84. Jahresbericht des Bundes-Realgymnasiums Steyr 1966/67

Wir Oberösterreicher freuen uns besonders darüber, daß Herr OStR Mayrzett eine vielleicht ebenso große Liebe zum Mühlviertel gefunden hat, dort - und im Waldviertel - wandert er jetzt überaus gern und betreibt weiter seine geologischen Untersuchungen und Forschungen. War es zu Beginn seiner Lehrtätigkeit die Alpenflora, so ist es heute entschieden die Geologie, die sein Hauptinteresse erfaßt hat und erfüllt! Das Modewort „Hobby " paßt überhaupt nicht zum Wesen des Herrn OStR Mayrzett. Es wirkt hier - der Ausdruck sei gestattet: Fast blasphe- misch. Wenn man es nicht ohnehin gewußt hätte, würden es die Antworten auf diese törichte Reportage ganz deutlich machen: Hier gibt es nur eine innere Berufung des Berufes, die _einfach weiterwirken und weiterwerken muß 1 Und wie sich die Bescheidenheit nun doch ein wenig lichtet, leuchtet immer .mehr das aufrechte, klare Wesen dieses Menschen hervor, dessen Sachlichkeit mit tätiger Güte gepaart ist, dessen tiefes Verstehen und weites Verständnis nicht offeriert wurde, das aber in reichem Maße da war und fest hervortrat, sobald ein Einstehen des Lehrers und Erziehers für einen jungen Menschen notwendig wurde der in seiner Entwicklung auf das Leben hin, der in seinem Wesen gefährdet war! Die Forderung nach echter Leistung war stets mit einer klaren Bewertung der Leistung verbunden. Und das liebt der Jugendliche, das nimmt er hin, auch wenn die Anforderung hoch ist . Denn daraus erkennt er die Korrektheit und damit die Gerechtigkeit des Lehrers, wie er auch die echte Autorität des Professors bald erkennt und gern anerkennt, wenn der Lehrer auch einmal „wegschauen" oder „einsehen" kann: Bei aller Forderung nach Zucht und Ordnung. Und auch deshalb hatten die Schüler den OStR Mayrzett gern! Nicht nur des Stoffwissens wegen, das sie sich bei ihm in methodisch vorzüglicher und exakt gegliederter Darbietung aneignen konnten 1 Wieviele Schüler(innen) mag Herr OStR Mayrzett während seiner Dienst- zeit wohl ausgebildet haben. Das ist nicht feststellbar - und auch nicht aus- schlaggebend. Viel wesentlicher ist, daß man all den vielen jungen Menschen etwas mitgeben konnte fürs Leben, und zwar an Wissen und Charakter- bildung. So danken Ihnen viele, viele junge Menschen! In Ihrer Erinnerung auch dann sicherlich noch, wenn sie alt geworden sind. Und das ist der stille Dank für den Lehrer, den Sie von Ihrem Wesen her ja nicht anders haben wollten! Und auch das ist ein schöner und feiner Dank für den Lehrer; Zu wis- sen, das man immer sein Bestes gegeben hat! Wie auch Sie, hochverehrter Herr Oberstudienrat 1 So danke auch ich Ihnen heute im eigenen Namen wie im Namen des BG und BRG Steyr für Ihre Arbeit, die Sie geleistet haben, und mit den Kol- leginnen und Kollegen zµsammen für Ihr stets kollegiales, korrektes, eben vorbildliches Verhalten. Ganz persönlich danke ich Ihnen herzlich für 1hr freundliches Entgegenkommen am Anfang und jederzeit! Ja, und nun : Ad multos annosl Beste Gesundheit und Wohlergehen für Sie und Ihre Familie! Dr . Rudolf. Enge/hardt, Direktor 56

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