83. Jahresbericht des Bundes-Realgymnasiums Steyr 1965/66

JoAnn Smith AMERICAN FIELD SERVICE: "WALK TOGETHER . . . TALK TOGETHER ..." Es war im Oktober 1964, als unsere Klasse — wir waren 130 Studenten — in einer Versammlung saß. Unsere American Field Service-Studentin, ein Mädchen aus Norwegen, sprach über ihr Heimatland. Sie erwähnte am Ende ihrer Rede, daß auch Amerikaner Gelegenheit haben, für einen Sommer oder ein ganzes Jahr durch A. F. S. als Familienmitglied und Student in ein frem des Land zu fahren. Ich, und zirka 40 andere Mädchen und Burschen der 7. Klasse haben die A. F. S.-Schreiben, die sie austeilte, noch am selben Abend zu Hause durchgelesen. Nach 2 Monaten, in denen es Interviews, Gesuche schreiben, Anfragen und Beantwortungen gab, wurden 4 Kandidaten in unse rer Schule ausgewählt. Sobald irgendwo in der Welt eine Familie gefunden war, sollte einer der Kandidaten vom A. F. S New York benachrichtigt wer den. — Es war bereits Juni, aber noch niemand hatte etwas von New York gehört. Eines Tages aber kam ich von der Schule heim und fand einen sehr dicken Brief vor, in dem stand, daß ich ein American Field Service-Stipendium für ein ganzes Jahr nach Österreich bekommen sollte. Seit damals ist die Zeit unglaublich schnell vergangen. Ich kann mich noch gut erinnern, welches Gefühl ich auf dem Schiff während der Überfahrt im August 1965 hatte, als ich gemeinsam mit den 4 Studenten aus anderen Staaten, die ebenfalls ein Stipendium für Österreich hatten, mein erstes Deutsch hörte. Besonders fleißig übte ich die Phrase: „Ich spreche kein Deutsch!" Als ich dann im September bei meiner Familie aufgenommen wurde.

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