92. Jahresbericht des Bundes-Realgymnasiums Steyr 1974/75

in Steyr seit Jahren in ihren wiederholten und eingehenden Berichten dar- gelegt haben, sin:d die baulichen Zustände ·der Anstalt vollkommen unhaltbar geworden." Diesen Satz kann ,der erwähnte Richard Treml, jetzt 13. Direktor dieser Schule, faist wörtlich in den 92. Jahres<bericht von 1974/75 übernehmen, wenn man nämlich das Stadtbauamt streicht, das nicht mehr für dies•e•s Hau,s verantwortlich i,st. Schon im nächsten Jahresbericht 1930/31 lesen wir auf Seite 30 die Hoffnung auf baldige Verwirklichung des Neubaues, denn Direk- tor Anton Rimmeir hat mit Vertretern des Landesschulrates und der Stadt- gemeinde, darunter Staidtbaudirektor Ing. Heinrich Treml (meinem Vater) ein für den Neubau geeignetes Grundstück besichtigt. Für Tradition ist also reichlich geso11gt, und das abgewarndelte Wort des alten Cato ist berechtigt. Es ,scheint zu den in keiner Dienstpragmatik f.estgelegten Verpflichtungen der Direk toren •dieses Hauses zu gehören, über ,die baulichen Verhältnisse Zill klagen. 56. Jahresbericht von 1932: ,.Zum Schlu,sse auch dieses Berichtes muß de,r Direktor auf die für eine gedeihlich-e Weite11fühmng und Weiterentwick- lung ,des Steyrer Bundesrealgymnasiums ,so wichüge Schulbaufrage zu sprechen konunen." Ab dem 58. Jahresberid1t wi11d innerhalb des Schulberichtes ein Kapitel XIII mit ,dem Titel „Die Raumsd11wierigkeiten der Ansbalt" eingeführt, das mit dieser etwas ominösen Numerieru.n,g bis zum Jahre 193 8 beibehalten wird: ,. Es ist zu hoffen, daß der seit vielen Jahren angestrebte Neubau bal- dig,st Wirklichkeit werde. " In jenem Jahre schien vJelen vieles hoffnungsgrün. Dann ,drängen sich andere Sorgen in den Vordergrnnd, 1 949 wird über di,e Eröffnung des Nordtraktes am 7. Oktober 1948 berichtet, wo1nit der Wiederaufbau nach dem Bombenschaden vom 24. Feber 1944 abgeschlossen ist . Erst 1965 beginnen sich die Bausorgen wieder im Jahresberid1t nieder- zuschlagen, 1966 berichtet der diamalige Direktor Dr. Engelha11dt au-f 10 Sei- ten über neuerliche Bauplatzsuche, und erst 1973 kann Ddcektor Schneider „Die Entstehungsgeschichte rdes Werndlp arkgymnasiums" niederschreiben, das im Juni 1974 feierlich eröffnet worden ist. Am Michaelerplatz zurückgeblieben ist eines von Steyrs ganz alten unid ebenmäßigen Gebäuden, auf ·dem die Plakette „Kulturdenkmal (Cultural Property)" prangt, ein gewaltiger Block im Zentrum der Altstadt, erbaut nach 1640 urnd schon damals Gymnasium, seit 1863 Heimstätte von Steyrs älte- ster höherer Schule (vgl. •d'ie Bau- und Schulgeschichte von Pro'f. Dr. August Bloderer im 66. Jahresbericht ,dieser Anstalt, 1949) . Da sich das neue Gym- nasium im Werndlpark schon bei der Eröffn11111g als .fast zu klein er'Wies, war nicht daran zu denken, die hier 2iurückgebliebenen 20 Klassen und 560 Schüler aud1 nur vorübergehend ,dort unterzubringen, um an •die Generalsanierung des alten Hauses zu schreiten. Auch ,die im Dezember 1965 übernommenen Stahl- baracken auf dem Tabor konnten nicht meihr als Ausweid1quartier dienen, weil in ihnen inzwischen <li-e Expositur Steyr der Linzer Bu11desbildungs- anstalt für Kindergärtnerinnen untergebnacht worden war . Das Schuljahr 1974/75 begaim mit 615 Schülern; mit einer weiteren Steigerung der Schülerzahl ist zu rechnen, da nur am Realgynmasium von allen AHS die in den Sdmlgesetzen von 1962 verankerte Möglichkeit besteht, daß Hauptschüle•r mit gutem Erfolg (also mit Gut in den Gegenständen Deutsch, Englisch und Mathematik) in die Oberstufe übertreten und zu einer Matura kommen können. Für das kommende Schuljahr rechnen w:ir mit 640 Schülern. Man darf sich also nicht mit einer Generalsanierung begnügen, die Parole heißt ,auch Erweitemng auf 24 Klassen. 24

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