76. Jahresbericht des Bundes-Realgymnasiums Steyr 1958/59

DIE TOTEN DE 5 JAHRES ZUM GEDENKEN AN OBERSTUDIENRAT JOSEF FRAUENDORFER Am 24. Juni verschied im Krankenhaus in Steyr infolge eines Herzleidens Herr Oberstudienrat Josef Frauendorfer. Er wurde am 9. Oktober 1885 in Steyr geboren, studierte am der Staats- realschule in Steyr und an der Universität Wien. Nach Ablegung, der Lehr- amtsprüfung für Mathematik und Darstellende Geometrie wirkte er zuerst durch 12 Jahre als Professor in Wien und von 1923-1948 in seiner Vater- stadt Steyr. Während des ersten Weltkrieges leistete er durch vier Jahre und im zwe iten Weltkrieg durch zweieinha lb Jahre Kriegsdienst. Seine fach- männischen Kenntnisse und seine vorzügliche Methode wurden allgemein anerkannt. 1936 wurde ihm der Titel Studienrat und 1958 der Titel Ober- studienrat verliehen. An seinem Le ichenbegängnis, bei dem sein Schwager, der frühere Pro- vinzial der Franziskaner, P. Bernhard Jäger, den Kondukt führte, beteiligten sich viele Professoren und eine gro~e Anzahl seiner ehemaligen Schü ler. Hofrat Dr. Schmalzer schilderte in seiner Grabrede Professor Frauendorfer als aufrechten Charakter mit vorbildlicher Pflichterfüllung und idealer Gesinnnung. Alle, die Oberstudienrat Professor Frauendorfe kannten, werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Am 30. März 1959 starb Herr Albert W e i n sehen k, Maturant des Jahr- ganges 1955. Ein heimtückisches schweres Leiden halle ihn bald nach der Matura befallen, doch schien es zunächst, als ob es der Kunst der Ärzte gelungen wäre, das Leben dieses strebsamen jungen Mannnes zu erhalten. Mil Energie und Ausdauer verfolgte er seine Ausbildung weiter und voll- endete die Lehrerbildungsanstalt in Linz. Doch vergeblich war die Hoffnung gewesen ... ! Mit unerbittlicher Hand raffte der Tod unseren jungen Freund hinweg. Das Begräbnis war eine ergreifende Kundgebung wahrer Freund- schaft: unter den zahlre ichen Freunden des Verstorbenen sah man auch seine Maturakollegen unter Führung des Klassenvorstandes Prof. Luka und die, Professoren Dr. Grandy und Deschka. Unwillkürlich kam uns das . Gaudeamus" in den Sinn, das wir in glück- lichen und frohen Tagen so oft gesungen hallen, dessen schicksalsschwere Worte sich aber an unserem Bert so hart erfüllten: • Vita nostra brevis est .. • und „Venil mors velociter·, rapit nos atrociter, nemini parceturl" Dein hoffnungsvolles Talent, lieber Bert, ist aus dem Leben gelöscht: in unserem Gedenken, toter Freund, lebst Du weiter! 40

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