83. Jahresbericht des Bundes-Realgymnasiums Steyr 1965/66

Quenghofgründen konnte ich mich aus o. a. Gründen gar nicht befreunden, und so gefiel es mir auch, daß die Gemeinde mit der Übernahme dieser Gründe wegen einer Kopplung mit einem anderen Projekt durch den Bundesforst Schwierigkeiten hatte. Ich ging allein hie und da zu den o. a. „Haslinger gründen", und schließlich sah ich darin das Idealgelände für das neue Haus! Am linken Ufer des Ramingbaches, vor dem Viadukt der Bahnlinie Steyr — St. Valentin ist das Städt. Freibad sehr sdiön und großzügig ange legt. Da könnte also Schwimmunterricht abgehalten werden. Am rechten Ufer spannt sich an der Straße eine große Fläche in der Ebene, die zwei Fußballfelder, eine Laufbahn und Sprunggruben aufnehmen könnte. Und dahinter, in leiditem Bogen, erheben sidi amphitheatralisch zwei Hügel, die breite Flächen tragen, breit genug, um auf der ersten Terasse zwei Turnsäle und auf der zweiten zwei Schultrakte errichten zu können. Die Knabenschule muß ja einmal, dem Zuzug und der Auffächerung in Schul typen nach dem Schulgesetzwerk 1962 entsprechend, 28 Klassen umfassen, großzügig, nein richtig gedacht. Der Verwaltungs- und Sonderrauintrakt sollte, vom Gelände beinahe ebenso vorgezeichnet wie die anderen Trakte, von der ersten Terrasse von den Turnsälen weg senkrecht auf die Klassentrakte zurückstoßen und so gleichzeitig 2 Pausenhöfe bieten. Eine Ideallösung, deren Vollendung ich darin ersah, daß unter dem Verwaltungstrakt sich die erste Terrasse geradezu anbot, sie zu durchstechen und ein Hallenbad für die Schüler einzubauen, das Samstag und Sonntag audi den Vereinen zur Ver fügung stehen könnte. Und der Platz, zwischen Steyr und Münichholz gelegen, hielt auch einer verkehrstechnischen Uberprüfung bezüglich der Stadt- und der Fahrschüler aufs beste stand! Ich hatte vom Herrn Sekt.-Chef Dr. Frcek die Zusage, daß das BMfU jedes der besichtigten Grundstücke akzeptieren würde, ich sollte mich aber um die beste Lösung bemühen! Nun, das fiel mir äußerst leicht, weil dieser Grund, allen Anforderungen nach, mir als der idealste erschien, es aber auch in der Tat war. Herr Architekt Dipl.-lng. Reitter fertigte freundlicherweise eine Sprechskizze nadi meiner Vorstellung an — und alles sdiien zum besten zu stehen. Einige Zeit später fragte ich beim Magistrat Steyr an, wie es mit den „Haslingergründen" stünde. Es wurde mir mitgeteilt, daß mit Prof. Haslinger verhandelt würde. So mußte ich mich doch wieder mehr mit der Zwischen lösung besdiäftigen, mit der schnellsten Raumbeschaffung für die ständig stei genden Schüler- und Klassenzahlen. Am 26. 10. 1964 (ZI. 12;4/Qu) reichte ich um Erriditung einer Wanderklasse ein und gleichzeitig setzte ich midi mit dem ehemaligen Schüler Herrn Ing. Josef Hack/Hackwerke, Steyr, in Verbin dung, und wir besichtigten ein leerstehendes Gebäude auf dem Fabriksareal, das ehemalige Löffelwerk, mußten aber dann doch feststellen, daß die Adap tierung der Räume für Schulzwecke als kurze Zwischenlösung zu aufwendig wäre. Zumal am 25. 11. 1964 durch eine Kommission aus Wien und Linz die endgültige Entscheidung getroffen worden war, auf dem Tabor sobald als möglich eine Montage-Schule aufzustellen. Anläßlich der o. a. Besichtigung von Baugründen für das neue Haus wurde auch von der Sanierung des Altbaues gesprochen. Am 17. 3. 1965 (Zahl 374/Qu) brachte ich einen Antrag auf Sanierung des Altbaues mit aus führlichen Angaben ein.

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