76. Jahresbericht des Bundes-Realgymnasiums Steyr 1958/59

Ferdinand Gründ I er, Eisenhändler (Mat. 1912) am 19. August 1958 im 65. Lebensjahr in Steyr gestorben Jose f Br u c k n e r, Oberrevidenl im Post- und Telegrafendiensl (Mal. 1920) am 16. August 1958 im 57. Lebensjahr gestorben Dipl. Ing. Karl K ü p f e r I i n g, Obervermessungsral {Mat. 1917), am 14, 6. 1959 im 61. Lebensjahr Frau Maria Eibensteiner, geb. Wanek, (Mal 1935) am 11. Juni 1959 im 43 . Lebensjahr ERNENNUNGEN Zu Oberstudienräten wurden ernannt die Professoren i. R. Prof. Jos ef Frauen- dorfer, Prof. Anion Neumann, Prof. Dr . Heinrich Seidel VIRIBUS VEHIKULIS VIKTOR IA Stoijl Euch nicht, liebe Lateiner, an den „K" diese r Oberschrift! Sie isl das Motto eines ganz besonderen Ereignisses - und daher wohl berechtigt. Laij·I Euch erzählen, wie es dazu kam - und wie es ablief! Schon bei unserer 30jährigen Maturafeier zu Pfingsten vorigen Jahres tauchte der Gedanke auf, uns öfter als bisher zu treffen, auch zwischen den offiziellen Jubiläen. A ls Edwin und ich an einem schönen Herbsttag auf dem Sternstein im Mühlviertel unseren Freund Kurt mit Familie ganz zufällig trafen, wurde die Idee geboren (Kunststück, wenn e in Mediziner dabei ist!), unseren Freund Weis Franz, Schuldirektor in Reichenau im Mühlviertel, der bei der letzten Malurafeier dienstlich verhindert war, zu „befreien" - da wir an- nahmen, daij er nur mit Gewalt zurückgehalten worden war. Edwins Idee war es, diese „Befre i ungsaktion" motorisiert zu starten - und zwar mit e i gen e n Kräften und Motoren, da ja die meisten von uns schon einen Wagen besitzen. Ich begann eine umfangreiche Korrespondenz, fand begeisterte Zustim- mung - und Edwin „errechnete" als günstigstes Datum deni 26. April 1959 für die Befreiungsaktion. Daij an diesem Tage herrlicher Sonnnenschein wa r, zeigt die Exaktheit der Edwinschen Berechnung , .. ! Planmäijig erreichten wir Linz, wo uns Kurt mit Familie begrüijte. Er konnle leider nicht mitkommen - und so muijlen, wir ohne ärztliche Betreuung, in unserer Kampfkraft geschwächt, nach Reichenau ziehen. Unser Freund Hubb war als „ vorgeschobener Beobachter" bereits vorausgeeilt und Heli war mit ihrer Familie schon per Rad unterwegs, um Reichenau von Südosten aus einzukreisen . .. ! Durch den li eblichen Haselgraben ging die Fahrt und pi:inkllich traf die Kolonne vor Reichenau ein. Der Kampf war kurz: herzlich begrÜijl von unserem Freund Franz und seiner cha rmanten Frau, wurde Reichenau im Sturm genommen und der .Siegeswimpel" vor dem Hause des Befreiten aufgepflanzt. Von einer Flag- genhissung auf der Burgruine, die auf stolzer Höhe thront und von der man einen schönen Blick in die liebliche Gegend um Reichenau hat, wurde Ab- stand genommen. 49

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