89. Jahresbericht des Bundes-Realgymnasiums Steyr 1971/72

den Regeln römischer Architektur ausgebaut. Zu gleicher Zeit entstand auch die Römerstadt Te u r n i a (nahe Spittal a. d. Drau) . Bald verband sich römi- sche Gesinnung mit christlichem Geist. Das zeigt der Mosaikboden der früh- christlichen Fr.iedhofskirche von Teurnia mit seinen christlichen, aber auch heidnischen Symbolen wie das des Hakenkreuzes, das zeigen auch die „ Rö- mersteine " an der Wehrkirche von Maria-Saal. Bis heute aber geht jedes Jahr am „ Dreinagelfreitag " von der Kirche auf der Höhe des Magdalensbergs, wo einst ein keltisches Heiligtum stand, eine berühmte Wallfahrt über vier Berge. Kunststätten Kärntens Kärnten besitzt die bedeutendsten romanischen Bauten Österreichs. Wir be- suchten drei bedeutende Kunststätten: Den Gurker Dom, die alte Bischofs- kirche in Maria-Saal und das Kloster Millstatt. Der G u r k er Dom liegt wie ein erratischer Block in der reizvollen Talland- schaft. Das erhöhte Mittelschiff der Pfeilerbasilika ist von zwei Seitenschiffen, zwei wuchtigen Türmen und einem Querschiff umgeben, den Ostabschluß bil- den drei Apsiden. Besonders wirkungsvoll ist das Westportal des Doms. Es ist ein romanisches Trichterportal mit zierlich geschmückten Gewänden. Ange- setzte Halbsäulen wechseln mit Blattmotiven und Ornamenten . Die Türflügel zeigen zahlreiche Reliefs mit Darstellungen biblischer Szenen. Die Krypta ist in rein romanischem Stil erhalten. 100 schlanke Säulen mit Würfe lkapitellen wechseln sich im Halbdunkel des Gewölbes ab. Hier befindet sich auch das Grab der HI. Hemma, der Stifterin von Gurk und Admont. 75

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