89. Jahresbericht des Bundes-Realgymnasiums Steyr 1971/72

Wirtschaft und Geographie Kärntens Auf unserer Exkursion konnten wir nicht nur Kunstdenkmäler, sondern auch besonders auffallende wirtschaftliche Gegensätze und reizvolle Landschaften beobachten. Zuerst fielen uns einige ärmliche Holzhäuser im Murtal auf, die uns an die wirtschaftliche Misere in der Mur-Mürz-Furche erinnerten . Hier ist die Eisen- und Stahlindustrie zu Hause, die sich hier seit Generationen befindet und die Einwohner der anliegenden Täler angezogen hat. Die Anlagen sind zum Großteil hoffnungslos veraltet und die Arbeiter leben zum Teil in ziemlicher Armut. Auf der Fahrt über den Neumarkter Sattel und durch die nordöstlichen Kärnt- ner Täler bemerkten wir, daß diese Gebiete fast nicht mehr besiedelt sind : Die Einwohner wanderten entweder in das steirische Industriegebiet oder ins Klagenfurter Becken ab. · Dieser Hauptwirtschaftsraum Kärntens steht in krassem Gegensatz zu jenen wirtschaftlich schwachen Gebieten. Im Kärntner Seenland reihen sich die elegantesten Geschäfte und Hotels aneinander, der DM-Strom treibt dieses Fremdenverkehrsland zu ungeahnter Blüte. Noch einen Gegensatz konnten wir erleben: Während wir am zweiten Tag unserer Exkursion die weiten Ebenen des Zollfeldes bewunderten , erdrückte uns einen Tag später der überwältigende Anblick des immer enger werdenden 77

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2