80. Jahresbericht des Bundes-Realgymnasiums Steyr 1962/63

s C H u L G E M E I N s CH A F T Die Schule unter Direktor Hofrat Dr. Leo Schmalzer In der schwierigen Zeit nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges oblag die Leitung des Steyrer Realgymnasiums Herrn Hofrat Dr. L. Schmalzer, die er dann bis zu seinem Ausscheiden im September 1961 innehatte. Wir entnehmen der Würdigung, die zum 60. Ge'burtstag des Direktors von seinem ehemalig,m Schüler Prof. H. Burger verfaßt und im 74. Jahresbericht der Anstalt, Schuljahr 1956/ 57, abg,~- druckt wurde, die Daten seiner Lebens- und Bemfslaufbahn, mit Ergänzung der damals noch fehlenden: Geboren am 11. April 1897 zu Unterweißenbach im Mühlviertel, Matura 1918 am Gymnasium zu Ried im Innkreis, Hochschulstudien, Doktorat und Lehramtsprüfung fiir Geschichte, Geographie und Philosophie an der Universität in Wien, seit 1923 Lehrtätigkeit als Professor am Realgymnasium in Steyr. 1945 zum Direktor der Anstalt bestellt, wurde ihm bereits 1950 Dank und Anerkennung des Landesschulrates fiir Oberöstcm:ich ausgesprochen, im Sommer l 9 5 3 die Ehrung mit der Verleihung des Hofratstitels durch den Herrn Bundespräsidenten der Republik Österreich. Der Beurlaubung in den Krankenstand vom September 1961 folgte am 30. September 1962 die Versetzung in den dauernden Ruhestand. Am 11 . Dezember 1962 nahm der Lehrkörper, dem Hofrat Schmalzer 39 Jahre hindurch angehört hatte, in einer schlichten Feier Abschied von seinem früheren Kollegen und Vorgesetzten. Eine beträd1tliche Zahl von Lehrern und e1111ge tausend Schüler erfreuten sich im Lauf der angeführten Zeit der ruhigen, sachkundigen und hingebungsvollen Tätigkeit und Führung Hofrat Schmalzers. Darüber heißt es in der genannten Würdigung: ,. Hinter diesen nüchternen Angaben verbirgt sich ein ganzes Leben, rückhaltlos in den Dienst der Jugend gestellt. In seiner langen Tätigkeit als Professor der Anstalt hat der Jubilar unter Einsatz seiner ganzen Persönlichkeit dazu be·igetragen, in seinen Sd1ülern nachhaltige Begeisterung fiir Geschichte und Geographie zu erwecken. Gerade in diesen Gegenständen, die wesentlich zum Entstehen eines Weltbildes im jungen Menschen 'beitragen, war es nicht immer leid1t, die Grundsätze der Objektivität und der Humanität unabhängig von augenblicklichen Strömungen mannhaft zu vertreten. Die ,Schmalzer-Sdiüler' begannen bald besonderes Interesse an Geschichte, Geographie und Propädeutik an den Tag zu legen, stolz fühlten sie sich schließlich im Besitz eines fundierten Wissens. 77

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