80. Jahresbericht des Bundes-Realgymnasiums Steyr 1962/63

schaffung von Subventionen Bedürftige zu unterstützen. Mehr als eine halbe Million Schilling wurden in den letzten eineinhalb Jahrzehnten hiefür aufgebracht, hievon fast zwei Drittel aus Beiträgen der Eltern, der Rest aus Spenden und Subventionen. Zwei Drittel der Ausgaben dienten Anschaffungen für die Unterrichtsbücher, für Lehrmittel und für die Schülerbücherei (Unterhaltungsliteratur). Eltern von Schülern, die außerhalb der Stadt ihren Wohnsitz ha'ben, sind durch den Schulbesuch mehr belastet. Früher war es üblich, die Schüler von auswärts in ein Internat oder zu Familien im Schulort zu geben. Mit den besseren Verkehrsverhältnissen wurde es nach dem Krieg üblich, die Schüler tagtäglich zur Stadt fahren zu lassen. Manche Fahrschüler legen bis zu 40 km zurück (z. B. Weyer). Da der Unterricht zum Teil auch an Nachmittagen stattfinden muß, ergab sich das Problem der Beaufsichtigung besonders der jüngeren Schüler in der Zwischenzeit; es wurde durch Einrichtung einer „Warteklasse" gelöst, welche auch für jene Schüler am Ort interessant wurde, bei denen beide Elternteile berufstätig sind. Leider ging diese Einrichtung wieder ein, da die Mittel für die notwendige Aufsid1t fehlten. Bei den Vereinsleitungssitzungen hatten die Elternvertreter Gelegenheit, ihre Wünsche dem Di-, rektor der Anstalt und den drei Professoren, die vom Professorenkollegium in den Verein entsandt wurden, zu ü'bermitteln. Sie fanden stets Verständnis, auch wenn es um heiklere Dinge ging. Viel Kleinarbeit wurde im Verein geleistet, sei es Mithilfe bei den Veranstaltungen der Schule, z. B. dem üblichen Maturaball, dem Tanzkurs in der Oberstufe und sonstigen Anlässen. Auch der neue 82 Leiter der Schule, Herr Direktor Dr. Enge 1 - h a r d t, bemüht sidi um die Mitwirkung der Eltern an der Sdrnle und gewährt der Vereinsleitung ein Mitsprad1eredit, wie es an anderen Schulen nid1t in diesem Ausmaß besteht. Die Anstalt wurde als Realschule gegründet und vor rund 40 Jahren in ein Realgymnasium umgewandelt. Reformen des Lehrplanes fanden mehrfadi statt, doch wurde im vergangenen Jahr dun„ii Sdiaffung der neuen Sdrnlgesetze unter Herrn Unterrichtsminister Dr. Dr i 111 111 e I eine sei t vielen Jahren erstrebte Neuordnung des gesamten Schulwesens besd1lossen. Die Gesetze sollen im kommenden Herbst zur Anwendung kommen, sie bringen neue Schultypen für die „Allgemein bildenden höheren Schulen", wie dit> früheren Mittelschulen neu heißen sollen, und die Ausdehnung VOllJ S auf 9 Schuljahre mit sich. Die 6 neuen Typen (das humanistisdie, das neusprachlidie und das realistisd1e Gymnasium, 'bzw. das naturwissenschaftlich?, das mathematische und das wirtschaftskuncllichc Realgymnasium) verursad1en wegen ihrer Vielfalt bei den Eltern einige Verwirrung. Es ist fast unmöglid1, bei l0jährigen Kindern die Anlagen derselben für die Auswahl einer dieser Typen zu erkennen. Gemeinsam mit der Leitung der Schule wurde von der Elternvereinigung das Problem beraten und dem Landesschulrat vorgeschlagen, sowohl eine gymnasiale als auch eine realgymnasiale Type einzuführen. ln erster Linie kommt für Steyr das realistische Gymnasium in Betracht, da dessen Absolventen, wie auch derzeit, alle Hochschulen besuchen können. Da aber die Lehrpläne der ersten zwei Jahre fiir alle Typen gleich sind. wird die Entscheidung erst nach der zwt> itt>n Kb,,c notwendig. 11ir Trennung von n-:i ·

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