den alten Lautstand zu erfassen und wiederzugeben. H. Grau44 ) hat auf die Eigenart dieser Bemühungen hingewiesen, die keine strenge Gesetzmäßigkeit. sondern anpassende Sprachformung mit oft intuitiver Sicherheit erreichen. Die Dichterin selber stammte ja aus einer mundartfremden und -fernen Welt. Sie sprach kaum Mundart und belauschte darum die Leute, wo sie es vermochte, ja sie notierte sich manche derbe volkstümliche Wendung, und wenn sie nicht verstanden hatte, scheute sie sich nicht, zu fragen, was manche peinlich-komische Situation ergab. Man wird ihre Bücher nicht zu mundartlichen Studien gebrauchen dürfen, denn auf genaue Wiedergabe kam es ihr ja auch gar nicht an. Aber die Färbung der Sprache, besonders bei den Vertretern unterer Volksschichten, diente ebenso wie die Ortsbezeichnungen, die Namengebung und die Einbettung des Geschehens in den Raum zur Verlebendigung, was alles man mit dem Schlagwort „Naturalismus" oder „Heimatkunst" nur notdürftig charakterisieren kann, weil gerade die Darstellung selber sich immer in Extremen bewegt. fortissimo oder Flötensäuseln, alles erhöht und überhöht wird, ja alles immer in Gefühlsaufruhr, in Extase versetzt ist, wie das Eigenart des Barock war, dessen Zeitspanne nicht zufällig auch die Geschichtsepoche von Handel-Mazzettis Romanen geworden ist. ') Die Belege beziehen sich auf folgende Ausgaben: E. v. Ha n de 1 - M a z z e t t i, Deutsd1c, Recht und andere Gedichte, Ke~npten u. München 1909, 3. Tausend; Deutsches Red1t. Ei11 Volkssang aus Stadt Steyr, zum 80. Geburts28 tag der Dichterin, Linz 1951; Die arme Margaret. Ein Volksroman aus dem alten Steyr. Kempten u. München 1911, 25.-30. Tausend = A. M.; Stephana Schwertner. Ein Steyrer Roman, 1. Teil: Unter dem Richter von Steyr. Kempten u. München 1912, 1.-11. Tausend: 2. Teil: Das Geheimnis des Königs, 1914, 1.-1 l. Tausend; 3. Teil: Juugfratt und Martyrin, 1914, 1.-1 I. Tausend = St. Schw.; Die Heimat meiner Kunst, 1934. - Spe e k ,,,,, an n Bernh. W., Quellen und Komposition der Trilogie „Stephana Schwertner, Diss. Groningen 1924; K. V a n c s a. Ein groß Ding ist die Liebe. Das österreichische Wort, Stiasny-füicherei 28, Graz u. Wien 1958, S. 5 ff., S 97 ff. 2 ) F. Berger, Deutsches Recht, Neudruck der ursprünglichen Fassung zum 80. Geburtstag der Dichterin, Linz 1951, S. 38 ff. 3 ) Berger, S. 39 4 ) Arme Margaret, S. 83 ; Stepftana I, 214, 251, 453; II., 76, 306; Ill, 376, 696, 698, 699 f. 5 ) Stephana III, 519, 633 6 ) Vgl. F. Berger, Festsdtrift z. 60. Geburtstag, Katf,olisdte Schulblätter 1931 , S. 47; ,,Österreichs Zulrnnft", Wien 1930, S. 265 ff. Stephana sollte ursprünglich Johanna A11germayrin heißen, wurde aber im Hinblick auf die mit den1 Schwerte f1ingerichtete 111. Euph.:- mia Stephana Sdtwertner genannt (Heimat meiner Kunst S. 15) 1 ) St. Schw. III, 378, 388, 490, 413 ") St. Schw. III, 153, 372, 401, 466 ') St. Schw. III, 247 10 ) Hg. v. L. Edelbadter, Jahresberid1t des Museu111s Unz 1871:l
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