88. Jahresbericht des Bundes-Realgymnasiums Steyr 1970/71
Es ist nicht selbstverständlich, daß sich ein junges Mädel an einem Sonntag in einem Krankenhaus den leidenden Mitmenschen helfend widmet. Die Mädchen wurden vielleicht zum ersten Mal mit dem Leid der Kranken, aber auch mit der Lebensfreude Genesender konfrontiert und haben damit wohl entscheid'ende Eindrücke für ihre Zukunft erhalten. Sie haben be- sonders bei kranken Kindern geholfen, und gerade bei diesen konnten sie mit ihrem Einfühlungsvermögen helfen, ihre Milieuschwierigkeiten zu über- winden. Ein liebevolles Streicheln, ein gutes Wort beim Esseneingeben, das Richten des Bettchens, das Deuten eines Kinderbuches, das Helfen beim Malen oder Schreiben und vieles andere ersetzt den Kindern das vermißte He·im, vermindert die seelischen Schwierigkeiten und schafft Frohsinn und Zuver- sid1t. Anderseits gibt diese Tätigkeit auch den Studentinnen viel Einblicke in das Leben und weckt viel Anpassungsfähigkeit und Kontaktfähigkeit. Vielleid1t zählen diese Eindrücke beim Dienst am Krankenbett für die Studentinnen zu den schönsten ihrer Jugend. Auf diese Weise wurd.e der gute Geist der Jugend zu positivem Einsatz gebracht. Den Mädchen sei für ihre Opferbereitschaft im Landeskrankenhaus Steyr herzlich gedankt. Pri111arius Dr . Reinhold Bau er Unser Gast aus Amerika Ich erinnere mich an den 10. August 1970, als ich in der Apotheke meines Vaters arbeitete, und auf einmal meine Mutter anrief und fragte, ,, Willst Du im nächsten Jahr nach Österreich fahren?" - ,,Was ?" fragte ich, und fiel vor Überraschung in einen Sessel. Ich fragte und fragte, und endlid, wußte ich es: AFS hatte angerufen und gesagt, daß noch Platz für mich bei e iner österreichischen Familie in Steyr-Gl eink sei. ,, Wo ist Steyr-Gleink über- 21
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