89. Jahresbericht des Bundes-Realgymnasiums Steyr 1971/72

Stadtviertel dennoch mit den innerstädtischen Hauptverkehrsadern ver- bunden, sodaß ein ungehinderter Arbeitsverkehr ins Stadtinnere und über die neue Ennsbrücke zu den Steyr-Werken ermöglicht wird . War Taschlried vor etwa zehn Jahren das Wohngebiet Steyrs mit dem größten geplanten Zuwachs an Wohnungen, so wurde dieses Ausmaß schon im Jahre 1965 durch die Planung des weiteren Ausbaus der Ennsleite und durch das Vorhaben „Resthof " seit dem Jahre 1970 übertroffen. Seit der Zwischenkriegszeit hatte die Bautätigkeit auf der Ennsleite ziemlich geruht, bis Mitte der Fünfzigerjahre ein neuer Be- ginn der Wohnbautätigkeit mit 16 Neubauwohnungen gesetzt worden war. In diesem Jahr lag allerdings der Schwerpunkt noch auf dem Tabor (72 Wohnungen). Die 132 Familien, die in diese 88 Wohnungen einzogen {insgesamt 431 Personen} , kamen zum allergrößten Teil aus Steyr selbst, besonders aus den Stadtteilen Steyrdorf, Münichholz, Ennsleite und der Inneren Stadt {Amtsblatt der Stadt Steyr, 1960/12). Im Jahre 1965 wurden aber auf der Ennsleite 45 Großwohnhäuser mit insgesamt 631 Wohneinheiten geplant. Dieses Wohngebiet ist zum Großteil schon fertiggestellt und erstreckt sich vom Hochhaus der Steyr-Werke ausgehend nach Südwesten {Kepler- und 0.-Glöckel- Straße) . Das jüngste und umfassendste Vorhaben ist derzeit auf den Resthof- gründen im Gange, wo 1740 Wohnungen in einer Großwohnanlage und 81 einzeln bzw. doppelt gebauten Wohnblocks entstehen sollen. Die Planung sieht eine aufgelockerte Bauweise mit einer Bebauungs- dichte von nur 17 0/o vor, sodaß auf jeden Einwohner dieser neuen Wohnsiedlung etwa 21 m 2 Grünfläche kommen werden {Amtsblatt d. Stadt Steyr, 1971/1). c) Handel und Gewerbe im Siedlungsbild Wenn das Siedlungsbild an der Peripherie der alten geschlossenen Stadt Steyr durch große aufgelockerte Neusiedlungen mit überwiegen- der Wohnfunktion geprägt wird, so ist sein Kern heute wie seit jeher das Zentrum von Handel und Gewerbe sowie der öffentlichen Dienste. Diese Bedeutung wirkt sich immer stärker auf die Gebäudewidmung aus und betont die zentralen Merkmale der Innenstadt, wenn auch lokale Subzentren in den Wohnsiedlungen den steigenden Ansprüchen an Gütern des täglichen und kurzfristigen Bedarfes entsprechen . Die Funktion jener Gebäude, die überwiegend dem Handel gewidmet sind, beschränkt sich im wesentlichen auf den Altstadtbereich und einige wenige Straßen beiderseits von Enns und Steyr, die durch die Brücken unmittelbar mit dem Innenstadtbereich verbunden sind . Figur 3 zeigt, daß Steyr ein richtiges Hauptgeschäftszentrum hat, wo die Konzentration zahlreicher städtischer Berufe sehr groß ist. Die- 18

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