89. Jahresbericht des Bundes-Realgymnasiums Steyr 1971/72
Heute bilden die Steyr-Werke mit ihren drei großen Betriebsanlagen den größten Arbeitgeber für die Bevölkerung der Stadt und des Bezir- kes und übertreffen durch ihre Betriebsgröße, Fläche, Produktions- und Beschäftigtenzahlen alle anderen gewerblichen Betriebe der Stadt bei weitem. Die verhältnismäßig größte Zahl von Beschäftigten, näm- lich 6200 (1970) arbeitet im Hauptwerk, dessen Betriebsgebäude sich beherrschend auf der rechtsseitigen Terrasse der Enns befinden (vgl. Fig.5, u. Fig .7, S.32). Die Zahl der Beschäftigten hat seit 1951 nicht sehr stark zugenommen und betrug im Jahre 1971 für alle Betriebsstätten 10.213 Personen (Steigerung um 209/o, siehe Fig . 6) . Davon sind nur ca. 16 0/o Frauen . Im Verhältnis zu anderen Steyrer Großbetrieben ist die Anzahl der Gastarbeiter mit 362 (301 Männer, 61 Frauen) unbe- deutend. Auffallend ist weiter die große Zahl der Einpendler aus Nie- derösterreich in das Wälzlagerwerk, die allein 26 0/o der dort Be- schäftigten ausmachen. Diese Tatsache hängt in erster Linie damit zusammen, daß dieses Werk für die Bevölkerung des niederösterrei- chischen Grenzgebietes verkehrsmäßig günstig gelegen ist (Bahnsta- tion Münichholz der Bahnlinie St. Valentin-Kleinreifling, Autobuslinie Amstetten-Steyr). In der Produktion ist der Exportanteil im Wälzlagerwerk bei weitem am größten mit 63 0/o in 94 Länder; dieser Wert übertrifft sogar den Gesamtexport der Steyr-Daimler-Puch-AG (34 0/o) wesentlich in der Höhe des relativen Anteils ; der Anteil des Hauptwerkes in Steyr liegt aber niedriger (24 0/o). Unter den Exportländern führen die Schweiz und Deutschland, doch sind zahlreiche europäische Länder, die USA sowie eine Reihe von afrikanischen, süd- und mittelamerikanischen und ostasiatischen Staaten unter den 20 wichtigsten Ausfuhrländern vertreten. Der steigende Umsatz des Werkes seit 1950 läßt bei nur gering zuneh- mender Beschäftigtenzahl auf eine entsprechende Rationalisierung der Betriebsführung schließen, da sich der Umsatzbetrag nahezu versechs- facht hat (von 763 Mio. S i. J. 1951 auf 4264 Mio. S 1971, siehe Fig. 6) . Die grundlegende und sprunghafte Zunahme erfolgte in den Jahren 1954/55 und 1969-71. Mit diesen Umsatzzahlen stehen die Steyr- Werke in der Reihe der größten Unternehmen Österreichs gemeinsam mit den Werken Letten/Sierning, St. Valentin/Nibelungenwerk und Graz an zwölfter Stelle. Ebenfalls in der Metallverarbeitungsbranche liegt der zweitgrößte Be- trieb Steyrs am Nordrand der Stadt in jenem Industriebereich, der an das Wohngebiet Taschlried anschließt. Die „Gesellschaft für Fertigungs- technik und Maschinenbau " (GFM) zählt zu jenen Betrieben, die im Jahre 1945 im Rahmen einer neuen lndustrialisierungswelle gegründet wurden, und die heute durch ihre Umsatz- und Beschäftigtenzahlen einen wesentlichen Beitrag zur Steyrer Wirtschaft leisten ; durch ihre 29
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