69. Jahresbericht des Bundes-Realgymnasiums Steyr 1951/52
Bericht über die Arbeits-(Studien-)Tagung „Spielfilm uncl Unterricht" in Wien (Prof. Dr. Konrad Schneider.) In der Zeit vom 23. bis 27. April 1952 fand in Wien eine Arbeits- und Studientagung „Spielfilm und Unterricht" statt. Leiter war Mini- sterialrat Dr. Joh. Hauste in vom Bundesministerium für Unter- richt. In zahlreichen Referaten wurden die Teilnehmer - Mittel- schullehrer, Pflichtschullehrer und Leiter der Bildstellen aus dem ganzen Bundesgebiet - in die künstlerischen, technischen und wirt- schaftlichen Probleme des Spielfilms eingeführt. Die Referate wurden durch Vorführungen bedeutender älterer und neuerer Spielfilme er- gänzt; außerdem wurden das Atelier der Sascha in Sievering und das Filmmuseum in der Mariahilrerstraße besucht. Sinn und Zweck der Tagung war es, die Erzieher auf die unge- heure Bedeutung des Spielfilms aufmerksam zu machen, da es er- wiesen sei, daß der Film heute eines der wichtigsten Massenbeeinflus- sungsmittel darstellt. Die Jugend bejahe den Film, daher dürfe die Schule nicht achtlos daran vorbeigehen . Erziehung der Jugend zum guten Film und damit gleichsam von selbst Abwendung vom schlech- ten Film - sei es ,Tschinbum-Film' oder der fast noch gefährlichere süßliche Kitschfilm - müsse von den Erziehern als wichtige Aufgabe erkannt werden. Alle Teilnehmer der Tagung bemühten sich in lebh aften Wechsel- reden das Ihrige beizutragen, der Lösung des Problems ein Stück näher zu kommen. Die Ergebnisse der Tagung werden vom Bundes- ministerium für Unterricht in Buchform herausgebracht werden. Die Lehrerbücherei (Prof. Dr. Hans Deringer.) Auch im Schuljahr 1951/52 konnte s ich die Lehrerbücherei eines regen Zuspruchs und einer größeren Beachtung' seitens der Kollegen- schaft rühmen, welche Tatsache diese immer mehr als höchst not- wendige Einrichtung in das Ganze der Schule einordnet. Die wach- sende Zahl der Entlehnungen durch den Bibliothekar - es waren 672 im abgelaufenen Jahr - spricht eine deutliche Sprache; allerdings kommen in dieser Zahl weder die kurzfristigen Entlehnungen inner- halb der Schule noch die Benützung der Handbücherei mit den je- weils letzten Nummern der Zei!Jschriften zum Ausdruck. Die starke Inanspruchnahme läuft parallel mit der allgemeinen Situation, die den privaten Ankauf von Büchern durch die Lehrer aus w irtschaftlichen Gründen immer mehr einschränkt. Umsomehr soll hervorgehoben werden, daß es durch die gemeinsamen Bemühun- gen der Direktion und des Kustodiates auch diesmal wieder möglich war, doch Mittel und Wege zu finden, um die Bücherei weiter aus- gestalten zu können. Mit Danl{ sei hervorgehoben, •daß auch in diesem Schuljahr die Stadtgemeinde Steyr einen Beitrag in der Höhe von S 1000.- für die Lehrerbücherei zur Verfügung stellte. Aber auch die öffentliche Hand griff ein: so stellte das Bundesministerium für Unterricht mehrere Jahrgänge von wertvollen, in Oes terreich er- scheinenden Zeitschriften - mei st die von 1945 an erschienenen Bände - zur Verfügung (Archaeologia Austriaca, Mitteilungen des 29
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