93. Jahresbericht des Bundes-Realgymnasiums Steyr

stische Arbeit mit zahlreichen Tabellen. Er selbst war seit 1903 Wetterbeobachter und hatte einen Teil der Instrumente bei seinem Wohnhaus Bismarckstraß,e 12 (heute Bahnhofstraße), einen ,anderen im Schulhof aufgestellt. In jenen zwanzig Jahren hatte er einen Durchschnitt von jährlich 149 Re.genund 26 Schneetagen in Steyr errechnet, eine uns Heutigen gevaderu märchenhaft ,anmutende Zahl bei einem Maximum von 42 Schneetagen. Goldbaclter als Historiograph Im Jahresbericht 1913 veröffentlichte Goldhacher die „Entwicklungsgeschichte der k. k. Staats-Oberrealschule in Steyr. Anläßlich ihres ,ojährigen Bestandes", Dieser wertvolle Beitrag, der später von Prof. Dr. August Bloderer für die Fortsetzung der Schulgeschichte verwendet wurde, füllt nach einem Bild des Lehrkörpers, auf das Kammerphotograph Josef Futter 18 außerordentlich würdige Herren gebannt hat, und einem von Goldbacher verfaßten Festgruß 39 Seiten, wozu noch si,eben Bildtafdn kommen. Hier näher darauf einzugehen ist weder am Platze noch beabsichtigt, wenn auch manche Absätz.e eine erschreckende Aktualität aufweisen. Die Platzsorgen gehören oHenbar seit eh und je zu diesem Hause. 1873 verfaßte der Direktor e:ine „dringliche Eingabe", in welcher ,er betonte, daß [ . . . ] es an Kabinetten fehle, um ·die notwendigsten Lehrmittel für Geometrie, Zeichnen und Geogra, phie unterzubringen. Die Räume für Physik und Naturgeschichte s,eien ganz unzureichend und die Lehrmittel reichten nicht einmal für ,die Zwecke einer Unterrealschule aus, weshalb um Beseitigung dieser mißlichen Verhältnisse ersucht wurde". Hundert Jahre später ließe sich Gleiches melden. Dieses Schreiben führte zur Errichtung eines zweiten Geschosses auf dem hinteren Ho·fteil. 1912 wurde „zur Behebung des dringendsten Raummangels und zur Beseitigung mehrerer in gesundheitlicher Hinsicht rocht einwa111dfreier Klassenzimmer während -der Hauptferien 1!!] durch die Stadtgemeind,e Steyr auf den rückwärtigen Teil des Schulgebäudes ein drittes Stockwerk aufgesetzt" (das 1944 zerstört wmde). Wie kaum ander,s ZiU erwarten, werden auch die meteorologische Beobachtungsstelle und der Skilauf gebührend erwähnt, das Wandern und Herbergswesen. Abschließend versichert er, daß er mit diesen Zeilen „die Liebe aller, welche j•emals in diesen Räumen ihren Studien oblagen, zu ihrer Anstalt" fördern wollte. Die Zahl seiner geschichtlichen Artikel in Zeitungen, Zeitschriften, Kalendern, Sammelbänden (,,Steyr und der Weltkurort Bad Hall", Berlin-Friedenau 1928) ist Legion; auch hier wollte ich nur erwähnen, was auf das Realgymnasium Bezug hat. Sport und Wandern Unserer Generation, in der das Schifahren Volkssport und mehr als das gewo11den ist, wie die heurige Olympiabegeisterung und -hysterie bewiesen hat, scheinen die Anfänge des „Schneeschuhlaufens" zu Beginn des Jahrhunderts recht seltsam. 1903 wird berichtet, daß mit den Schülern der oberen 8

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