das seichte Gewässer der ertrunkenen Uferwiesen ideale Laichplätze für Fische abgibt. Dieser kleine Teil des Staninger Stausees wurde zum Naturschutzgebiet ausersehen, damit Brut- und Laichplätze künftig vor Beunruhigung und Zerstörung bewahrt bleiben. 2. Das Naturschutzgebiet ,,Reicher-Insel". Diese Insel im Stausee, zwischen Haidershofen und Schafweidmühle liegend, hat durch das Aufstauen der Enns viel von ihrer ursprünglichen Ausdehnung verloren. Sie ist als Vogelschutzgebiet gedacht. Da sie nur auf dem Wasserwege erreicht werden kann und außerdem das Betreten der Insel in Hinkunft nur mit besonderer Erlaubnis gestattet werden wird, ist zu erwarten, daß die Vogelwelt dort ziemlich ungestört nisten und brüten kann. 3. Das Naturschutzgebiet „Staninger Leiten". Knapp unterhalb der großen Ennsschlinge von Winkling rückt der Steilhang der eiszeitlichen Hochterrasse ganz nahe an das linke Ufer des Stausees heran und weicht etwa 1 km flußabwärts, unmittelbar vor Staning, wieder vom Ufer zurück. An diesem Abhang, der „Staninger Leiten", fallen stellenweise ungefähr 20 m hohe Konglomeratfelsen steil zum Spiegel des Sees ab. Die Staninger Leiten ist mit Ausnahme der ganz steilen Abstürze und mehrerer kleiner Wiesen- und Ackerstreifen mit Mischwald bestockt. Auf den Trockenwiesen und im Mischwald kommen einige trockenheit-und wärmellebende Pflanzenarten östlicher oder südlicher Herkunft vor. Daneben haben sich hier auch einzelne Gebirgspflanzen angesiedelt. Erstere finden sich auch sonst im Alpenvorland an ähnlichen trokkenen oder warmen Standorten, letztere sind wohl durch die Enns aus den Kalkvoralpen heruntergebracht worden. Durch die Schaffung eines Naturschutzgebietes auf der Staninger Leiten wird beabsichtigt, Wiese und Wald in ihrem heutigen Zustande zu belassen und die dortigen Standorte seltener Pflanzen der Nachwelt zu er- -halten. Ausdehnung, Begrenzung und Bodenbeschaffenheit des geplanten Naturschutzgebietes Staninger Leiten. Jener Teil der Staninger Leiten, der sich für ein Naturschutzgebiet eignet, ist ein schmaler Geländestreifen von annähernd 1100 m Länge und wechselnder, zwischen 30 und 80 m differierender Breite. Ein Fahrweg, der von Süden her entlang der Kante der Hochterrasse nach Staning führt, begrenzt den Geländestreifen im Westen. Die Ostgrenze wird größtenteils vom Ufer des Stausees gebildet. Am Süd-und Nordende des Gebietes tritt jedoch die Hochterrasse etwas vom Ufer zurück. Infolgedessen ist hier wieder Raum für die Niederterrasse*) vorhanden, in die sich die Enns eingeschnittell hat. Da sich die Niederterrasse an den Gebietsenden zwickelförmig zwi• schen die Hochterrasse und das Seeufer einkeilt, wäre es zweckmäßig, wenn hier nicht das Seeufer, sondern der Fuß der Hochterrasse die Ostgrenze des Gebietes bilden würde. Da die ebene *) Eine gleichfalls während der Eiszeit abgelagerte Schotterterrasse, doch jünger als die Hochterrasse. 5
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