67. Jahresbericht des Bundes-Realgymnasiums Steyr 1949/50

l<~läche der Niederterrasse mit Aeckern und gedüngten Wiesen bedeckt ist, hätte ein derartiger Verlauf der Ostgrenze den Vorteil, daß dieses Kulturland nicht in das Schutzgebiet miteinbezogen würde. Die querverlaufende Nordgrenze des Geländestreifens wird am besten knapp südlich des Bauernhofes gezogen, der sich am Nordende neben dem nach Staning führenden Fahrweg befindet. Somit würde der besonders stark gedüngte, mit Obstbäumen bepflanzte Teil der dortigen Leitenwiese außerhalb des Schutzgebietes zu liegen kommen. Im Süden wird der Streifen am günstigsten einige Meter nördlich von jener Stelle abgegrenzt, wo ein von Winkling kommender Weg die Kante der Hochterrasse erreicht und in den Fahrweg einmündet, der längs der Kante verläuft. Die Südgrenze des Gebietes würde damit mit dem Nordende des Winklinger Leitenwaldes, eines baltischen**) Laubmischwaldes, zusammenfallen. Auf der Fläche der Hochterrasse, westlich der Südhälfte des Gebietes, erstreckt sich ein baltischer Mischwald, der hauptsächlich aus Tannen und Rotbuchen besteht. Im Westen der Nordhälfte breitet sich dagegen fruchtbares Ackerland aus. Der Abhang der Hochterrasse ist im südlichen Teile fast genau nach Osten, im nördlichen Teile mehr nach Ostsüdosten exponiert. Der Untergrund besteht aus durchlässigem Kalkschotter-Konglomerat. Der Boden ist daher ziemlich trocken und kalkhältig. Uebersicht übe1· die Pflanzengesellschaften des Gebietes. Nähert man sich auf jenem entlang der Terrassenkante verlaufenden Fahrweg von Süden her dem Gebiete, so bemerkt man zunächst, gleich nach der großen Ennsschlinge von Winkling, auf dem Abhang eine „Trocken w i es e". Der schmale Wiesenstreifen zwischen dem Fahrweg und dem Abhang der Trockenwiese und auch andere kleine Wiesenflecken innerhalb des Gebietes, insoferne sie ebener, feuchter und besser gedüngt sind, lassen sich dagegen dem Typus der „F e t t w i e s e" zuordnen. Die Trockenwiese geht allmählich in den nordwärts sich anschließenden Wald über, der fast das ganze übrige Gebiet einnimmt. Nach der Zusammensetzung ist er ein „baltischer Laub- und Na de 1h o 1z mi sch w a l d". Der bewaldete Abhang ist besonders in seinem südlichen Abschnitte sehr steil und weist vor allem hier und sonst in seiner untersten Zone am Stausee jähe Felsabstürze auf. An der Westgrenze des Nordabschnittes schieben sich zwischen dem Fahrweg und dem Waldrand schmale Wiesenstreifen ein, die regelmäßig gemäht werden und zahlreiche Ackerunkräuter (.,Seg et a l pflanzen") enthalten. Die Ackerunkräuter stammen von den Aeckern auf der gegenüberliegenden Seite des Fahrweges. Ungefähr in der Mitte des bewaldeten Hanges weichen die Felsen ein wenig vom Seeufer zurück und lassen eine schmale Zone frei, auf der sich hauptsächlich Weidensträucher angesiedelt haben. Eine ,,j u n g e Weid e n au" ist hier entstanden. **) Das baltische Gebiet umfaßt das nord- und mitteleuropäische Waldgebiet, also England, Skandinavien, die baltischen Länder, das nördliche und mittlere Rußland, Nordfrankreich, die Sudetenländer, Deutschland, die Schweiz u. Oesterreich bis zum Nordfuß der Alpen. 6

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