher, infolge der günstigen Schneevevhältnisse berichten, daß „auch das stockfreie Fahren, das Stemmbogenlaufen und die Sprünge" geübt wurden. Größer als die der „Skifahrer" war die Zahl der „Rodelschlittenfahrer"; es gab deren 124, von denen 90 im Besitze eigener Rodelschlitten waren. Aber auch im Sommer ist für körperliche Ertüchtigung gesorgt: ,,Eine maßvolle Pflege des Radfahrens war den körperlich gut entwickelten Schülern nicht untersagt, wofern die Eltern oder ,deren Stellvertreter ihre Zustimmung gaben." So viel zum Sport in der Monarch:ie; später hat Prof. Hans Pichler, der Turnlehrer, den sportbegeisterten Mathematiker abgelöst. Selbst ein begeisterter und gewandter Schwimmer, gründete Goldbacha im Kriegsjahr 1915 ,eine Schwimmriege, die in der für damalige Verhältnisse beispielhaften Schwimmschule der Waffenfabriksgesellschaft, die den Schülern immer wieder Freikarten zur Verfügung stellte, übte. Über die Gründung lesen wir im Jahresbericht: ,,Eine besondere Freude bereitete Prof. G. Goldbacher den Schülern dadurch, daß er aus 25 Schülern verschiedener Klassen eine Schwimmrüge [!] bildete und diese im Schwimmen, Springen und Tauchen ausbildete. Den Abschluß bildete ein Schwimmfest am 26. August, bei dem in Anwesenheit vieler Gäste die Schüler im Wettschwimmen, Tauchen und Springen gute Leistungen boten und hiefür durch, meist von Gönnern gespendete Preise, bestehend aus patriotischen Bildern und Büchern belohnt wurden." Den Wandertagen kam oHensichtlich wesentlich größere Bedeutung zu als heute, 1927/28 gab es noch dr, ei halbtägige und zwei ganztägige im Schuljahr. Es fehlte noch die „fluktuierende Gesellschaft", die Mobilität, viel seltener als jetzt 1mm man über 1die Umgebung der Stadt hinaus, Urlaubsfahrten waren alles andere als selbstverständlich. Während heute die Wandertage in einer Zeile der Schulchronik erwähnt werden, füllten sie in den Jahren bis 9

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