89. Jahresbericht des Bundes-Realgymnasiums Steyr 1971/72

Wohnungsbau erkennen. Große Wohnhäuser wurden besonders zahl- reich in den Jahren 1964, 1965, 1967 und 1969 errichtet, während die niedrigen Wohnungszahlen pro Gebäude der Einfamilienhaussiedlung der frühen Fünfzigerjahre entsprechen . Von 1945-1967 wurden insge- samt 4898 Wohnungen neu gebaut, d. h. es kommen auf je 1000 Ein- wohner 128 Neubauwohnungen. Der größte Teil der Neubauwohnun- gen, nämlich 3105 (d. s. 81 /1000 Einwohner) wurde von Wohnungs- genossenschaften unterstützt. Nur etwa ein Viertel (1244) der gesam- ten neu erstellten Wohnungen sind in Siedlungshäusern mit ein bis zwei Wohnungen zu finden (Strukturanalyse des österreichischen Bun- desgebietes, 1970). Im Jahre 1967 gab es in Steyr 12.731 Normalwoh- nungen4), wovon 324 nicht bewohnt waren, sodaß nur eine sehr nied- rige Leerquote (2,5 °/o) vorhanden war; es ist somit der größte Teil der Bevölkerung in Normalwohnungen untergebracht (95,9 0/o). Die häufigste Form der Wohnung ist jene mit drei Wohnräumen : 16,2 0/o aller Steyrer Wohnungen hatten 29,4 0/o 34,7 0/o 19,7 0/o 1961 : 1 Raum 2 Räume 3 Räume 4 und mehr Räume Die Ausstattung der Wohnungen mit Wasser, elektrischem Strom und Gas erscheint - wenn der große Anteil an Altstadthäusern am Ge- samtbaubestand miteinbezogen wird - recht gut (in den Stadtbezirken Innere Stadt und Steyrdorf, deren Häuserzahl ca. 24 0/o aller städti- schen Wohngebäude ausmacht, befinden sich zum überwiegenden Teil Altbauwohnungen). 73 ,8 0/o aller 12.407 bewohnten Wohnungen hatten im Jahre 1961 Was- serinstallation, 99,9 0/o elektrischen Strom und 35,1 0/o Gas. Eine Ent- wicklung des Strom- und Gasverbrauches in der Stadt (Fig . 6, Seite 28) zeigt eine rapide Steigerung des Haushaltsstromes. Das Angebot an Stadtgas hingegen wurde in den letzten Jahren nicht mehr sonderlich gesteigert, da in den Neubauten in der Regel die Elektroinstallation der Gasleitung vorgezogen wird. So stieg der Stromverbrauch im Haushalt in den letzten 20 Jahren fast um das Fünffache, der Gasver- brauch nicht einmal um das Doppelte; der Wasserverbrauch hat sich nahezu verdreifacht. Jede dieser Maßzahlen zeigt aber bei einer Be- völkerungs_zunahme von nur 8 0/o und Haushaltszunahme von 17 0/o in 23 0/o mehr Häusern als 1951 eine aufgelockertere, aber vor allem auch eine anspruchsvollere Lebensweise. 4 ) Wenn eine Wohnung für längere Zeit zur Unterbringung eines Haushalts geeignet ist und abgeschlossen für sich allein besteht, wird sie als „Nor- malwohnung " bezeichnet (Handwörterbuch d. Sozialwissenschaften , 1965, Band 12). 14

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