75. Jahresbericht des Bundes-Realgymnasiums Steyr 1957/58

Le monde es! plein de sols joieu x. Le plus pelits sols sonl les mieux. Der heu r ige Jahresbericht will auf ein eigentümliches Denkmal der Barockzeit hinweisen, das der Klostergarten in Gleink birgt, auf den merkwürdigen Zwergengarten, der hier mehr als 200 Jahre glücklich überdauert hat und uns Einblick in eine wunderliche Vorliebe des barocken Geistes gewährt . Der Gleinker Garten ist nicht allzu bekannt, auch die Sleyrer wissen vielfach nichts von ihm, selbst wenn sie anderwärts auf Kunstfahrten schon Ähnliches gesehen haben, etwa im Mirabellgarlen in Salzburg oder in einem der schönen Gärten Italiens . Für den Kunsthistoriker freilich brauchen die Zwerge nicht entdeckt zu werden; sie sind bereits im Handbuch der Kunstdenkmäler für Oberösterreich von 1935 verzeichnet (allerdings mit der irrigen Bemerkung, die Zwerge stell- ten die 12 Monate dar). Vor allem aber hat Dr. Gustav Gugenbauer in einem schönen Aufsatz über Zwerggärten auch über unser Denkmal geschrieben .') Im G leinker Garlen stehen unter Magnolien, Hemlocktannen, Kastanien , Thu- jen 13 Zwerge, 4 stark verwilterle Jahreszeiten, 4 arg beschädigte, schon schlecht zu erkennende schlanke Figuren, 4 kleine Portallöwen und Steinvasen. Die Zwerge sind nur knapp 1 m gro~, aus Sandstein und teilweise verwit- tert; sie haben au~erordentlich gro~e Köpfe über kurzen Beinen. Die schlan- ken Jahreszeiten dagegen bleibe-n nur wenig unter Lebensgrö~e und sind trotz mancher Beschädigunge,n noch gut erkennbar. Das Stiftsarchiv in Gleink (heule im Linzer Landesarchiv) enthält einige Rech- nungszeltei aus dem Jahr 1720, aus denen hervorgeht, da~ der Linzer Bild- ') Dr. Guslav Gug e nbau e r, Zwe rggä rt e n . He ;malgaue 12. Ja hrgang (1931) S. 109-1 17. 7

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