79. Jahresbericht des Bundes-Realgymnasiums Steyr 1961/62

neues, meist noch sd1öneres Bild vor Augen hat: in . Formen, Farben und Gestalten der Berge. Sie gehören, wenn man so sagen kann, kaum sonst wo so sehr zur , Landschaft wie hier. Und wer sie durchwandert oder durch- fährt - langsam natürlich! -, der vergißt sie nicht wie\ler ! Wird dod1 auch die große Dolomitentour erst schön dadurd1, daß man von den hohen, freien Jöchern mit ihrer wilden, manchmal faustischen Bergwelt wieder hinab muß in die sd1önen, weiten Täler! DAS KLIMA Südtirols Klima ist mitteleuropäisch mit vorherrsd1ende11 Nordwestwin- den, also ozeanisd1-alpi11. Die Lage am Südabhang der Zentralalpen und die Offenheit durch die Etschfurche aber sd1affen doch eine Variante dieses all- gemeinen Typus, der, wie schon gesagt, durdi die Warmluftzufuhr aus dem Süden bestimmt wird. Eine besondere Wärmeinsel ist das Etschtal zwischen Bozen und Meran. So hat Bozen (290 111) ein Wintennittel von 11,3 und ein Sommermittel von 21,5, während für Meran (320 m), die Werte 11,5 und 20,6 lauten. Meran hat ein ausgesprod1enes Kurklima wie etwa Lugano. Wesentlidi kühler sind der Vinsdigau, besonders der obere, das Eisacktal nördlich von Brixen und das Pustertal (Bewölkung 50 Prozent im Jahre). Süd- tirol ist ärmer an Niedersdllägen als Nordtirol, und daher ist an mehreren Stellen künstliche Bewässerung nötig. Eine sichtbare ·Charakteristik für das Klima ist es, daß in Bozen und Meran die Palmen im Winter im Freien nicht zugrunde gehen. Bozen ist im Sommer sehr heiß, Meran kaum kühler. Daher haben die Bozner Bürger ihre Sommerhäuser auf dem Ritten und in Jenesien oben, wo es kühler und somit erfrischend ist, denn die Hitze sinkt in beiden Städten aud1 in der Nadit nur wenig ab. DIE WIRTSCHAFT SÜDTiIRO LS Dem Wirtsd1aftsleben Südtirols setzen sidi natürlid1e Schwierigkeiten entgegen, die aus der Landschaft kommen. Vorherrschend ist natürlich die Land- und Forstwirtschaft. Sie besd1äftigt rund 42 Prozent aller Erwerbs- tätigen und bringt gegen 30 Prozent aller Einnahmen. Die Kulturfläche ist gering, wie folgende Angaben zeigen: Reben und Obst 2,8 Prozent Äcker 5,2 Prozent Wiesen 7,6 Prozent Bergmähder 4,3 Prozent Weiden 21,5 Prozent Wald 47,2 Prozent Ödland 11,4 Prozent Aus dem Ödland lassen sid1 etwa noch rund 3 Prozent für Acker, Wiesen, Obst- und Weinbau gewinnen. Agrarisch werden heute durch Ge- nossenschaften (Mild1, Vieh, Obst, Wein) gute Leistungen erzielt. Rund 350.000 hl Wein und rund 170.000 t Obst werden pro Jahr in Südtirol gewonnen. Dazu kommt die Nahrungsmittelindustrie, die Konfitüren, Ka- stanienmarmelade (Zuegg, Lana) und Sdrnaps aus Weintreberu herstellt. 11

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