84. Jahresbericht des Bundes-Realgymnasiums Steyr 1966/67

dem Orient bewegen und benehmen sollen, dann bedarf es unermüdlicher Bewegungsübungen, bis sie wahrhaft königlich wirken. Nach vielen Einzelproben konnten wir endlich drei Proben mit al len Mitwirkenden (ungefähr 100) auf der Bühne abhalten. DIE AUFFÜHRUNG Der Festsaal der Arbeiterkammer bot den stimmungsvollen Rahmen für unser Spiel. Wir entschlossen uns, die technischen Möglichkeiten der Bühne nach Möglichkeit zu nützen. Alle Sänger und Sprecher standen als Schau- spieler im Rampenlid1t auf der Bühne. Zwischen Bühne und Zuschauerraum hatten die Musiker und der Dirigent Platz gefunden. Hinter der Bühne hand - habte ein ted111isch versierter Oktavaner - Josef Riha - virtuos die Schalt- knöpfe der Beleuchtung und trat nebenbei als meisterhafter Tierstimmen- imitator in Erscheinung. Ein anderer blendete mit seinem Tonbandgerät das vo n ihm selbst aufgenommene Blöken von Schafen ein und half dem ei nzigen Bühnenarbeiter - der auch den Vorhang bediente -, die wenigen Requi- siten und Bilder zu stellen. Hirtenfeuer und Krippe ha tte ein handfertiger Schüler der 3. C gebastelt. Wir spielten auf zwei Schauplätzen : Die Hirten lagerten „auf dem Felde" im Halbdunkel, nur vom glimmenden Hirtenfeuer erhell t; bei der Engels- erscheinung ergoß sich „himmlisch strahlendes Lid1t" über die Bühne. Wäh - rend die Hirten dann durd1 den Zuschauerraum gegen „Bethlehem " zogen, wurde hinter verschlossenem Vorhang der Stall mit Maria, Josef und dem Ki 11d geste Jl t. Noch einmal wurden die Zuschauer gleichsam mit ins Spiel ein- bezogen, als die Drei Könige mit ihrem Gefolge in den Saal traten . (Die echten „Kameler und Elephanten" ließen wir aus verständlichen Gründen vor dem Saale warten.) Als zu letzt sämtliche „gewiß 1200" Engel sid1 in den engen Stall drängten, da war die voll ausgeleuchtete Bühne beinahe zu klein für die begeisterten Musikanten und Sänger, die Gott priesen mit: ,. Gloria i 11 excelsis deo". Am Sd1luß unserer „Weihnad1tsgeschid1te " konnte mau die Freude und die Begeisterung über die gemeinsame Bewältigung einer großen und schönen Aufgabe an den Gesid1tern aller Mitwirkenden ablesen. Und auch die Zu - 44

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2