... d rH n die Verse nicht einer so lang als der andere sein, ... zum dritten d rff n die Verse auch nicht alle gereimt sein, sondern ich kann wohl einen, LW y, uch wohl drey darinnen ungereimt lassen". Im Weltspiegel haben die dl ht 8- 15 Verse. Aus Gefühl und Gedanken erwächst die Schlu~folgerung, d r R im wird frei gehandhabt. Paarreime, Kreuzreime, Umschlie~ung eines 1111 r n Reimpaares durch ein äu~eres, reimlose Zeilen wechseln. Die Zeilen ünd n das Lob der Musik, klagen über die Schlechtigkeit der Welt, darüber ,1 r I ht ein starkes Gottvertrauen. Die letzten Gesänge neigen zum geist- ! h n I d. 1 V rlonung bewahrt den Bau der Gedichte, Kadenzschlüsse unterslreiVersenden. Bilder des Textes werden gern in Tönen nachgezeichnet. h n wir lebhafte Bewegungen über Worten wie .jag", .freud", .,ein jebt nach seinem sinn" als Ausdruck leichten Sinnes; eine klar absteigende b d ulel .Unglück hat mich in Unfall bracht"; dem .Abgrund" entspricht kt vsprung nach unten; in starkem Kontrast stehen „nach lrauren und nach nl id" und das straffe .kombl offt gar hoch und gro~e freud". Zuweilen Ir ilich die musikalische Unterstreichung von Texlworlen äu~erlich. Im !!gemeinen sind die Sätze polyphon, homophone Stellen verwendet f u rl zu besonderem Ausdruck von .Lust", .kurlzweil", .freude", .,froh1 1111 " , .,1 nzen", .singen" u. ä. In dem Wechsel mehrstimmiger Stellen und rein h rm nisch gesetzter Chorpartien, in der Spaltung des Chores u. a. zeigt sid, 1 r I rke italienische Einflu~ auf die deutsche Liedform. Doch liebt Peuerl, h h I deutsch, kontrapunktische Verwicklungen, hält sich die Chromatik fern un I folgt dem alten Liedbau mit zwei gleichen Stollen und einem Abgesang.') r Obung des 16. Jahrhunderts entspricht Peuerls Hinweis, die Sätze seien .nll II in zu singen, sondern auf! mancherley Instrumenten zu gebrauchen". D n zwölf Vokalsätzen des •Wellspiegels" folgen ebenso wie den VariaII n nsuilcn von 1620 noch zwei Canzonen. Erst wird ein Thema fugenarlig bew 1, dann seine Umkehrung und Varianten derselben; am Schlu~ wird die fh m numkehrung ausharmonisierl. Die Canzonen zeigen Peuerls Meisterschaft, d11r h Variation einen reichen einheitlichen Salz zu schaffen. Im Ganzen bewegt h d r Komponist im Wellspiegel im Rahmen des Zeilüblichen. Die Vokal- 'lz sind von prachtvoller Wirkung, wenn einzelne gelegentlich zur Aufführung 9 1 ngen, wie bei der gro~en Passauer Woche .Festliche Tage - Junge Musik" Im August 1954, wo der achte Salz des Wellspiegels: .Frisch auf! und last uns in on" von lünfslimmigem Chor mit Instrumenten und der erste: .,0 musica du edle Kunst" gesungen wurden. Nur eine kurze Spanne Zeit zu schöpferischer Arbeit gewährte der Glaub nskarnpf dem Organisten Paul Peuerl im protestantischen Steyr. Von materiell n Sorgen zeitweise bedrängt, in der Wirrnis des konfessionellen Streites, inter der wachsenden Bedrohung der evangelischen Glaubensgemeinschaft, im rslen Lärm des Drei~igjährigen Krieges musizierte er im Dienst seines Bekenntnisses, baute und besserte er an Orgeln, schuf er, allem Zukünftigen in seiner öttlichen Kunst offen, schlichte Werke, die neue Wege für die Kammermusik wiesen - inmitten entfesselter Gewalten der Zerstörung eine stille Sih rung des Menschlichen, die wir noch heute aus den Liedern und Tänzen d s alten Meisters erfahren können. ') Geiringer a. a. 0. S. 65 ff. 23
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