71. Jahresbericht des Bundes-Realgymnasiums Steyr 1953/54
optische Bank und eine Hartl'sche Scheibe angeschafft werden. Die Schule muß der Stadtgemeinde dafür au fr1chtigen Dank sagen. Der Chemieunterricht im Schuljahr 1953/54 (Professor Dipl.-Ing. Schweitzer): Im äußeren Aufbau des Chemieunterri<chtes ergaben sich gegen- über dem Vorjahr keine nennenswerten Unterschiede. Es wurde im .lehrplanmäßigen PflichtunterrLcht in den 7. Klas en anorganische Chemie und in den 8. Klassen organische Chemie gelehrt. Für die beiden 7. Klassen wurde außerdem ein je zweistündiges chemisches Praktikum als Freigegenstand geführt, an dem alle Schüler bzw. Schülerinnen dieser Klassen teilnahmen. In diesen unverbindlichen Fachübungen wurcl'en von den Teilnehmern Versuche im Anschluß an den im Pflichtunterricht behandelten Lehrstoff durchgeführt. Da- neben hatten wieder jene Schüler bzw. Schülerinnen, die namentlich im Hinblick auf ihren spä teren Studiengang bzw. ihre spätere Berufs- absicht der Chemie ein über den schulischen Rahmen hinausgehen- des Interesse entgegenbringen, in ihrer Freize 1 it Gelegenheit, in unse- rem Laboratorium sich jene Kenntnisse vor allem auf analytischem Gebiet anzueignen, die für sie eine unumgänglich notwendige Er- gänzung des Schulunterrichtes diarstellen. Es liegt in der Natur der Sache, daß diese Arbeiten, die ein sehr hohes Leistungsniveau auf- weisen , nur für einen engbegrenzten Kreis in Frage kommen (elf Teilnehmer und vier Teilnehmerinnen). Im Ralunen dieses freien Arbeitskreises wurden in zwei Fo lgekursen auch Teilgebiete der physik. Chemie behandelt (1. Kms: Gibbs'sche Phasenregel, Mehr- phasendtiagramme, Ionenlehre; 2. Kurs: Moderne Atomistik). Ein sehr wesentliche Erweiterung unserer Arbeitsmöglichkeiten brachte uns die Anschaffung eines PH -Meßgerätes mit zusätzlicher Einrichtung für potentiometrische Titrationen (Fa. Seibokli, Wien I.); durch diese Gerä te s ind wir in der Lage, den Unterricht auf elektro- chemischem Gebiet zeitgemäß zu gestalten. Die Anschaffung dieser Geräte erfolgte durch diie Stadtgemeinde Steyr, der wir auch an dieser Stelle aufrichtigen Dank sagen für diese großzügige Zuwen- dung, aber auch für die damit bewiesene verständnisvolle Aufge- schlossenheit für die Bedürfnisse eines modernen Unterrichtes. Sehr großen Dank schulden wir auch allen jenen Spendern, die durch Material- und' Geldzuwendungen auch in diesem J ahre wieder die Möglichkeit schufen, unseren Laboratoriumsbetrieb so auszuge- stalten, cl'aß er den Anforderungen gerecht werden und namentlich den fachlich begabten Schülern alle Voraussetzungen für ein erfolg- reiches Studium oder eine Berufsmöglichkeit nach der Matura bieten konnte. Insbesondere danken wir der Steyr-Daimler-Puch AG (Prok. Dr. Runkel) für eine sehr umfangreiche Materialspende sowie für die Aufnahme von Ferialpraktikanten und der Ennskraftwerke AG für die kostenlose Beistellung cl'es destillierten Wassers. Wir danken schließlich auch der Löwenapoitheke und der Stad'tapot-heke Steyr für ihre entgegenkommende Haltung bei der Chemikalienbeschaffung. Für den diesjährigen Maturatermin haben drei Kandic1aten und eine Kandidatin Chemie als Prüfungsfach gewählt. Zwei Kandidaten und eine KandtcJlatin beabsichtigen Chemie zu stu dieren. Derzeit stu- dieren elf unser er ehemaligen Matmanten oder Matmantinnen (8. bzw. 3) an österreichischen Hochschulen Chem'ie; ein Altmaturant (Herr Dr. Püsclmer) hat vor einigen "\iVochen sein Chemiestudium durch seine Promotion an der Universität Innsbruck beendet. 30
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