89. Jahresbericht des Bundes-Realgymnasiums Steyr 1971/72

Wenn auch die Berufsstruktur sich nicht mehr grundlegend geändert hat, so nahm dennoch die Beschäftigtenzahl seit 1930 bis 1967 um mehr als das Dreifache zu (1930: 6097, 1967 : 18518 Beschäftigte), wäh- rend die Zahl der Betriebe nur wenig zugenommen hat (siehe S. 25) . Fußend auf der alten Tradition der Eisenstadt ist der Großteil der Beschäftigten in der Industrie und davon vor allem in der Metallindu- strie (108 Betriebe) tätig . (1967: 10.035, 1930: 3113 Personen), die nach dem 2. Weltkrieg ihren größten Aufschwung erfahren hat. Mehr als die Hälfte der Berufstätigen der Stadt Steyr arbeitete in diesen 108 Be- trieben . Insgesamt sind etwa zwei Drittel aller Arbeitskräfte der Stadt in der Industrie beschäftigt, und etwa die Hälfte der Wohnbevölkerung lebt von diesem Wirtschaftszweig. Im Innenstadtbereich herrscht der tert iäre Wirtschaftssektor vor wie es im allgemeinen der Struktur einer Stadt entspricht. Im Jahre 1967 waren 2316 Personen in Handel und Verkehr in 492 Betrieben (d. s. 4,6 Per- sonen pro Betrieb) beschäftigt; diese Branche besteht vorwiegend aus Kleinbetrieben bis zu zehn Beschäftigten . Auch die soziale Gliederung der Bevölkerung weist auf die Betonung der Industrie hin: Selbständige 1179 6,2 0/o Angestellte, Beamte 4920 26,5 0/o Arbeiter 11174 59,5 0/o Lehrlinge 1179 6,2 0/o Arbeitslose 279 1,6 0/o Die Berufsschicht der Arbeiter überwiegt sowohl im Stadtdurchschnitt als auch in den meisten Stadtvierteln , wie K. 3, S. 42, zeigt 9 ) . Die Vertei- lung der einzelnen Sozialgruppen weist eine deutliche Viertelsbildung innerhalb der Stadt auf. Gut sind beispielsweise die Arbeiterviertel zu erkennen, die schon durch ihre Bauweise als solche ausgeschieden werden konnten . Am stärksten ist die Gruppe der Arbeiter in den Stra- ßengevierten auf der Ennsleite (Sprengel 5, 6) sowie in den werks- eigenen Häusern der Steyr-Werke im Wehrgraben, dem ältesten Indu- striegebiet der Stadt, feststellbar (im Sprengel 12 sind bis zu 82 0/o der Berufstätigen Arbeiter) . Sehr stark überschritten wird der Stadtdurch- schnitt des Arbeiteranteils auch in den meisten Wahlsprengeln des Stadtteils Münichholz, was gleichzeitig einen niedrigen Prozentsatz Selbständiger zur Folge hat, der weit unter dem städtischen Durch- schnitt liegt. Diese Tatsache hängt mit der überwiegenden Wohnfunk- tion dieses Stadtteils und dem Mangel an Geschäften und Betrieben zusammen . Die Sozialgruppe der Selbständigen ist am stärksten in der Innenstadt vertreten , wo sie in Sprengel 8 ein V[e rtel der Berufs- 9 ) Berechnungsgrundlagen stellten die Wahlsprengel dar. 41

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