Betrachten wir die beigegebene Übersichtsskizze über die Lage der alten Begräbnisstätten, so fällt uns die Häufung östlich der Krems, bei Kremsmünster, Nettingsdorf und Ebelsberg auf. Rund 20 solcher Namen liegen nahe dem rechten Kremsufer. Am rechten Ufer der Traun zählen wir 6 Namen von Begräbnisstätten, darunter die jungsteinzeitlichen Begräbnisse von Bachloh. Diese können wir auch zu drei anderen am linken Almufer zählen. Ein Begräbnisplatz am linken Ufer der Steyr, einer am rechten Ufer und vier auf der gleichen Seite der Enns vervollständigen das Bild, der in Flußnähc gelegenen Friedhöfe. Fünf Begräbnisstätten liegen in der Nähe der niederösterreichischen Landesgrenze. Innerhalb der zwischen den Flußtälern gelegenen Landesteile sind fast keine Begräbnisstätten zu linden, aud1 fehlen sie in der bergigen Gegend von Oberösterreich, etwa südlich der Linie Gmunden - Kirchdorf - Weyer vollständig. Der bei Goisern gelegene Pestfriedhof (in der Karte nicht enthalten) ist eine Jtmgere Anlage. Nach der Lage der anderen Friedhofnamen können wir annehmen, daß die Mehrzahl dieser Örtlichkeiten urzeitliche oder frühmittelalterliche Grabstätten sind. Diese Vermutung wird durch die beiden bekannten Grabstätten in Bachloh, frühe Hallstattzeit, und Ölkam, ,,Römerzeif', bestätigt. Auffallender Weise fehlen in den Flurnamen Friedhofbezeichnungen fiir die bekannten urgeschichtlichen Gräberfelder in Thalling, Kronstorf und Winkling, die durch ihre auffallenden Grabhügel doch eher die Aufmerksamkeit erregen mußten, wie Flachgräber, die nur durd1 Zufall zur Kenntnis gebracht werden konnten. Es fehlen auch die zahlreichen Gräberfelder um Lorch, dem alten Lauriacum. Dem Archäologen und Heimatforscher möge es gelingen, das Rätsel der angegebenen Begräbnisstätten zu lösen und so einen Beitrag für die geschichtliche Vergangenheit unserer engeren Heimat zu erbringen. 53
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