89. Jahresbericht des Bundes-Realgymnasiums Steyr 1971/72
deren Gebäude eine Gewerbe-Wohnfunktion erfüllen, ist der Anteil Selbständiger noch höher als auf dem Tabor - dort überwiegen reine Wohnhäuser - dasselbe gilt für die zentrumsnahen Stadtteile Enns- dorfs. Wie aus der Sozialstatistik der Stadt Steyr (1967) hervorgeht, weist der Anteil an Lehrl ingen und Arbeitslosen keine starken Unterschiede zwischen den einzelnen Wahlsprengeln auf. Der Prozentsatz von 6,2 Lehrlingen/100 Berufstätige wird in den einzelnen Sprengeln höch- stens bis zu 20/o über- bzw. unterschritten. Auch gibt es, relativ gese- hen , wenige Arbeitslose, deren Quote nur einmal im Bez. 25 - Glein- ker Gasse, den Anteil von 5,2 0/o erreicht. Diese Tatsache spricht für eine gute Beschäftigungslage in der Stadt. Die Siedlungausdehnung Steyrs und die Bevölkerungszunahme infol - ge der geburtenstarken Nachkriegsjahrgänge haben sich in einer ver- stärkten Anforderung an mehr und vor allem an Höhere Schulen aus- gewirkt. Wird ein Rückstand von sechs bis zehn Jahren berücksichtigt, so spie- gelt die Zahl der Volksschüler recht anschaulich die Schwankungen in den Geburtenzahlen wider. So wirkte sich die hohe Geburtenzahl der Jahre 1946/47 (siehe Fig. 9) in der großen Anzahl von Volksschülern zwischen 1951 und 1953 sowie in der Alterspyramide aus. Dem steti- gen Absinken der Zahl der Geborenen entspricht wiederum die abstei- gende Volksschülerzahl im Jahre 1954, die 1959 ihren Tiefststand erreichte, d. h. genau sechs Jahre nach dem tiefsten Stand der Ge- burtenzahlen . Auch in den letzten zehn Jahren besteht neuerlich eine Übereinstimmung zwischen der Altersgruppe der 6- bis 9jährigen in der Alterspyramide (Fig. 11) , dem Geburtenanstieg in den Jahren 1959 bis 1963 und der Zunahme an Volksschülern ab 1965. Nach dem vierten Volksschuljahr schwindet die Übereinstimmung mit der natürlichen Bevölkerungsbewegung. Die Möglichkeit, Hauptschulen bzw. Höhere Schulen zu besuchen sowie die Schuleinpendler aus den umliegenden Gemeinden machen es unmöglich, die Bevölkerungs- schwankungen genau zu erfassen. Die stetige Zunahme der Schüler der Steyrer Allgemeinbildenden Höheren Schulen während der letzten 20 Jahre weist auf die steigende Bedeutung Steyrs auf dem Bildungs- wesen hin (1951: 679, 1971 : 1321 Schüler, davon 828 aus Steyr-Stadt). Noch stärker war der Anstieg der Schülerzahl in der HTL, wobei hier der Zustrom auswärtiger Studierender jenen des Bundesrealgymna- siums und Bundesgymnasiums noch übertrifft (1951 : 297, 1971: 937 Schüler, davon nur 87 aus Steyr-Stadt) . Die Bedeutung Steyrs als Schulstadt stieg durch die Eröffnung einer Handelsakademie noch weiter, die im elften Jahre ihrer Gründung, 1971 , schon 347 Schüler zählte, von denen 164 aus Steyr-Stadt stammten . Die Handelsschule 43
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