dinger, J. Ressel, Kaplan — um nur einige zu nennen — Namen, die mit der Entwicklung der Physik und der Technik eng verbunden sind. Die Behandlung ihres Lebens und ihres Werkes wird daher einen nicht unwesentlichen Beitrag zur staatsbürgerlichen Erziehung unserer Jugend liefern. Zu den Lehrzielen gehören auch die praktischen Anwendungen der Physik: Besprechung der wichtigsten Gruppen von Maschinen — Maschinenelemente, Wasserkraft — und Wärmekraftmaschinen, elektrische Maschinen, die Prinzipien von Rundfunk und Fernsehen. Niemals darf aber dabei die Physik als technische Wissenschaft betrieben werden. Neben der physikalischen Ausbildung in theoretischer Hinsicht sieht der Lehrplan auch die Selbstbetätigung des Schülers in praktischer Hinsicht vor, die physikalischen Schülerübungen. In diesen Übungen, die seit etwa 15 Jahren an der Anstalt abgehalten werden, bauen die Schüler unter Anleitung einfache Versuchsanordnungen zusammen und führen Messungen verschiedenster Art durch. Zum Programm der Schülerübungen gehören Versuche aus der Mechanik, wie Bestimmung des spezifischen Gewichtes verschiedener Körper, einiges über das Glasblasen, Anstellung meteorologischer Beobachtungen über Wolken und Niederschläge, Windrichtung und Windstärke, Messungen der Lufttemperatur und des Luftdruckes und deren Zusammenhang mit dem Wetter, aus dem Gebiete der Elektrizität Herstellung einfacher Schaltungen und Messungen der elektrischen Größen, Stromstärke, Spannung und Widerstand. In der Optik wird der Gebrauch des Mikroskops und der verschiedenen Bildgeräte — Projektionsapparat und Filmgeräte — geübt. Besonders beliebt ist bei den Schülern die Arbeit im Photolabor. Durch die Einrichtung einer Dunkelkammer mit allen Geräten ist es möglich, die phototechnischen Arbeiten — Entwickeln, Kopieren und Vergrößern — durchzuführen und so den praktischen Physik-Unterricht nach dieser sowohl erzieherisch als auch für das praktische Leben wertvollen Seite hin zu ergänzen. Dadurch erhalten die Praktikanten auch Anregung für die Freizeitgestaltung. Zum Schluß dieser Ausführungen möchte ich noch einige Bemerkungen über die Notwendigkeit von Kenntnissen aus der Physik für das Hochschulstudium anfügen. Für viele Studierende ist die physikalische Ausbildung mit der Reifeprüfung nicht abgeschlossen, sie müssen sich weiteren ausführlicheren physikalischen Studien widmen oder zumindest das Wissen aus der Schule ergänzen und auffrischen. Dazu gehören zunächst alle jene, die Naturwissenschaften im engeren Sinne studieren, die Physiker, Chemiker, Biologen, die Astronomen, Meteorologen, Geographen und Geologen, ferner Techniker aller Sparten, die Architekten, Bauingenieure, Elektrotechniker, technische Physiker und Chemiker, die Hörer der Bodenkultur, der Montanistischen Hochschule und nicht zuletzt die Studierenden der Medizin. Nun einige Zahlen, die sich auf die Berufswünsche der Maturanten am Bundesrealgymnasium Steyr in den Jahren 1946 — 1963 beziehen: in dieser Zeit legten an der Anstalt 5 84 Schüler die Reifeprüfung ab. Rund 30 Prozent davon, zum überwiegenden Teil Mädchen, schlossen damit ihre Studien ab. Von den ca. 3 54 Studierenden, die sich einem Hochschulstudium zuwandten, wählten 226, also 70 Prozent, ein naturwissenschaftliches Studium oder ein technisches oder das Medizinstudium. Diese große Zahl erklärt sich wohl einmal aus dem 28
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2