88. Jahresbericht des Bundes-Realgymnasiums Steyr 1970/71
tauchen bei der Erwäh.nung dieses Wortes Bilder in mir auf, Bilder, die einen festen Eindruck wiedergeben. Die Verschiedenheit der Landschaft, die Dreiheit von Strom-, Wald- und Weinland. Univ.-Dozent Dr. Kühnelt legte i'n einem Vortrag dar, wie wichtig es ist, Bauwerke und Kunstdenkmäler wiederherzustellen und zu erhalten, ein Anliegen aller Bürger. Ich kann nach den gewonnenen Eindrücken behaupten, daß die Bewohner der Wachau aufgesduossen sind für alles Schöne; sie machen es einem Fremden leicht, ihr Wesen und ihr Land kennenzulernen. Gudrun Fritsdt Die Vorbereitungen hatten sich gelohnt: strahlend schönes Wetter, das pannonische Klima und der weitgespannte Bogen des Exkursionsprogrammes ließen die einzelnen Ereignisse zu einem großen Erlebnis werden. Mich beein- druckten vor allem der Vortrag über die Altstadtsanierung und das Graben nach Fossilien im Eggenburger Raum, das mir wie eine Schatzsuche vorkam. Ich kann nur hoffen, daß derartige Exkursionen weiterhin durchgeführt und einem größeren Teilnehmerkreis erschlossen werden. Peter W eicuselbaun1er Als leidenschaftlicher Sammler möchte ich eine kleine Aufstellung über unsere Fundstücke in den Ablagerungen der Eggenburger Bucht geben. Es sind dies geringmächtige Ablagerungen des Burdigal- und Helvet- meeres, die die Ränder der böhmischen Masse bedecken und den kristallinen Untergnmd überall erkennen lassen. Beginnend mit Sd1ichten mit brackisd1em Einschlag sind es bald rein marine Ablagerungen versch.iedener Faziesbereiche mit einer reichen Flad1seefauna (Krahuletzmuseum/Eggenburg), die wegen ihrer großen Ähnlichkeit mit der des heutigen Mittelmeeres als 1. Mediterran- stufe bezeichnet werden. Aus dieser Fauna fanden wir bei Burgsdtlehtitz einige sehr schöne Austern, weiters im selben Aufscl1luß aud1 Versteinerungen von Seepocken (das sind festgewachsene Krebse aus der Gruppe der Cirripedier mit kegel- stumpfartigem Gehäuse), Pilgermuscheln und einige Rippenstücke von See- kühen (Metaxytherium krahuletzi). Diese pflanzenfressenden Meeressäugetiere geh.ören in die entfernte Verwandtschaft der Rüsseltiere und sind durch ihre schweren, kompakten Knochen leicht kenntlich. Das schönste Stück, das id1 mit nach Hause brachte, ist ein herrlicher Fischabdruck von ungefähr 3, cm Länge aus dem Diatomeenschiefer von Limberg (benannt nach mikroskopisch kleinen, sedimentbildenden Kieselalgen). Ein nicht paläontologisd1er, aber umso schönerer „Fund" war die Er- kenntnis, daß es für einen Schüler nichts Sd1öneres und Interessanteres gibt als den Unterrid1t in freier Natur 1md daß eine solche Exkursion ein einma- liges Erlebnis für jeden darstellt, bei dem man 1ticht nur viel Wissenswertes erfährt, sondern auch geistige und körperliche Werte pflegt, von denen unsere heutige Wohlstandsgemeinschaft abzurücken sch.eint . Und dafür möchte ich der Direktion, dem Elternverein, allen mitwirken- den Professoren, im besonderen aber unserem Reiseleiter, Herrn Professor Maisser, danken. Bodingbauer Hans Mathematische Olympiade Im abgelaufenen Sdmljahr wurde an unserer Anstalt ein besonderer Kurs für mathematisch interessierte und begabte Schüler abgehalten, ein soge- nannter Olympiade-Kurs. 18
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