89. Jahresbericht des Bundes-Realgymnasiums Steyr 1971/72
Einern ebensolchen Gipfel der Eheschließungen in den Jahren 1956 und 1961 folgte ein rascher Geburtenaufschwung (1957 : 558 Geburten, 1962: 686 Geburten) ; Fig. 9 zeigt eine allgemeine große Übereinstim- mung von Ehen und Geburten. Die Säugl ingssterblichkeit hingegen weist die in Städten mit Kran- kenhäusern verständliche niedrige Quote auf, die in den letzten 20 Jahren nicht wesentlich schwankte (siehe Fig. 9) ; bezogen auf die Gesamtzahl der Geburten , sinkt der Prozentsatz der jährlich gestor- benen Säuglinge schwach ab. Das Verhältnis der Bevölkerungsverteilung nach Geschlecht hat sich seit dem 2. Weltkrieg grundlegend geändert und sich an die heute typisch städtische Struktur des Frauenüberschusses angepaßt. Die Ursache hiefür mag wohl hauptsächlich in der Möglichkeit zu suchen sein , daß den Frauen die städtischen Berufe offenstehen , während um die Jahrhundertwende vor allem Männer in der Waffenfabrik beschäf- t igt waren, die den ~ ichtigsten Arbeitgeber darstellte. Dieses Bild des großen Männerüberschusses wandelte sich allmählich : 1890 : 100 Männer : 74 Frauen 1951 : 100 Männer : 112 Frauen 1920 : 95 1961 : 117 1934: 99 1971 : 113 Auch die Struktur der Haushaltsgrößen hat sich seit 1890 verringert. Die grundlegende Abnahme der Personenzahl pro Haushalt trat in der Zeit der Jahrhundertwende bis zum 1. Weltkrieg ein , während die Ver- änderungen seit dem 2. Weltkrieg recht unbedeutend sind: 1890: 5,8 Personen/Haushalt 1920: 3,8 1934: 3,4 1939 : 3,6 1951 : 2,9 Personen/Haushalt 1961: 2,9 1971 : 2,6 Sowohl die Sexualproportion als auch die Haushaltsgrößenverteilung weisen auf typisch städtische Strukturmerkmale hin , die allerdings schon zu Beginn dieses Jahrhunderts stark in den Vordergrund traten ; in erster Linie trugen dazu die verstärkte Industrialisierung und die Siedlungsausdehnung bei. Der Übergang zum städtischen Bevölkerungsbild zeigt sich auch in den Alterspyramiden deutlich (Fig . 10) . Im Jahre 1890 ist der Einfluß der Waffenfabrik auf den Bevölkerungsaufbau durch den starken Über- 37
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