gelischer Khirchenverwaltung der mit dem Sial Organisten Paulsen Peyrl auf Ratification aines ersamen Rats beschlossenen Bestallung und Instruktion." Dieser Bestallung nach halle Peuerl schon mit der Kündigung gedroht, weil r mit dem Gehalt nicht auskommen könne. Er verlangt wöchentlich 3 II Ordinaribesoldung, freie Wohnung, 20 Klafter Holz oder dafür 20 II, dazu eine gebührliche Taxe für seine Verwendung bei Hochzeiten, Brautspielen und Mahlzeiten. Die Stadt richtet die Orgel her, Peuerl sorgt für ihre Instandhaltung, ohne d für etwas zu bekommen, au~er die Orgel erlitte einen besonderen, von ihm 111 ht verschuldeten Schaden. Sollte er gehen, übergibt er die Orgel in gutem u fand. Freie Wohnung wird ihm zugesagt, dazu jährlich 140 II bar, eine Fuhre 11 lz und 20 II jährlicher Bewirtung. Als erster Zahltag wird Georgi (24. 4.) des J 1hr s 1614 festgelegt. Für ein Jahr bleibt die Abmachung unveränderlich. Für 11 hzeiten wurde als Taxe 1 Taler festgelegt, für Brautspiel und Mahlzeit je ½ Taler - mehr solle er nicht fordern, doch ist eine freiwillige Mehrbezahlung ni ht verboten. Für die Kirchenmusik anlä~lich einer Hochzeit erhielt Peuerl 15 Kreuzer, 11i ht mehr - so sieht es im Dekret. Ein Exemplar des Dekrets mit dem Datum 27. 2. 1614 ging an Peuerl, das zweite an die Kirchenverweser. So war Peuerl fast 3½ Jahre nach seiner so hart erkämpften Obersiedlung n eh Steyr endlich als Organist in seinem Amt bestätig worden. Damit endet, was wir über Peuerl aus dem Archiv erfahren können, doch s hweigi damit noch nicht jede Quelle. Aus dem Jahre 1618 ist ein Vertrag b kannl über den Bau einer Orgel in Wilhering, wovon noch ausführlich die Rede sein wird. 1620 erschienen, wiederum bei Wagenmann, "Ettliche lustige Paduar.en, vom Verleger dem Herzog Johann Casimir von Sachsen gewidmet•,1) 1625 das letzte uns bekannte Werk, die .Gantz neuen Padouanen". Mil dem Jahre 1625 brechen die Nachrichten über Peuerl endgültig ab. In Steyr war 1624 die Schulkirche gesperrt worden,2) die Prädikanten und Lehrer mu~ten die Stadt verlassen. Einquartierungen der Soldaten Herbersdorfs bereiteten der Zeit der Religionsfreiheit ein hartes Ende. Auswandern oder bekehren, eine andere Entscheidung gab es nicht für die Steyrer Protestanten. Was in dieser Zeit mit Peuerl geschehen ist, wissen wir nicht. In den Listen der Auswanderer (1629), die den Zehent ihres Vermögens abliefern mu~ten, ist sein Name nicht zu finden; vielleicht, weil er kein Vermögen besa~, vielleicht, weil er in Steyr blieb. Möglich ist auch, da~ Peuerl 1629 nicht mehr lebte oder da~ die Listen unvollständig waren. Geiringer führt an, da~ in den Bescheidprolokollen der obderennsischen Landstände am 26. 3. 1625 eine Wittib Elisabeth Peuerlin genannt wird. War sie Peuerls Witwe? Darüber erfahren wir aus dem Protokoll nichts, nur da~ es sich um 140 II .conlra Einnember" handelt. 1652 findet sich auf einer Beicht- und Kommunionslisle ein Georg Peuerl, der vielleicht ein Sohn des Organisten gewesen ist - Beweis gibt es keinen, doch erlaubt die Seltenheit des Namens derartige Kombinationen. So bleiben die „ Gantz neuen Padouanen• des Jahres 1625 das letzte sichere Zeugnis von Paul Peuerls Leben und Arbeit. Ob ihn die Zeitereignisse aus Steyr vertrieben oder eine Krankheit seinem Leben ein Ende setzte - so wie sein Geburtsjahr (1580) ungewi~ ist, so ungewi~ ist auch sein Todesjahr. Sicher ist nur, da~ er in Steyr eine Zeit reichen Schaffens verbrachte. 1 ) Von einer Verbindung zwischen dem Herzog und Peuerl ist nichts bekannt. ') Zell S. 35. 15
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