84. Jahresbericht des Bundes-Realgymnasiums Steyr 1966/67

den! Von ihm und für ihn galt immer, ,,daß Wissen mit Glauben stets ver- bunden sei". Ihm war im Glauben das „Non Confundar" beschieden! Ganz außergewöhnlich war auch sein Pflichtbewußtsein. Schwer erkrankt fuhr er trotz grimmi ger Kälte mit dem Motorrad in die Schule, weil er nicht wollte, daß andere für ihn einspringen müßten. Sich selber hat er nie ge- schont, aber alle diejenigen, welche mit ihm zu tun hatten: Den Mit- menschen eben! Ihm vrar eine ungewöhnlich große Tatkraft zu eigen. Sie ist aus sei nem Lebenslauf und der vielen und so vielseitigen Arbeit darin ersichtlich . Sie war verbunden mit einer großen, ja fast scheuen Bescheidenheit, wie sie ein er echten inneren Größe zugehört. Groß und fest war auch seine Liebe zum Beruf, zu den Schülern, zu den Schülereltern - zu allem, was Schule und lebendiges Leben hieß! Daraus ist auch seine Hingabe an das Gute und Edle im Leben zu verstehen. Und so war keine Unsicherheit und kein Zweifel an ihm, und kein Arg und kein Falsch! Für ihn war der Beruf eine hohe Berufung! Eine Gabe aber besaß Dr. Göhlert in reichstem Maße, wie sie gerade der Lehrer besitzen soll: Er war begnadet mit einem wunderbaren Humor und mit einer ansteckenden Fröhlichkeit! Sein Humor war es, der ::illes aufhellte, der dort versö hn te, wo etwas zu versöhnen war. Und so gehörte OStR Dr. Göhlert am Ende all en: Der Gemeinschaft un serer Sdrnle und der Elternschaft . In einem alten Studentenliede, das er gern sa ng, heißt es: ,, Und wenn ab das Glück sid1 kehr t, unsere Wangen blassen, der die jungen Raben nährt, wird uns nid1t verlassen. " So groß sein Wissen um die „jungen Raben" war, so groß war auch sein Glaube an den, der all em Dasein und Wissen den letzten Sinn gibt! Das Begräbnis zeigte, wie breit Dr. Göhlerts Wirkung gewesen ist, wie gern ihn die vielen Menschen hatten, die ihm das letzte Geleite gaben, di e ihn kannten . - Dir. Dr . Rudolf Engellrnrdt 9

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