Das Klassenraumpotential des Hauses war schon 1963 aufs äußerste angespannt. 1964 aber endgültig ausgeschöpft. Aber ich muß auch auf das menschliche Potential hinweisen, nämlich auf den Lehrkörper. Im Schuljahr 1962/63 betrug der Stand des Lehrkörpers — mit mir und meinem Admini strator H. Prof. Willibald Huber — 48 Damen und Herren, von denen wäh rend des Jahres einige ausschieden. Inbegriffen sind auch jene Lehrpersonen, die von anderen Schulen in Steyr entgegenkommenderweise bei uns unter richten. Auch von unserer Anstalt unterrichten mehrere Lehrpersonen an den anderen höheren oder an Berufs-Schulen in Steyr. Bei einer Sdiülerzunahme von 1961/62 bis 1965/66 um 200 ist der Lehrkörper zahlenmäßig fast gleichgeblieben. Ich kann hier nicht auf die vie len Probleme eingehen, die sich daraus in didaktischer und pädagogischer Hin sicht ergeben, ich muß aber erstens festhalten, daß sie ungünstig in ihrer Auswirkung für die Schülerinnen und Schüler waren und sind, und zweitens, daß die Anforderungen an die Kolleginnen und Kollegen, auch physisch, sehr stark gestiegen sind! Daß trotzdem das Niveau der Schule gehalten wurde, verdient als Lei stung des Lehrkörpers vermerkt zu werden. Die Zahl der Anmeldungen für unsere Schule stieg von Jahr zu Jahr, und ich wollte meinem Grundsatz nicht untreu werden; ich lehnte die Mög lichkeit ab, einen numerus clausus als Norm zu wählen. Das wäre mit dem beschränkten Klassenraum ohne weiteres zu begründen gewesen und hätte meinem Lehrkörper und mir die Situation sehr erleichtert. Ich mußte mehr Schulraum haben. Im Schuljahre 1962/63, faßte ich nach mehrmaliger Durchsicht des Hau ses den Plan, den Nordtrakt aufzustocken. 100 JAHRE MITTELSCHULE Gleichzeitig stand vor mir die Hundertjahrfeier der Anstalt im Jahre 1963, die es zu organisieren galt. Ich rief zwei Komitees ins Leben, eines aus dem Professorenkollegium und eins aus den ehemaligen Schülern, soweit sie in Steyr ansässig waren. Vom Professorenkollegium aus wurde zunächst mit der Sammlung der Adressen ehemaliger Schüler(innen) begonnen unter Prof. Dr. Holub und Prof. Dr. Burger. Das war ein schwieriges Unterfangen, das mit einem opti malen Erfolg gelöst werden konnte. Mehrere Arbeitsgruppen hatten ihre be stimmten Aufgaben. Die Planung und Arbeit begann im Oktober 1962. Dabei half in vor bildlicher Weise das Komitee der ehemaligen Schüler(innen). Ich vermißte an unserer Anstalt ein Denk- und Mahnmal für die im 2. Weltkrieg gefallenen Professoren und Schüler der Anstalt. Und so ging ich daran, ein solches zu schaffen. Ich wollte seine Enthüllung und Weihe als einen besonderen Akt in das Centennarium einbauen. In Absprache mit mei nen Kollegen wählte ich die Aula des Hauses als Raum, uncl als Form eine Gedenktafel. Die Hauptarbeit dafür übernahm das Komitee der ehemaligen Schüler. Es ist mir nicht möglich, die Namen aller Damen und Herren dar aus anzuführen, und so darf ich hier zweien für alle besonders danken. Dem Sohn des ehemaligen Professors unserer Schule Gregor Goldbacher, nämlich
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