74. Jahresbericht des Bundes-Realgymnasiums Steyr 1956/57

Fischzuchtanstalten, da sie die Fischbrut fressen: AI p e n- oder Berg m o I eh (Triturus alpestris Laur.), K a mm o I eh (T. cristatus Laur.), sowie dessen Unterart A I p e n - K a m m o I eh (T. c. carnifex Laur.), T e i eh- oder S t r e i f e n m o I eh (T. vulgaris L.) . Diese Lurche werd en geschützt, weil sie sich hauptsächlich von Schädlingen (Insekten, Schnecken) nähren u .nd weil ei nze lne Arten, z. B. der Alpenmolch, von Sammlern und Viva- riumbesitzern sehr begehrt werden . Dia oöNV nennt unter den geschützten Froschlurchen auch die Gattung A lytes Wagl. Dia einzige in Betracht kommende Art dieser Gattung, die Geburtshe lferkröte {A. obste- fricans Laur.), konnte bis jetzt in Osterreich nicht nachgewiesen werden. Es ist unwahr- scheinlich, da~ diese Art jemals in Oberösterreich angetroffen wird. Die Gattung Alytes ist demnach zu streichen. 4. Reptilien: BI i n d s eh I e i ehe (Anguis fragilis L.). Alle E i de eh s e n a r t e n (Lacerta L.): Mauereide eh s e (Lacerta muralis Laur.), einsehlie~lieh ihrer norditalie- nisch-is tria nischen Unterart, der F I eck bau ehigen M a u er e i de eh s e (L. m. maculiventris Werner), die bei Linz (Urfahrwänd) eingebürgert wurde, Berg e i de eh s e (L. vivipara Jacquin), Z a u neide eh s e (L. agilis L.), Sm a r a g de i de eh s e (L. viridis Laur .). Alle einheimischen S eh I a n gen mit Ausnahme der Kreuzotter (Vipera berus L.), der einzigen Giftschlange des Landes: Ä s k u I a p n a t t er (Elaphe longissima Laur.), S eh I in g n a t t er oder Oste I' r e .i eh i sehe Na t t e r 1 ) {Coronella austriaca Laur.), R i n g e I- n a 11 er (Natrix na!rix L.). Lehtere ist in Fisc::hzuchtanslalten nicht geschützt, weil sie auch Fische längt. Blindschlei che und Eidechsen sind nütz liche lnsek tenverlilger . Auch di e geschützten Schlangen gelten als nützlich, da Mäuse ei nen wesentlichen Te il ihrer Nahrung ausmadien. Leid er sind sie in ihrem Bestand sehr gefährdet, denn sie werden von vielen Menschen für Giftsch langen gehalten und erschlagen . Noch dazu stellen erwerbsmä~ ige Ti erfänger und Ter rari en li ebhaber den selteneren Kri ech tieren intensiv nach, wodurch gewisse Arten an e inigen isolierten Standorten restlos verschwunden sind 1 ). 5. S ä u g e t i e r e : Alle im lande auftretenden F I e der maus arten : K I e i n - Huf- ei s e n n a s e (Rhinolophus hipposideros Bechstein), Wasser f I e der maus (Leuconoe daubentoni Leisler), Ba r t 11 e der m a u s (Selysius myslacinus Leis- ler), F 1· a n s e n f I e der maus (S. nallereri Kuhl), G r o ~ - Mau so h r (My- otis myotis Borkh.), La n g oh r f I e der maus (Plecotus auritus L.), Mops- f I e de r m au s (Barbastella barbastella Schreb.), Zwerg f I e der m a u s (Pi- pistrellus pipislrellus Schreb. ), Rauh haut f I e der maus '(P . nathusii Kays. et Blas.), Breit f I ü g e 111 e der maus (Vesperl ilio serolinus Schreb.), Zwei- f a r b f I e der m au s (V. murinus L.), Abends e g I er (Nyc!alus noc!ula Schreb.). Die Zahl der Fledermäuse, d ie sich bekann tlich nur von fliegenden Insekten (auch von Stechmücken ) ernähren, nimmt beständig ab, da die ihnen zusagenden Wbhnstätten, v:ie hohle Bäume, Mauerlöcher, Felshöhlen , in welchen sie nicht belästigt werden, und Dach- böden , die beständig offenstehen , immer seltener werden. 1g e 1 (Erinaceus europaeus L.). Seine Nahrung besteht in der Hauptsache allS Insekten, Schnecken und Mäusen . Alle einheimischen Spitzmausarten mit Ausnahme der Wasserspilz- maus (Neomys fodiens Schreb.), die ein arger Fischschädling ist und auch_ jun- ges Wassergef lügel angreift: Fe I d spitz maus (Crocidura leucodon Herrn.), 1 ) Wird auch Glatte Natter, Zorn- oder Kupfernatter genannt . 2 } So wurden beispi e lsweise in der Umgebung von Steyr zah lreiche Äskulapnaft e rn von skrupellosen Sammlern gefangen, in das Ausland geschmuggelt und dort mit gro~em Gewinn verkauft oder gegen exotische Amphibien und Reptilien eingetauscht. 43

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