DER ABSCHIED Für einen Freund, gefallen vor Kiew Der Tisch steht fremd und abgeräumt, die Stube, ach, ist nimmer mein. Die Kerzenflamme, die sich bäu111t im Eishauch, wacht mit mir allein. Am Fenster kühl die Flocke schneit. Ein Apfel duftet süß am Spind. Den Göttern hab ich ihn geweiht. Die Asche füttre ich dem Wind. Im Glase noch ein trüber Rest. Wie tranken wir uns herzlich zu! Es war das große Freundefest. Noch raunt im Raum dein dunkles Du. Was brennt das Herz r,nir wie im Tod? Die Tür stoß ich ins Dunfre/ auf. Reift schon das bittre Sdticfrsalsbrot in diesem Sterne mir herauf? Der Himmel schweigt. Die Erde schweigt. Unendlich sinkt der weid1e Schnee. Aus jeder Flocke aber steigt dein Bild, das ich durch Tränen seh. (Aus "Die Nacht des Hirten", Bugen Diederichs Verlag. 1943} Linus Kefer:
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