W nn alle Bedingungen erfüllt werden, bekommt Peuerl: 1000 Rheinische ul n (jeder Gulden zu 15 Patzen oder 60 Kreuzer) n a eh und n a eh : 100 fl (Gulden) Angabe, 100 fl auf Michaeli '(29. September), 40 II auf Martini (11. November), 30 II auf Weihnachten, 30 II auf LichtmefJ (2. Februar), 100 fl uf Ost rn und 100 II wenn das Werk geliefert wird, 200 II wenn die Orgel äuf sl III und be,schlagen (womit das Bemalen, Versilbern und Vergolden gen In, sein dürffe) ist. Die restlichen 300 Gulden aber werden erst nach der 1w ljöhrigen Probezeit ausbezahlt. Sollte die Orgel die Probe nicht bestehen, würd die Restsumme solange nicht bezahlt, bis sie in tadellosen Zustand geI ro h: s i. Während der Aufrichtung des Werkes werden Peuerl und sein Gel 11d Im Kloster verpflegt. J d r der beiden Vertragspartner bekam ein Exemplar des Vertrages unterf rli I und gesiegelt. f} die Orgel zur Zufriedenheit des Klosters ausgeführt wurde, beweist In v n 0. Wessely1) zitierter Akf: "Paul Peuerll, Orgelmacher und bestellter r9 nisl in Steyr hat 1619 zehn Register im obern corpus, 6 im Rückposifiv, 2. N nrogisfer und 2. im Pedal! um 1.000 II gemacht." NaturgemäfJ würde uns aufJerordentlich inferessieren, ob Peuerl im lbau ebenso wie in seinen musikalischen Schöpfungen aufgriff, was an ndigen und zukunftsvollen Tendenzen in der Zeil lag und zur Gestaltung driin lc. Die unvollständigen Angaben des Vertrages über die Disposition der r I lassen immerhin erkennen/) dafJ bei dem Orgelbau in Wilhering jenes Ir(', 1b rocke Klangideal vorschwebte, wie es der gro!Je Zeitgenosse Peuerls Mihe I Praetorius gleichzeitig auch theoretisch begründete.3) Auf diesen Orgeltyp w isen hin:4) Das damals viel verwendete Register der Cimbelln in dem b rn Corpora", die „Gro!Jen Ouinlatonen" (nach Praeforius a. a. 0. S. 137 nlz lieblich zu gebrauchen und zu hören"), die „Spitz Pfeiffen" (bei PraeI rlus S. 135 „Spilzflöll" mit ihrer „lieblichen Resonanz"), die Posaunen im 1' del u. a. Das Nebenregister Tremulant soll den starren Orgelklang dem ,n ,,schlichen Gesang ähnlich machen, damit es nach Praeforius (a. a. 0. S. 85) „ inen recht natürlichen klang, laut und thon" gebe, .,nicht anders als ein nlzer Chor voller Musikanten, do mancherley Melodeyen von junger Knaben u,,d gro!Jer Männer Stimmen gehöret werden". Auf eine künftige OrgelbauLlbung (Andreas Silbermann 1678-1734) weist bereits hin,5) da!J laut Vertrag die „Obern Corpora von Hollz" sein sollen. DafJ ein katholisches Kloster bei einem erklärten Protestanten zur Zeit der schärfsten konfessionellen Spannung eine Orgel bestellt, wundert einen zunächst. Man könnte annehmen, dafJ der Glaubensstreit in einer rein geschäftlichen Angelegenheit neben Qualität und Preis der Ware keine Rolle spielte. Vielleicht war auch kein katholischer Orgelbauer greifbar. Vor allem aber hat sich wohl Wilhering damals der katholischen Sache gar nicht so verpflichtet gelühlt, um Geschäfte mit Proteslanten abzulehnen. Erfahren wir doch aus Visitalionsberichten kaiserlicher und kirchlicher Kommissionen seit der Mille des 16. Jahrhunderts,•) da!J in Wilhering ähnlich wie in anderen oberöslerreichischen ') Jahrbuch des 00. Musealverei nes, S. 304. ') Wessely a. a. 0. S. 303. ' ) M. Praelorius, Syntagmafis musici . .. Tomus secundus. De Organographia (Wolfenbüttel 1619). '} Wesse!y S. 303 f. '} Chr. Mahrenholz, Die Orgelregister, ihre Geschichte und ihr Bau (Kassel 1930), S. 162. ' ) Vgl. Jodok Stülz, Geschichte des Cisterzienser-Klosters Wilhering. Ein Beitrag zur Landesund Kirchengeschichte Oberösterreichs, Linz 1840, und Studien zur Reformationsgeschichl~ Oberösferreidis, herausgegeben von DDr. Karl Eder: Glaubensspaltung und Landstände in österre;ch ob der Enns 1525-1602, DDr. Karl Eder, Linz 1936, 2. Band. 17
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