84. Jahresbericht des Bundes-Realgymnasiums Steyr 1966/67

eigenen Erlaß diesen Privatunterricht dem Besuche einer öffentlichen Kunst- schule gleichgestellt und den damaligen Kandidaten Scholler ausnahmsweise zur Ablegung der Lehrbefähigungsprüfung an Mittelschulen zugelassen! 1926 bis 1928 besuchte er die allgemeine Malerschule an der Akademie der Bildenden Künste in Wien als ordentlicher Schüler. Am 31. Oktober 1928 erwarb er vor der Prüfungskommission für das Lehramt des Freihandzeichnens an Mittelschulen die Lehrbefähigung für das Freihandzeichnen als Hauptfach und für geometrisches Zeichnen und Mathe- matik als Nebenfächer. Parallel zu seinem Studium kam er an das Bundes- realgynmasium in Steyr, wo er vom 16. 9 . 1924 bis 16. 9. 1925 das Probe- jahr ablegte und bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand mit Ende des Jah- res 1960 erfolgreich wirkte. Im Dezember 1956 wurde Prof. Scholler durch den Herrn Bundespräsidenten mit dem Titel „Oberstudienrat " ausgezeichnet. Neben seiner Tätigkeit im Lehramt war Oberstudienrat Sd10ller auch freischaffender Künstler, der sich besonders auf Öl, Pastell, Aquarelle und Mischtechniken verlegte. In Wien gedruckt, erschien eine vielbeachtete Serie von Postkarten in Federzeidmungen und Aquarellen mit ausgewählten Stey- rer Motiven. Nach 1945 veranstaltete er in der eigenen Wohnung zwei Kunst- ausstellungen, die viel Anklang und in der Presse gute Kritiken fanden. In den wenigen Jahren der wohlverdienten Pension widmete er sid1 in Zurück- gezogenheit ganz seinem geliebten Hobby, der Malerei, und lebte gli.icklid1 im Kreise seiner Familie. Generationen von Steyrer Mittelschülern erinnern sich in Trauer des bescheidenen und gütigen Lehrers, der immer als ein wohl- wollender Freund der Jugend gal t. 21

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