war. In der Mitte der Woche fing ich wieder an. Es hatte in der vergangenen Nacht ein bißchen geschneit und der Schnee war ein bißchen langsamer. Wir fuhren auf das Mitteregg, und ich war recht überrascht. Die größte Überraschung kam aber am Nachmittag, als wir auf dem Zwölferkogel schiliefen. Ich mußte knapp hinter dem Professor fahren. Ich folgte ihm und machte jede seiner Bewegungen und Schritte nach. Plötzlich konnte ich schifahren!!! So ein wunderbares Gefühl hatte ich, wie glücklich war ich! Zweimal noch fuhren wir auf den Zwölferkogel und einmal auf den Reiterkogel. Leider kam das Ende der Woche so schnell. Ich hatte erst Schifahren gelernt, jetzt mußte ich das Schiparadies verlassen. Nie werde ich die Woche in Saalbach vergessen, und ich bin der Schule sehr dankbar für so ein wunderbares Erlebnis. Noch ein Ausflug mit der Schule war eine Woche im Bundessportheim Obertraun. Da hatten wir eine großartige und hochinteressante Woche. Wir hörten vielen Vorträgen zu und betrieben viele Sportarten. Professor Trautwein und Professor Moser waren mit. Weitere Ausflüge im Jahre waren ein Wochenaufenthalt in Schärding. Dort besuchte ich das Bundesrealgymnasium Schärding, um das AFS mehr bekannt zu machen. Während der Woche hatte ich einen kleinen Unfall. Als wir im Heustadel waren, sprang ich ins Heu hinunter. Die Landung war schlecht und ich schlug mir mein Knie ins Gesicht. Meine Nase wurde rechts verschoben, nicht gebrochen, nur verschoben. Sie ist noch immer schief. Wenigstens habe ich jetzt eine dauernde Erinnerung an Österreich! Sehr viel habe ich in Österreich gesehen: Kremsmünster, Melk, Salzburg, Linz, Wien und am besten, eine Stadt, die in meinem Herzen bleiben wird: Steyr. Allein und mit Freunden bin ich durch diese Stadt gegangen. Ich habe so viel in Steyr gesehen, weil es so viel zu sehen gibt. Schloß Lamberg, das alte Rathaus, Bummerlhaus, Marktplatz, Christkindl, Koller-Tor und so viele andere schöne und interessante Sehenswürdigkeiten sind in der Stadt Steyr. In Österreich habe ich ein ganz anderes Leben kennengelernt. Das Leben des Österreichers ist nicht so hektisch wie das des Amerikaners. Den Wettbewerb, immer weiter zu greifen, immer schneller zu fahren und immer wieder etwas Neues zu sehen oder zu erleben, gibt es in Österreich nicht. Das ganze Leben hier ist ruhiger, langsamer und genußvoller. Die Leute rennen nicht so umher. Gemütlichkeit ist ein Teil des Lebens, und es ist so recht. Die Leute hier sind so entzückend und gastfreundlich. Ich möchte allen Leuten danken, die mir heuer so viel geholfen, gezeigt und mich gelehrt haben. Dafür aber brauche ich zuviel Platz. Besondere Ausnahmen sind Herr Direktor Schneider und Herr Professor Moser, die mir so viel geholfen haben. Die Leute, denen ich besonders dankbar bin, sind die Stamms. Mit meiner Gastfamilie habe ich so viel gelernt und gesehen. Von ihnen habe ich so viel bekommen, ich kann ihnen nie genug danken. Durch solche Leute und viele andere habe ich das beste Jahr meines Lebens gelebt. Wenn ich zurück nach Amerika fahre, fahre ich als ein österreichischer Amerikaner zurück. 49
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