67. JAHRESBERICHT DES BVNDESREALQYMNASIVMS IN STEYR OBER DAS SCHULJAHR 1949/50 veröffentlidlt am Ende des Schuljahres 1. DIE PFLANZEN(iESELLSCHAFTEN DER STANIN(iER LEITEN von Prof. Dr. FRANZ HASL II. SCHVLNACHRICHTEN
Har-,..&ni -..n .t DntEKTION DES·JVHNS-.UAUi-~ IN" S1"fn Dr~ VEREINSDRVCKEUI -ST.Eva
Dr. Franz Hasl: Die ftlwe11esellscbaHe1 d1!i( JtanintJu-Jleiten Die Pflanzengesellschaften des geplanten Naturschutzgebietes Staninger Leiten sind bisher noch nicht eingehend untersucht worden. Der Beauftragte für Naturschutz im Lande Oberösterreich, Herr Studienrat Dr. Heinrich Seidl, regte daher an, das Gebiet floristisch zu bearbeiten. Der Verfasser unterzog sich dieser interessanten Aufgabe und besuchte das Gebiet zu diesem Zwecke 1948 elfmal und 1949 fünfmal. Somit beruhen die im folgenden dargebotenen Ergebnisse auf Untersuchungen von hinreichender Breite. Hinsichtlich der lateinischen Nomenklatur ist der Verfasser zumeist der Exkursionsflora von Fritsch gefolgt, doch wurde auch Hegi's Flora von Mitteleuropa berücksichtigt, vor allem dann, wenn es sich als notwendig erwies, Klarheit über einzelne kritische Formen zu gewinnen. Damit auch jene Leser, die nicht vom Fach sind, aus der Lektüre dieses Aufsatzes einigen Gewinn ziehen können, wurden die deutschen Pflanzennamen ebenfalls in die Artenlisten aufgenommen. Die Ziffern hinter den Namen bedeuten die Grade der Abundanz (Häufigkeit) nach Braun-Blanquet (1 = sehr spärlich, 2 = spärlich, 3 = = wenig zahlreich, 4 = zahlreich, 5 = sehr zahlreich). Jenen Arten, die für das untersuchte Gebiet in besonderem Maße bezeichnend sind, wurden Angaben über die sonstige Verbreitung beigefügt. Diese wurden der Vergleichenden Arealkunde von Meusel entnommen. Die Leitung des Vermessungsamtes Steyr stellte in entgegenkommender Weise jene Unterlagen zur Verfügung, die nötig waren, um die beigegebene Planskizze des Gebietes Staninger Leiten anfertigen zu können. Der Leitung des Vermessungsamtes wird hiemit an dieser Stelle bestens gedankt, desgleichen auch dem Herrn Abiturienten Franz Steurer, der die Planskizze gezeichnet hat. Der Verfasser. 3
Das Landschaftsschutzgebiet der Stauseen bei Steyr Das Ennskraftwerk Staning, dessen Bau am 1. Juni 1941 begann, wurde mit dem 19. November 1946 in Betrieb gesetzt. Die Staumauer des Werkes überquert die Enns bei dem kleinen, am linken Ufer liegenden Weiler Staning. Nachdem in den Jahren 1944 und 1945 ein Probestau vorgenommen worden war, begann man mit dem 15. Juni 1946 das Wasser des Ennsflusses endgültig aufzustauen. Der dadurch geschaffene Stausee ist ungefähr 8 km lang und reicht südwärts bis Steyr-Münichholz. Stauwerke verändern die ursprüngliche Landschaft leider immer in weitgehendem Maße. Die Stauseen verleihen jedoch der Landschaft besondere Reize und bieten vielen Tier-und Pflanzenarten neue Lebensräume. Dadurch werden die künstlichen Veränderungen der natürlichen Landschaft wieder bis zu einem gewissen Grade ausgeglichen. Die Naturschutzstellen trachten über· dies, die schon einmal durch die Stauwerke veränderte Landschaft vor weiteren naturwidrigen Eingriffen zu bewahren. Der Beauftragte für Naturschutz, Herr Studienrat Dr. Heinrich Seidl, konnte es durch sein intensives Bemühen erreichen, daß das Ennstal, angefangen von der Staumauer des Kraftwerkes Mühlrading, nördlich von Staning, bis zur Einmündung des Ramingbaches, im Stadtgebiet von Steyr, unter Landschaftsschutz gestellt wurde. Das Schutzgebiet umfaßt andererseits die ganze Breite des Talstückes, soweit es sieh zwischen den oberen Kanten der eiszeitlichen Hochterrassen, die die Enns an beiden Ufern begleiten, erstreckt. Im Schutzgebiet darf die ursprüngliche Landschaft nicht wesentlich verändert werden. Somit wurde die Voraussetzung dafür geschaffen, daß der derzeitige Zustand in diesem Teile des Ennstales für die nächste Zukunft erhalten bleiben wird. Die geplanten Naturschut;~~::e. -- 1 '--- ------ ----- ·---------- Man trägt sich überdies mit der Absicht, drei kleinere Bezirke innerhalb des Landschaftsschutzgebietes unter besonderen Schutz zu stellen. Sie sollen nämlich demnächst zu Naturschutzgebieten erklärt werden. In Naturschutzgebieten darf bekanntlich, abgesehen von der üblichen landwirtschaftlichen Nutzung, gar nichts verändert werden. Vor allem ist in ihnen das Ausreißen und Pflücken von Pflanzen sowie das Beunruhigen, Fangen und Töten von Tieren ver• boten. Die geplanten Naturschutzgebiete sind im einzelnen folgende: 1. Das Naturschutzgebiet "Schafweidmühle". In der Umgebung der Schafweidmühle, nördlich von Steyr am linken Ennsufer, hat der aufgestaute Fluß niedrigliegende Uferwiesen überflutet. Flache Erhebungen ragen lJ.OCh stellenweise als winzige Inselchen über den Wasserspiegel heraus. Die kleinen Inseln gewähren Sumpf-und Wasservögeln geeignete Brutstätten, während 4
das seichte Gewässer der ertrunkenen Uferwiesen ideale Laichplätze für Fische abgibt. Dieser kleine Teil des Staninger Stausees wurde zum Naturschutzgebiet ausersehen, damit Brut- und Laichplätze künftig vor Beunruhigung und Zerstörung bewahrt bleiben. 2. Das Naturschutzgebiet ,,Reicher-Insel". Diese Insel im Stausee, zwischen Haidershofen und Schafweidmühle liegend, hat durch das Aufstauen der Enns viel von ihrer ursprünglichen Ausdehnung verloren. Sie ist als Vogelschutzgebiet gedacht. Da sie nur auf dem Wasserwege erreicht werden kann und außerdem das Betreten der Insel in Hinkunft nur mit besonderer Erlaubnis gestattet werden wird, ist zu erwarten, daß die Vogelwelt dort ziemlich ungestört nisten und brüten kann. 3. Das Naturschutzgebiet „Staninger Leiten". Knapp unterhalb der großen Ennsschlinge von Winkling rückt der Steilhang der eiszeitlichen Hochterrasse ganz nahe an das linke Ufer des Stausees heran und weicht etwa 1 km flußabwärts, unmittelbar vor Staning, wieder vom Ufer zurück. An diesem Abhang, der „Staninger Leiten", fallen stellenweise ungefähr 20 m hohe Konglomeratfelsen steil zum Spiegel des Sees ab. Die Staninger Leiten ist mit Ausnahme der ganz steilen Abstürze und mehrerer kleiner Wiesen- und Ackerstreifen mit Mischwald bestockt. Auf den Trockenwiesen und im Mischwald kommen einige trockenheit-und wärmellebende Pflanzenarten östlicher oder südlicher Herkunft vor. Daneben haben sich hier auch einzelne Gebirgspflanzen angesiedelt. Erstere finden sich auch sonst im Alpenvorland an ähnlichen trokkenen oder warmen Standorten, letztere sind wohl durch die Enns aus den Kalkvoralpen heruntergebracht worden. Durch die Schaffung eines Naturschutzgebietes auf der Staninger Leiten wird beabsichtigt, Wiese und Wald in ihrem heutigen Zustande zu belassen und die dortigen Standorte seltener Pflanzen der Nachwelt zu er- -halten. Ausdehnung, Begrenzung und Bodenbeschaffenheit des geplanten Naturschutzgebietes Staninger Leiten. Jener Teil der Staninger Leiten, der sich für ein Naturschutzgebiet eignet, ist ein schmaler Geländestreifen von annähernd 1100 m Länge und wechselnder, zwischen 30 und 80 m differierender Breite. Ein Fahrweg, der von Süden her entlang der Kante der Hochterrasse nach Staning führt, begrenzt den Geländestreifen im Westen. Die Ostgrenze wird größtenteils vom Ufer des Stausees gebildet. Am Süd-und Nordende des Gebietes tritt jedoch die Hochterrasse etwas vom Ufer zurück. Infolgedessen ist hier wieder Raum für die Niederterrasse*) vorhanden, in die sich die Enns eingeschnittell hat. Da sich die Niederterrasse an den Gebietsenden zwickelförmig zwi• schen die Hochterrasse und das Seeufer einkeilt, wäre es zweckmäßig, wenn hier nicht das Seeufer, sondern der Fuß der Hochterrasse die Ostgrenze des Gebietes bilden würde. Da die ebene *) Eine gleichfalls während der Eiszeit abgelagerte Schotterterrasse, doch jünger als die Hochterrasse. 5
l<~läche der Niederterrasse mit Aeckern und gedüngten Wiesen bedeckt ist, hätte ein derartiger Verlauf der Ostgrenze den Vorteil, daß dieses Kulturland nicht in das Schutzgebiet miteinbezogen würde. Die querverlaufende Nordgrenze des Geländestreifens wird am besten knapp südlich des Bauernhofes gezogen, der sich am Nordende neben dem nach Staning führenden Fahrweg befindet. Somit würde der besonders stark gedüngte, mit Obstbäumen bepflanzte Teil der dortigen Leitenwiese außerhalb des Schutzgebietes zu liegen kommen. Im Süden wird der Streifen am günstigsten einige Meter nördlich von jener Stelle abgegrenzt, wo ein von Winkling kommender Weg die Kante der Hochterrasse erreicht und in den Fahrweg einmündet, der längs der Kante verläuft. Die Südgrenze des Gebietes würde damit mit dem Nordende des Winklinger Leitenwaldes, eines baltischen**) Laubmischwaldes, zusammenfallen. Auf der Fläche der Hochterrasse, westlich der Südhälfte des Gebietes, erstreckt sich ein baltischer Mischwald, der hauptsächlich aus Tannen und Rotbuchen besteht. Im Westen der Nordhälfte breitet sich dagegen fruchtbares Ackerland aus. Der Abhang der Hochterrasse ist im südlichen Teile fast genau nach Osten, im nördlichen Teile mehr nach Ostsüdosten exponiert. Der Untergrund besteht aus durchlässigem Kalkschotter-Konglomerat. Der Boden ist daher ziemlich trocken und kalkhältig. Uebersicht übe1· die Pflanzengesellschaften des Gebietes. Nähert man sich auf jenem entlang der Terrassenkante verlaufenden Fahrweg von Süden her dem Gebiete, so bemerkt man zunächst, gleich nach der großen Ennsschlinge von Winkling, auf dem Abhang eine „Trocken w i es e". Der schmale Wiesenstreifen zwischen dem Fahrweg und dem Abhang der Trockenwiese und auch andere kleine Wiesenflecken innerhalb des Gebietes, insoferne sie ebener, feuchter und besser gedüngt sind, lassen sich dagegen dem Typus der „F e t t w i e s e" zuordnen. Die Trockenwiese geht allmählich in den nordwärts sich anschließenden Wald über, der fast das ganze übrige Gebiet einnimmt. Nach der Zusammensetzung ist er ein „baltischer Laub- und Na de 1h o 1z mi sch w a l d". Der bewaldete Abhang ist besonders in seinem südlichen Abschnitte sehr steil und weist vor allem hier und sonst in seiner untersten Zone am Stausee jähe Felsabstürze auf. An der Westgrenze des Nordabschnittes schieben sich zwischen dem Fahrweg und dem Waldrand schmale Wiesenstreifen ein, die regelmäßig gemäht werden und zahlreiche Ackerunkräuter (.,Seg et a l pflanzen") enthalten. Die Ackerunkräuter stammen von den Aeckern auf der gegenüberliegenden Seite des Fahrweges. Ungefähr in der Mitte des bewaldeten Hanges weichen die Felsen ein wenig vom Seeufer zurück und lassen eine schmale Zone frei, auf der sich hauptsächlich Weidensträucher angesiedelt haben. Eine ,,j u n g e Weid e n au" ist hier entstanden. **) Das baltische Gebiet umfaßt das nord- und mitteleuropäische Waldgebiet, also England, Skandinavien, die baltischen Länder, das nördliche und mittlere Rußland, Nordfrankreich, die Sudetenländer, Deutschland, die Schweiz u. Oesterreich bis zum Nordfuß der Alpen. 6
Skizze des geplanten Naturechutzgebietes Staninger Leiten Maßstab: 1 : 6912 • w-~~. ~ 0 <l • o A 0 • 0 4 ? 6 0 0. \'· A • • • 0 1 d , . • //li </~~~ : 0 lf~g; • • 0 • 1 i . .. '/ 0 0 t:· o: /;_ ~ • !; :i.,•~l "" ~ (' • ,, 0 0" /i ~::.~:~·-. «0• ol • I • . I ·o of,/ ",_,4, '!, i:1 Ze:dlen, ..,. _ _,.... · GrPnu dts 9'p/"'1,., l /~u,sd><,119">-rl,s --- • G,rnu dts kul:.,londcs 0 4 • Nadtlbc>,,, oi-,,, Zo,t,,., ' Ad<rrlond 7
Im mittleren und sogar im nördlichen Teile•des Gebietes sind trotz der geringeren Neigung des Hanges in dessen unterer Zone einige niedere Felspartien, die stellenweise eine reiche Vegetation (,,Fe 1s f 1ur") tragen, anzutreffen. An das Nordende des Waldstreifens schließt sich, wie am Südende, eine Trockenwiese an, die jedoch stark verunkrautet ist (.,Ru der a l p f 1an z e n"). Die Trockenwiese am Südende des Gebietes. Der Abhang der Trockenwiese ist stark geneigt und nach Osten exponiert. Diese Faktoren, sowie der Kalkgehalt und die Trockenheit des Bodens lassen nur eine offene Grasflur aufkommen. Der nackte Boden tritt überall zwischen den einzelnen Pflanzen zutage. Der Futterertrag ist dementsprechend auch sehr gering, so daß sich das Mähen in den meisten Jahren nicht lohnt. In den Jahren 1948 und 1949 wurde die Wiese in der Tat nicht gemäht. Obigen Umständen ist es daher auch zuzuschreiben, wenn der hier auftretende Pflanzenverein eine große Ursprünglichkeit und eine dem Standort entsprechende, besondere Eigenart aufweist. Er gleicht am ehesten dem Typus der „Heidewiese", wie sie ja allenthalben im österreichischen und bayrischen Alpenvorland auf kalkreichem, trockenem Boden über eiszeitlichen Schottern anzutreffen ist. Folgende Arten wurden hier festgestellt : Cerastium taoricum Spr., Taurisches Hornkraut (drüsig behaarte Form von C. brachypetalum Desp., kleinblütiges Hornkraut), 4, submedlterran1 ) • mitteleuropäisch. - Cerastium arvense L., Ackerhornkraut, 5. - Arenaria serpyllifolia L., Gemeines Sandkraut, 2. - Silene vulgaris Garcke, Aufgeblasenes Leimkraut, 4. - Dianthus Carthusianorum L., Karthäusernelke, echte Steinnelke, 4. - Ranunculus bulbosus L., Knolliger Hahnenfuß, 5. - Thlaspi perfoliatum L., Durchwachsenes Täschelkraut, 4. - Sedum boloniense L., Milder Mauerpfeffer, 5. - Sa:xilraga tridactylites L., Dreifingeriger Steinbrech, 1, mediterran-f!ubmediterran-(mitteleuropäisch). - Potentilla erecta Hampe, Blutwurz, 2. - Potentilla Tabernaemontani Asch., Frühlingsfingerkraut, 5. - Sanguisorba minor Scop., Kleiner Wiesenknopf, 5. - Cytisus supinus L., Niedriger Geißklee, 4, submeridionaJ•) •europäisch-kontinental')• pontisch-pannonisch'). - Medicago lupulina L., Hopfenklee, 4. - Trifolium medium Huds., Mittlerer Klee, 4. - Trifolium montanum L., Bergklee, 3. - Trifolium campestre Schreb., Feldklee, 4. - Anthyllis vulneraria L., Echter Wundklee, 5. - Lotus corniculatus L., Gemeiner Hornklee, Schotenklee, 5. - Polygala vulgaris L., Gemeine Kreuzblume (1. carnea Rchb., rosa blühend), 4. - Euphorbia cyparissias L., Zypressenwolsmilch, 5. - Hypericum perforatum L., Gemeines Johanniskraut, 4. - Helianthernum nummularium Dun., Kleinblättriges Sonnenröschen, 5. - Viola hirta L., Rauhhaariges Veilchen, 4. - Pimpinella saxifraga L., Gemeine oder kleine Bibernell, 5. - Libanotis montana Cr., Gemeine Heilwurz, 4, eurasisch1)-boreomerldional-submeridional•(sub)montan1)-kontinental. - Peucedanum cervarla Lap., Hirschwurz, 5, submediterran • mitteleuropäisch. - Peucedanum oreosellnum Mnch., Bergsilge, 5, submediterran • mitteleuropäisch. - Daucus carota L., Gelbe Rübe, wilde Möhre, 3. - Echium vulgara L., Gemeiner Nattern8
kopf, Natternzunge, 4. - Ajuga reptans L., Kriechender Günsel, 4. - AJuga genevensis L., Genfer Günsel, Berggünsel, 1, eurasischsubmeridional-kontlnental. - Teucrium chamaedrys L., Gemeiner Gamander, 5, mediterran-submediterran. ..L. Prunella grandißora Jacq., Großblütige Brunelle, 4, submediterran • mitteleuropäisch, zentraleuropäisch7)-sarmatische8 ) Ausbreitungstendenz. - Stachys recta L., Gemeines Beschreikraut, 4. - Salvia pratensis L., Wiesensalbei, 4. - Salvia verticillata L., Quirlblütiger Salbei, 3. - Satureja acinos Scheele, Steinquendel, 4, submediterran • mitteleuropäisch. - Thymus Trachselianus Opiz, Gamanderquendel, Trachsels Quendel, 5. - Verbascum phlomoides L. (?), Gern. Königskerze(?), nicht blühend, 1. _, Verbascum Jychnitis L., Heidenfackel, 4, süd-mitteleuropäisch, Uebergangsform zu submediterran • mitteleuropäisch. - Linaria vulgaris Mill., Gemeines Leinkraut, 4. - VeronJca teucrium L., Großer Ehrenpreis, 4, eurasisch-boreomeridional-submeridional•(sub)montan. VeronJca spicata L., Ähriger Ehrenpreis, 1, eurasisch-boreomeridional-(sub)montan-kontlnental. Plantago lanceolata L., Spitzwegerich, 4. - Asperula cynanchica L., Kleiner Waldmeister, 4. - Galium verum L., Gelbes oder echtes Labkraut, 5. - Scabiosa ochroleuca L., Gelbes oder bleiches Grindkraut, 5. - Scabiosa ochroleuca L. X columbaria L., Bastard zwischen dem gelben u. gemeinen Grindkraut, 1. - Campanula rotundifolia L., Rundblättrige Glockenblume, 5. - Aster amellus L., Bergaster, Bergsternblume, 4, europäisch-boreomeridional-submeridional-kontinental (sarmatisch). Erigeron canadensis L., Kanadisches Berufkraut, 2. - Buphthalmum salicifolium L., Gemeines Ochsenauge, 4. - Achillea millefolium L., Gemeine Schafgarbe, 4. - Chrysanthemum corymbosum L., Ebensträußige Wucherblume, 5, stideuropäisch-montan•)-mitteleuropäisch, snbatlantisch11)-sarmatische Ausbreitungstendenz. - Senecio jacobaea L., Jakobskraut, 1. - Centaurea jacea L., Gemeine Flockenblume, 4. - Centaurea scabiosa L., Grindkrautflockenblume, 3. - Leontodon hispidus L., Kurzhaariger Löwenzahn, 4. - Hieracium pilosella L., Gemeines Dukatenröschen, 4. - Hieracium Bauhini Schult., Ausläufertreibendes Habichtskraut, 5. - Koeleria gracilis Pers., Zierliches Schillergras, 4. - KoelerJa pyramidata Domin, Gemeines Schillergras, 4, stideuropäisch-montan-mitteleuropälsch, subatlantlsch-zentraleuropäische Ausbreitungstendenz. - Poa angustifolia L., Schmalblättriges Rispengras, 5. - Festuca sulcata Nym., Geturchtblättriger Schwingel, 5. - Bromus erectus Huds., Aufrechte Trespe, 4. - Avenastrum pubescens Jess., Kurzhaariger Wiesenhafer, Flaumhafer, 3. - Phleum phleoides Simk., Glanzgrasartiges Lieschgras, Trockenlieschgras, 2. - Calamagrostis varia Host., Geschecktes Reitgras, 5. - Anthoxanthum odoratum L., Gemeines Ruchgras, 3. - Andropogon ischaemum L„ Gemeines Bartgras, 4, eurasisch--submeridional-meridional-kontinental (turanisch-orientalisch) 11). - Luzula campestris DC., Gemeine Hainsimse, Feldhainsimse, 4. - Carex caryophyllea Latour, Frühlingssegge, 3. - Anthericum ramosum L., Aestige Zaunlilie, 4, südeuropäisch-montan-mitteleuropäisch, Uebergangsform zu submedlterran-mitteleuropäisch, subatlantische Ausbreitungstendenz. - Orchis tridentata Scop., Buntes Knabenkraut, 3, mediterran-submediterran. - Orchis ustulata L„ Brandblütiges Knabenkraut, 3, süd-mitteleuropälsch, vereinzelt bis Westsibirien. 1 ) Das „mediterrane Gebiet" umfaßt die Länder, die unmittelbar am Mittelmeer und am Schwarzen Meer liegen. Als „submediterranes 9
Gebiet" werden die nördlichen Bezirke der Mittelmeerländer bezeichnet. Submediterrane Arten greifen in der Regel mehr oder weniger in das nördlich angrenzende mitteleuropäische Gebiet über. 2 ) Man unterscheidet auf der nördlichen Halbkugel folgende pflanzengeographische Zonen: 1. Arktische (nördliche) Zone, in Eurasien ungefähr nördlich des 66. Breitegrades liegend (nördliches Skandinavien, nördlichstes Rußland, Nordsibirien). 2. Boreale (nördlich gemäßigte Zone, etwa zwischen dem 56. und 66. Breitegrad liegend (südliches Skandinavien, die baltischen Lijnder, nördliches Rußland, südliches Sibirien). 3. Boreomeridionale (südlich gemäßigte) Zone, ungefähr zwischen dem 46. und 56. Breitegrad liegend (England, Frankreich, ausgenommen die südlichsten Teile, Deutschland, Schweiz, Oesterreich, Polen, Sudetenländer, Karpathenraum, südliches Rußland, Mongolei, Mandschurei). 4. Meridionale (südliche) Zone, im allgemeinen südlich des 46. Breitegrades liegend (Südeuropa, Nordafrika, Vorderasien, Mittel-und Südasien, so auch China und Japan mit Ausnahme der nördlichsten Teile). Zwischen diese Hauptzonen werden noch Nebenzonen eingeschoben: 1. Subarktische Zone, dem südlichsten Streifen der arktischen Zone entsprechend. 2. Subboreale Zone, dem südlichsten Streifen der borealen Zone entsprechend. 3. Submeridionale Zone, dem nördlichsten Streifen der meridionalen Zone entsprechend (in Europa ungefähr mit dem Mittelmeergebiet identisch). 3 ) Das „kontinentale Gebiet" liegt in Europa ungefähr östlich des 16. Grades östl. Länge (östlichste Teile von Oesterreich, Polen, einschließlich des ehemaligen Ostdeutschlands, Karpathenraum, Rußland) und erstreckt sich über das zentrale Asien. ') Das „pontische Gebiet" umfaßt im wesentlichen die Steppengebiete Südrußlands, das „pannonische Gebiet", den Raum der ungarischen Tiefebene. 5 ) .,Eurasisch" heißt ein Verbreitungsgebiet, das Europa und Asien umfaßt. 6 ) ,.Montane Arten" bewohnen die Gebirge, ,.submontane" steigen tiefer herunter. 7 ) Das „zentraleuropäische Gebiet" umfaßt die Bezirke Europas, die ungefähr zwischen dem 11. und 16. Grad östl. Länge liegen (Mitteldeutschland, Sudetenländer, Oesterreich mit Ausnahme der östlichsten Teile). 8 ) Das „sarmatische Gebiet" deckt sich ungefähr mit dem mittleren Rußland. Q) ,.Südeuropäisch-montan" bedeutet, daß diese Art in Südeuropa auf die Gebirge beschränkt ist. 10 ) Unter „subatlantischem Gebiet" versteht man die Bezirke Europas, die ungefähr zwischen dem 5. und 11. Grad östl. Länge liegen (östliches Frankreich, Westdeutschland, Schweiz, westliches Oberitalien). 11 ) Das „turanische Gebiet" umfaßt hauptsächlich Zentralasien, das „orientalische Gebiet" Vorderasien. 10
Die Fettwiesenst1•eifen. An weniger geneigten, feuchteren und stärker gedüngten Plätzen, wie z. B. auf den schmalen Wiesenstreifen zwischen dem Fahrweg und dem Abhang der Trockenwiese oder längs des Fahrweges im Nordteil des Gebietes, sowie auf sonstigen kleinen Wiesenflecken an den Gebietsgrenzen, ist die Grasnarbe dicht geschlossen. Hier gesellen sich zu den Bewohnern der Trockenwiese noch die im folgenden aufgezählten Arten der Fettwiese hinzu. Diese erreichen sogar stellenweise die Vorherrschaft. Rumei acetosa L., Sauerampfer, 4. - Cerastium caespitosum Gilib., Gemeines Hornkraut, 4. - Ranunculus acer L., Scharfer Hahnenfuß, 4. - Trifolium pratense L., Rotklee, 3. - Trifolium repens L., Weißklee, 3. - Trifolium hybridum L., Schwedischer Klee, Bastardklee, 2. - Coronilla varia L., Bunte Kronenwicke, 3: - Lathyrus pratensis L., Wiesenplatterbse, 3. - Pastinaca sativa L., GeJlleiner Pastinak, 4. - Heracleum sphondylium L., Gemeine Bärenklau, 3. - Primula elatior Schreb., Hohe Schlüsselblume, 2. - Prunella vulgaris L., Gemeine Brunelle, 4. - Veronica chamaedrys L., Gamanderehrenpreis, 4. - Alectorolophus crista galli M. B., Kleiner Klappertopf, 3. - Plantago media L., Mittlerer Wegerich, 3. - Galium mollugo L., Gemeines Labkraut, 3. - Knautia arvensis Coult., Gemeine Witwenblume, 4. - Campanula patula L., Wiesenglockenblume, 4. - Bellis perennis L., Gemeines Gänseblümchen, 3. - Chrysanthemum leucanthemum L., Gemeine Wucherblume, 3. - Tragopogon orientalis L., Gemeiner Bocksbart, 3. - Crepis biennis L., Zweijähriger Pippau, Wiesenpippau, 4. - Dactylis glomerata L., Gemeines Knäuelgras, 4. - Cynosurus cristatus L., Gemeines Kammgras, 3. - Poa trivialis L., Gemeines Rispengras, 3. - Poa pratensis L., Wiesenrispengras, 3. - Festuca elatior L., Wiesenschwingel, 4. - Bromus hordeaceus L., Weichhaarige Trespe, weiche Trespe, 3. - Holcus lanatus L., Wolliges Honiggras, 3. - Trisetum flavescens R. et Sch., Gemeiner Goldhafer, 4. - Arrhenaterum •elatius M. et K., Gemeiner Glatthafer, französisches Raygras, 4. - Agrostis alba L., Weißlicher Windhalm, 3. - Agrostis tenuis Sibth., Gemeiner Windhalm, 3. Die Uebergang!.zonen zwischen Wiese und Wald. Die Trockenwiese am Südende des Gebietes geht gegen Norden mittels einer gebüschreichen Uebergangszone allmählich in den ·anschließenden schütteren und felsigen Wald über. Hier und auch anderswo, z. B. auf den Wiesenstreifen entlang der Waldränder, greifen Arten der Strauch- und Krautschicht des Waldes auf die Wiese über. Folgende Waldpflanzen wurden an diesen Orten in Gesellschaft von typischen Wiesenpflanzen festgestellt: Rubus idaeus L., Himbeere, 2. - Fragaria vesca L., Walderdbeere, 3. - Potentilla sterllis Garcke, Erdbeerartiges Fingerkraut, 4, enropäiscb-atlantisch12)-snbatlantisch, Uebergangsform zu südeuropäisch-montan-mitteleuropäisch, atlantlsch-snbatlantische Ausbreitungs12 ) Das „atlantische Gebiet" liegt im allgemeinen westlich des 5. Grades östlicher Länge (Westküste Skandinaviens, England, westliches Frankreich, Pyrenäenhalbinsel). 11
tendenz. - Genista germanica L., Deutscher Ginster, 3, süd-mitteleuropäisch, ~entraleuropäische Ausbreitungstendenz. - Cystisus nJ. gricans L.,. Schwarzwerdender Geißklee, 4, boreomeridional-submeri• dional-europäisch-kontinental (pontiscb-pannoniscb). .... Trifolium al• pestre L., Waldklee, 5, submediterran-mittelenropäiscb, pontiscb-sarmatlscbe Ausbreitungstendenz. - Vicia cracca L., Vogelwicke, 2. - Centaurium umbellatum Gilib., Tausendguldenkraut, 2. - Symphytum tuberosum L., Knollige Beinwurz, ·3. - Stachys officinalis Trevis., Gemeine Flohblume, 4. - Salvia glutinosa L., Klebriger Salbei, 4. - Satureja vulgaris Fritsch, Wirbeldost, 4. - Galium silvaticum L., Waldlabkraut, 3. - Hieracium silvestre Tausch, Herbsthabichtskraut, 3. - Molinia arundinacea Schrk., Rohrartiges Pfeifengras, 4. - Poa nemoralis L., Hainrispengras, 4. - Calamagrostis epigeios Roth, Rohrartiges Reitgras, 3. - Luzula nemorosa E. Mey., Weißliche Hainsimse, 2. Der baltische Mischwald. Der Wald bedeckt den größten Teil des geplanten Naturschutzgebietes und bildet einen etwa 1 km langen, schmalen Streifen. Die südliche Hälfte des Waldstreifens ist sehr felsig und fällt steil zum Stausee ab. Der Abhang ist hier im großen und ganzen nach Osten exponiert. Der Waldstreifen beginnt im Süden mit einem lichten Gehölz von Hainbuchen, Steileichen, Föhren und vereinzelten Rotbuchen. Wenn man auf dem Fahrweg entlang der Terrassenkante nordwärts schreitet, bemerkt man, daß der Abhang immer steiler wird ·und schließlich knapp (1 bis 3 m) neben dem Weg nahezu senkrecht zum Spiegel des Stausees abstürzt. Die Kalkkonglomeratfelsen sind hier, soweit Bäume nur einigermaßen zu wurzeln vermögen, ebenfalls schütter mit Bäumen bestanden. Knorrige Stieleichen, Winterlinden, Rot- und Hainbuchen, Föhren mit breiter, schirmförmiger Krone und hin und wieder eine kümmernde Fichte stehen über den Felsen in einem lockeren Verband. Ungefähr 250 m lang verläuft so der Fahrweg knapp neben dem Abgrund. Dann beginnt der Abhang, zunächst in seiner oberen, am Fahrweg liegenden Zone, wieder sanfter zum Stausee abzufallen. Hier schließt sich auch der bisher sehr schüttere Wald, allerdings nur auf einer kleinen Fläche, zu einem geschlossenen, hochstämmigen Bestand von Rotbuchen, Stieleichen, Bergahornen, Fichten, Föhren und Tannen zusammen. Im allgemeinen herrschen im Südteil des Waldstreifens die Nadelhölzer etwas vor. Wegen der Schütterheit des Bestandes ist die Krautschicht zumeist sehr reich entwickelt. Im weiteren Verlaufe des Waldstreifens treten die Nadelbäume immer mehr und mehr zurück, so daß die nördliche Hälfte, die sich von der Südhälfte keineswegs scharf abhebt, ein fast reiner Laubholzbestand ist. Nur ab und zu ist eine einzelne Tanne oder Fichte eingesprengt. Im Nordteil ist der Abhang auch bedeutend weniger stark abschüssig und mehr nach Ostsüdosten exponiert. Ferner wird hier der Wald nicht als Hochwald wie im Südteil, sondern durch Stockbetrieb bewirtschaftet. Beim Stockbetrieb bleiben bekanntlich einzelne schöne Bäume stehen, während die übrigen Bäume, meist noch als dünnes Stangenholz, zu Brennholz geschlagen werden. Die Verjüngung erfolgt naturgemäß bei dieser Art von Waldwirtschaft in der Hauptsache durch Stockausschläge. Infolge des Stockbetriebes ist 12
hier die Strauchschicht besonders reich entwickelt. Der Wald des Nordteiles enthält überdies mehrere kleine Lichtungen mit üppiger Krautschicht. In dieser machen sich auch etliche Arten der Trocken• und Fettwiese breit. Wenngleich in allen Abschnitten des Waldstreifens wärmeliebende und östliche Pflanzenarten vorkommen, so kann der Wald im ganzen doch nur als „baltischer Mischwald" bezeichnet werden, denn die Elemente des baltischen \Valdes sind so- . wohl arten- als auch mengenmäßig weitaus in der Ueberzahl. Nordund Südteil des Waldstreifens weisen hinsichtlich der Verteilung der Pflanzenarten deutliche Unterschiede auf. Manche Abschnitte des Südteiles bestehen aus den Elementen des Rotbuchenwaldes oder Rotbuchen-Tannenwaldes, andere wieder entsprechen mehr dem baltischen Rotföhrenwald und dem Fichtenwald, während der Nordteil in seiner Gesamtheit am ehesten zum baltischen Eichenwald hinneigt. Die zwischen Nord-und Südteil bestehenden Unterschiede werden durch eine entsprechende Gliedemng der nachfolgenden Artenliste deutlich gemacht. Baumschicht. Arten, die im Nord- und Südteil des Gebietes ziemlich gleichmäßig verbreitet sind: Betula pendula Roth., Gemeine Birke, 2. - Ainus incana Mnch., Grauerle, 2. - Carpinus betulus L., Gemeine Hainbuche, 4. - Fagus silvatica L., Gemeine Rotbuche, 4. - Quercus robus L., Stieleiche, 4. - Populus tremula L., Zitterpappel, Espe, 2. - Salix caprea L., Sahl· weide, 3. - Sorbus aucuparia L., Vogelbeerbaum, Eberesche, 3. - Sorbus aria Cr., Gemeiner Mehlbeerbaum, 4. - Acer pseudoplatanus L., Bergahorn, 3. - Acer platanoides L., Spitzahorn, 3. - Tilia cordata Mill., Winterlinde, 4. Arten, die ausschließlich oder vorzugsweise im Südteil verbreitet sind: Picea excelsa Lk., Gemeine Fichte, 4. - Abies alba Mill., Weißtanne, 4. - Pinus silvestris L., Gemeine Föhre, Kiefer, 4. - Viscum abietis Fritsch, Tannenmistel, 2. Arten, die ausschließlich oder vorzugsweise im Nordteil verbreitet sind: Que1·cus sessillflora Salisb., Wintereiche, 2, siideuro1>äisch-mon• tan•mittelcuropäisch ( nicht extrem!), atlantisch-zentraleuropäischc Ausbreitungstendenz. - Populus nigra L., Schwarzpappel, 1. - Ulmus scabra Mill., Bergulme, 2. - Pirus communis L., Gemeiner Birnbaum, kultiviert am Waldrand, 2. - Sorbus torminalis Cr., Elsbeerbaum, 2, meditel'l'an-mitteleu1-opäisch, subatlantische Ausb1·ei• tungstendenz, - Sorbus latifolia Pers., Breitblättriger Elsbeerbaum (Bastard zwischen Elsbeerbaum und Mehibeerbaum = S. aria X torminalis) , 1. - Prunus avium L., Wilder Kirschbaum, Vogelkirsche, 2. - Ace1· campestre L., Feldahorn, 4. - Fraxinus excelsior L., Gemeine Esche, 4. Stl-auchschlcht. Junger Nachwuchs der unter der Baumschicht angeführten Ar• ten, dazu noch folgende Sträucher. Arten, die im Süd- u. Nordteil ziemlich gl~ichmäßig verbreitet sind: 13
Corylus avellana L., Gemeiner Haselstrauch, 5. - Clematis vitalba L., Gemeine Waldrebe, 5. Evonymus europaea L., Gemeiner Spindelbaum, 4. - Cornus sanguinea L., Roter Hartriegel, 4. - Ligustrum vulgare L., Gemeine Rainweide, 4. - Viburnum lantana L., Wolliger Schneeball, 4. - Lonicera xylosteum L., Gemeine Heckenkirsche, 4. Arten, die ausschließlich od. vorzugsweise im Südteil verbreitet sind: Juniperus communis L., Gemeiner Wacholder, 1. - Rubus idaeus L., Himbeere, 4. - Hedera helix L., Gemeiner Efeu, 4. Arten, die ausschließlich od. vorzugsweise im Nordteil vorkommen: Juglans regia L., Gemeiner Walnußbaum, 1, ein ganz kleiner Baum, Kulturflüchtling. - Berberis vulgaris L., Gemeiner Sauerdorn, 2. - Rubus caesius L., Bereifte Brombeere, 4. - Rubus corylifolius Sm., Haselblättrige Brombeere, 2. - Rosa arvensis Huds., Waldrose, 3, söd,mitteleuropäisch. - Crataegus oxyacantha L., Gemeiner Weißdorn, 3. - Crataegus monogyna L., Einsamiger Weißdorn, 3. - Crataegus oxycantha L. X monogyna L., Bastard zwischen dem gemeinen u. einsamigen Weißdorn, 1. ~ Coronilla emerus L., Strauchige Kronenwicke, 3, mediterran-submediterran, Uebergangsform zu mediterran• submediterran-montan. - Staphylea pinnata L., Gemeine Pimpernuß, 4, osuiubmediterran-montan. - Rhamnus cathartica L., Gemeiner Kreuzdorn, 2. - Daphne mezereum L., Gemeiner Seidelbast, 3. - Sambucus nigra L., Schwarzer Holunder, 2. - Viburnum opulus L., Gemeiner Schneeball, 4. Krautschicht. Arten, die im Süd· u. Nordteil ziemlich gleichmäßig verbreitet sind: Nephrodium filix mas, Rich., Echter Wurmfarn, 3. - Silene vulgaris Garcke, Aufgeblasenes Leimkraut, 4. - Silene nutans L., Nickendes Leimkraut, 4. - Helleborus niger L., Gemeine Schneerose, schwarze Nieswurz, 4, södeuro1,äisch-montan-mitteleu1·opäisch, Ostalpen, Illyrien. - Anemone hepatica L., Leberblül'nchen, 5. - Anemone nemorosa L., Buschwindröschen, 5. - Clematis recta L„ Brennkraut, 4, submeridional-europäisch-kontinental (pontisch,pan• nonisch). - Fragaria vesca L., Walderdbeere, 4. - Trifolium pratense L., Rotklee, 3. - Trifolium repens L., Weißklee, 3. - Trifolium hybridum L., Schwedenklee, Bastardklee, '2. - Trifolium campestre Schreb., Feldklee, 4. - Euphorbia cyparissias L., Zypressenwolfsmilch, 3. - Hypericum perforatum L., Gemeines Johanniskraut, 4. Pimpinella major Huds., Große Bibernelle, 4. - Pimpinella saxifraga L., Gemeine oder kleine Bibernelle, 5. - Cycbmen europaeum L., Gemeines Erdbrot, Zyklame, 4, südeuropäisch-montan-mitteleuropäisch, Ostalpen-Illyrien. - Pulmonaria officinalis L., Gebräuchliches Lungenkraut, 3. - Ajuga reptans L., Kriechender Günsel, 4. - Prunella vulgaris L., Gemeine Brunelle, 4. - Galeopsis pubescens Bess., Flaumiger Hohlzahn, 5. - Salvia glutinosa L., Klebriger Salbei, 4. - Salvia pratensis L., Wiesensalbei, 4. - Satureja vulgaris Fritsch, Wirbeldost, 4. - Melampyrum commutatum Tausch (zu M. vulgatum Pers.), Verwechselter Wachtelweizen (eine Form des gemeinen Wachtelweizens), 4. - Asperula odorata L., Echter Waldmeister, 3. Galium silvaticum L., Waldlabkraut, 4. - Galium mollugo L., Gemeines Labkraut, 3. - Campanula persicifolia L., Pfirsichblättrige Glockenblume, 4. - Solidago virga aurea L., Gemeine Goldrute, 4. - 14
Bellis perennis L., Gemeines Gänseblümchen, 3. - Erigeron annuus Pers., Weißes Berufkraut, 3. - Buphthalmum salicifolium L., Gemeines Ochsenauge, 3. - Achillea millefolium L., Gemeine Schafgarbe, 4. - Chriysanthemum corymbosum L., Ebensträußige Wucherblume, 4, s. o. - Centaurea jacea L., Gemeine Flockenblume, 4. - Taraxacum officinale Web., Gemeine Kuhblume, 3. - Cicerbita muralis Wallr., Mauerlattich, 4. - Hieracium murorum L., Waldhabichtskraut, 4. - Hieracium silvestre Tausch., Herbsthabichtskraut, 4. - Dactylis glomerata L., Gemeines Knäuelgras, 4. - Poa trivialis L., Gemeines Rispengras, 3. - Poa nemoralis L., Hainrispengras, 5. - Poa angustifolia L., Schmalblättriges Rispengras, 5. - Brachypodium pinnatum Beauv., Gemeine Zwenke, 4. - Arrhenaterum elatius M. et K., Gemeiner Glatthafer, Französisches Raygras, 4. - Calamagrostis varia Host., Gescheck,tes Reitgras, 5. - Luzula nemorosa E. Mey., Weißliche Hainsimse, 4. - Carex digitata L., Fingerförmige Segge, 4. - Polygonatum multiflorum All., Vielblütige Weißwurz, Vielblütiger Salomonssiegel, 4. - Convallaria majalis L., Gemeines Maiglöckchen, 4. Arten, die ausschließlich oder vorzugsweise im Südteil vorkommen : Polypodium vulgare L., Gemeiner Tüpfelfarn, 3. - Actaea spicata L., Schwarzfrüchtiges Christophskraut, 1. - Ranunculus nemorosus DC., Waldhahnenfuß, 4. - Ranunculus acer L., Scharfer Hahnenfuß, 2. - Sedum maximum Krock., Große Fetthenne, 4. - Potentilla erecta Hampe, Blutwurz, 3. - Potentilla Tabernaedontani Asch., Frühlingsfingerkraut, 4. - Genista germanica L., Deutscher Ginster, 4, s.o. - Genista tinctoria L., Färberginster, 4, süd-mitteleuropäisch, atlantisch-sarmatische Ausbreitungstendenz. - Cytisus nigricans L., Schwarzwerdender Geißklee, 4, s, o. - Cytisus snpinus L., Niedriger Geißklee, 4, s. o. - Medicago lupulina L., Hopfenklee, 4. - Melilotus albus Desr., Weißer Steinklee, 3. - Trifolium alpestre L., Waldklee, 5, s. o. - Trifolium medium Huds., Mittlerer Klee, 4. - Trifolium medium X pratense, Bastard zwischen dem mittleren Klee und Rotklee, 2. - Trüolium strepens Cr., Goldklee, ·3. - Chamaebuxus alpestris Spach., Gemeiner Zwergbuchsbaum, 1, süd-mitteleuropäisch-dealpin11), - Hypericum montanum L., Bergjohanniskiaut, 3. - Helianthemum nummularium Dun., Kleinblättriges Sonnenröschen, 3. - Viola hirta L., Rauhhaariges Veilchen, 4. - Sanicula europaea L., Europäische Heilknecke, Sanikel, 4. - Angelica silvestris L., Wilde Engelwurz, 2. - Libanotis montana Cr., Gemeine Heilwurz, 4, s. o. - Peucedanum ccrvaria Lap., Hirschwurz, 5, s. o. - Peucedanum oreoselinum l\fnch., Bergsilge, 5, s. o. - Vaccinium myrtillus L., Gemeine Heidelbeere, 2. - Calluna vulgaris Hull., Gemeine Besenheide, 2. - Stachys recta L., Gemeines Beschreikraut, 3. - Satureja alpina Scheele, Alpenquendel, 1, söd-mitteleuropäisch• alpin (subalptn)H). - Thymus Trachselianus Opiz, Gamanderquendel, Trachsels Quendel, 5. - Scrophularia nodosa L., Gemeine Braunwurz, 2. - Veronica offizinalis L., Grundheil, 3. - Euphrasia Rostkoviana Hayne, Gemeiner Augentrost, 4. - Plantago media L., Mittlerer Wegerich, 2. - Asperula cynanchica L., Kleiner Waldmeister, 5. 11 ) ,,Dealpine Arten" sind im Bereich der Alpen entstanden und hab.-!n sich von da aus in die umliegenden Gebiete verbreitet. 14) ,,Alpine Arten" sind Hochgebirgspflanzen der Alpen, ,,sub, alpine Arten" bewohnen die Mittelgebirgsregion der Alpen. 15
- Galium verum L., Gelbes oder echtes Labkraut, 3. - Campanula rotundifolia L., Rundblättrige Glockenblume, 5. - Senecio nemorensis L., Hainkreuzkraut, 4. Cirsium oderaceum Scop., Kohldistel, 1. - Cirsium lanceolatum Scop., Lanzettblättrige Kratzdistel, 1. - 8esleria varla Wcttst,, Buntes Elfengras, 3, süd-mitteleuropäiscb-dealpinbaltisch. - Festuca sulcata Nym., .Gefurchtblättriger Schwingel, 4. - Festuca heterophylla Lam., Verschiedenblättriger Schwingel, 4. - Carex alba Scop., Weiße Segge, 4, eurasisch-boreomerldional-(sub)· montan-ozeanischtS) in Europa dealpin. - Carex montana L., Bergsegge, 4. - Antherlcum ramosum L., Aestige Zaunlilie, 4, südeuropäisch-montan-mitteleuropäisch, Uebergangsform zu submediterran• mitteleuropäisch, subatlantisclie Ausbreitungstendenz. - Polygons• tum offizinale AU., Gemeine Weißwurz, gemeiner Salomonssiegel, 2, eurasisch-(boreal•) boreomerldional-(sub) montan, Hauptvorkommen im eurosibirischen Waldsteppengebiet. - Plantantbera chlorantha Rchb., Grünliche Waldhyazinthe, 2, südeuropäisch-montan-mitteleuropäisch, subatlantische Ausbreitungstendenz. - Cephalanthera alba Simk., Bleiches Waldvöglein, 1, südeuropäisch-montan-mitteleuropäisch, atlantisch-zentraleuropäische Ausbreitungstendenz. Arten, die ausschließlich oder vorzugsweise im Nordteil vorkommen : Urtica dioica L., Gemeine Brennessel, 3. - Asarum europaeum L., Europäische Haselwurz, 3. - Fagopyrum dumetorum Schreb., Große Buchwinde, Heckenknöterich, 4. - Moehringia trinervia Clairv., Dreinervige Nabelmiere, 2. - Aquilegia vulgaris L., var. pseudoatrata Erdner, Gemeine Akelei, schwarzviolette Rasse, 2. - Thalictrum nigl'icans Scop. (zu Th. lucidum L.), Sch.warzwerdende Wiesenraute (Form der schmalblättrigen Wiesenraute), 1, europäischboreomeridfonal-kontinental (sarmatisch). - Sedum acre L., Scharfer Mauerpfeffer, 4. - Sedum boloniense L., Milder Mauerpfeffer, 4. - Fragaria elatior Ehrh., Hohe Erdbeere, 4. - Potentilla sterilis Garcke, Erdbeerartiges Fingerkraut, 3, s. o. - Geum urbanum L., Echte Nelkenwurz, 3. - Agrimonia eupatoria L., Echter Odermennig, 3. - Medicago falcata L., Sichelklee, 3. - Astragalus glycyphyllos L., Süßer oder süßblättriger Tragant, 3. - Coronilla varia L., Bunte Kronenwicke, 3. - Vicia angustifolia L., Schmalblättrige Wicke, 3. - Lathyrus vernus Bernh., Frühlingsplatterbse, Frühlingswalderbse, 5. - Geranium robertianum L., Ruprechtskraut, stinkender Storchschnabel, 3. - Polygala amarella Cr., Sumpfkreuzblume, 1. - Mercurialis perennis L., Ausdauerndes Bingelkraut, 3. - Euphorbia dulcis L., Süße Wolfsmilch, 3. - Viola mirabilis L., Merkwürdiges Veilchen, Wunderveilchen, 4, enrasisch-boreomerldional-(sub)montanozeanisch, in Europa sarmatische Ausbreitungstendenz, Uebergangsform zu eurasisch-(boreal•)boreomerldional•(sub)montan. - Viola silvestris Lam., Waldveilchen, 3. - Viola Riviniana Rchb., Großblütiges Veilchen, 4. - Viola silvestris Lam. X Riviniana Rchb., Bastard zwischen Waldveilchen u. großblütigem Veilchen, 3. - Epilobium collinum Gmel., Hügelweidenröschen, 2, süd-mitteleuropäisch-dealpin, Hauptverbreitung: dealpin-(nord)sarmatisch. - Astrantia major L., Große Sterndolde, 3. - Torilis anthriscus Gmel., Waldborstendolde, 4. - Pastinaca sativa L., Gemeiner Pastinak, 4. - Heracleum sphon15 ) ,,Ozeanische Arten" bewohnen Gebiete mit feucht-kühlem (= ozeanischem) Klima, also vor allem den Westen Europas, aber auch die feucht-kühlen Gebirgszonen außerhalb des Westens. 16
dylium L., Gemeine Bärenklau, 3. - Daucus carota L., Gelbe Rübe, wilde Möhre, 4. - Vinca minor L., Kleines Sinngrün, kleines Immergrün, 4. - Cynanchnm vincetoxlcum Pe1·s., Gemeine Schwalbenwurz, 4, euraslch-boreomerldional-submerldional-(snb)montan-kontinental. - Glechoma hederacea L., Gemeine Gundelrebe, 3. - Melittis mellsso1>hyllum L., Melissenblättriges Immenblatt, 4, submediterran•montan. - Lamium luteum Krock., Echte Goldnessel, 3. - Lamium maculatum L., Gefleckte Taubnessel, 3. - Stachys silvatica L., Waldziest, 3. - Origanum vulgara L., Gemeiner Dost, 5. - Digitalis ambi• gua Murr., Großblütiger Fingerhut, 4, südeuropäisch-montan-mittel• eui-opälsch, zentraleuropäisch-sarmatische Ausbreitungstendenz. - Melampyrum nemorosum L., Blauer Wachtelweizen, Hainwachtelweizen, 5. - Gallum aparine L., Klimmendes Labkraut, 4. - Adoxa moschatellina L., Gemeines Bisamkraut, 3. - Campanula patula L., Wiesenglockenblume, 3. - Campanula trachelium L., Nesselblättrige Glockenblume, 4. - Campanula rapunculoides L., Rapunzelartige Glockenblume, Rübenglockenblume, 4. - Phyteuma spicatum L., Aehrige Rapunzel, 4. - Serratula tinctorla L., Färberscharte, 3, eurasisch•boreomeridional-(sub) montan-kontb1ental. - Lapsana communis L., Gemeiner Rainkohl, Hasenkohl, 4. - Tragopogon orientalis L., Gemeiner Bocksbart, 3. - Crepis biennis L., Zweijähriger Pippau, Wiesenpippau, 3. - Molinia arundinacea Schrk., Rohrartiges Pfeifengras, 5. - Melica nutans L., Nickendes Perlgras, 4. - Briza media L., Gemeines Zittergras, 3. - Poa pratensis L., Wiesenrispengras, 3. - Festuca rubra L., Roter Schwingel, 3. - Festuca elatior L., Wiesenschwingel, 5. - Bromus asper Murr., Rauhhaarige Trespe, 4, södcu1-opäisch-montan•mitteleuropäisch, zentraleuropäisch-sarmatische Ausbreitungstendenz. - Brachypodium silvaticum R. et Sch., Waldzwenke, 5. - Calamagrostis epigeios Roth., Rohrartiges Reitgras, 4. - Carex contigua Hoppe, Gedrängtährige Segge, 1. - Carex Pairaei F. Schltz., Sparrige Segge, 4. - Carex pilosa Scop., Gewimperte Segge, 4. - Carex Michelii Host., Micheli's Segge, 1, ostsubmediterran. - Allium carinatum L. (?) , Gekielter Lauch (?), 1, nicht blühend, stld• europäisch-montan-mitteleuropäisch. - Lilium martagon L., Türkenbundlilie, 4. Die junge Weidenau. Ungefähr in der Mitte des Gebietes treten die Uferfelsen etwas vom See zurück und lassen so einen schmalen Geländestreifen zwischen dem Seeufer frei. Der Streifen hat nur eine geringe Neigung, ist etwa 100 m lang und an der breitesten Stelle kaum 30 m breit. Hier hat sich über dem Kalkschotter-Untergrund eine junge Weidenau entwickelt. Folgende Arten sind für diese Pflanzengesellschaft besonders kennzeichnend : Baum-und Strauchschicht. Betula pendula Roth., Gemeine Birke, 2. - Ainus incana Mnch., Grauerle, 3. - Corylus avellana L., Gemeiner Haselstrauch, 3. - Populus tremula L., Zitterpappel, Espe, 2. - Salix purpurea L., Purpurweide, 4. - Salix eleagnos Scop., Uferweide, 4. - Salix daphnoides Vill., Seidelbastweide, Schimmelweide, 1. - Salix caprea L., Sahlweide, 4. - Prunus avium L., Wilder Kirschbaum, Vogelkirsche, 1. 2 17
Kraut.schiebt. Melilotus albus Desr., Weißer Steinklee, 4. - Chamaenerion palustre Scop., Sumpfunholdenkraut, 4. - Angelica montana Schl., Bergengelwurz, 4. - Verbena officinalis L., Gemeines Eisenkraut, 2. - Verbascum phlomoides L. (?), Gemeine Königskerze (?), 1, nicht blühend. - Eupatorium cannabium L., Gemeiner Wasserdost, 2. - Erigeron annuus Pers., Weißes Berufkraut, ·3. - lnula con7za DC., Dürrwurz, 1, sttd-mitteleuropäiscb, Uebergangsform zu submediterran-mitteleuropäisch, subatlantisch-zentraleuropäiscbe Ausbreitungs. tendenz. - Sonchus asper Hill., Rauhe Gänsedistel, 4. - Hieracium silvestre Tausch, Herbsthabichtskraut, 4. Die Felsflur. Die hohen Felsabstürze im Südteil des Gebietes konnten wegen ihrer Unzugänglichkeit leider nicht erforscht werden. Dagegen wurden die niederen Konglomeratfelsen der Mitte und des Nordteiles eingehend untersucht. Sie werden teilweise stark durch Bäume beschattet und tragen dann eine reiche Vegetation von Felsenfarnen. Nachfolgende Arten wurden auf den Felsen angetroffen : Polypodium vulgare L., Gemeiner Tüpfelfarn, 3. - Asplenium trichomanes L., Schwarzstieliger Streifenfarn, 5. - Asplenium ruta muraria L., Mauerraute, 5. - Cystopteris fragilis Bernh., Gemeiner Blasenfarn, 3. - Chelidonium majus L., Gemeines Schöllkraut, 3. - Arabis arenosa Scop., Sandgänsekresse, 4. - Sedum maximum Krock., Große Fetthenne, 4. - Geranium robertianum L., Stinkender Storchschnabel, Ruprechtskraut, 3. - Viola hirta L., Rauhhaariges Veilchen, 2. - Libanotis montana Cr., Gemeine Heilwurz, 5. - Ajuga reptans L., Kriechender Günsel, 1. - Campanula rotundifolia L., Rundblättrige Glockenblume, 5. - Taraxacum offizinale Web., Gemeine Kuhblume, 1. Pflanzen des betretenen Geländes. An den Wegen und Pfaden findet man Pflanzen, deren Früchte und Samen von Menschen und Tieren leicht verschleppt werden oder die Beschädigungen durch das Betreten gut vertragen: Polygonum aviculare L.", Vogelknöterich, 3. - Ranunculus repens L., Kriechender Hahnenfuß, 2. - Agrimonia eupatoria L., Echter Odermennig, 4. - Medicago falcata L., Sichelklee, 3. - Cichorium intybus L., Gemeine Zichorie, Wegwarte, 4. - Lolium perenne L., Gemeiner Lolch, Englisches Raygras, 4. Die Segetalvegetation. In jenen Randzonen, wo Aecker an den Wald oder an das Wiesenland grenzen, machen sich verschiedene Ackerunkräuter (Segetalpflanzen) breit. Fagopyrum convolvulus H. Gross, Ackerknöterich, Kleine Buchwinde, 4. - Fagopyrum heterocarpum Beck (= F. vonvolvulus H. Gross X dumetorum Schreb., Verchiedenfrücht. Buchwinde (Bastard zw. der Kleinen u. Großen Buchwinde), 1. - Agrostemma githago L., Gemeine Kornrade, 1. - Melandryum album Garcke, Weißes Marien18
röschen, 2. - Papaver rhoeas L., Klatschmohn, 3. - Raphanus raphanistrum L., Gemeiner Hederich, Ackerrettig, 2. - Capsella bursa pastoris Med., Gemeines Hirtentäschel, 2. - Vicia hirsuta Gray, Rauhhaarige Wicke, 2. - Vicia angustifolia L., Schmalblättrige Wicke, 3. - Geranium columbinum L., Taubenstorchschnabel, 3. - Viola arvensis Murr., Ackerveilchen, 4. - Myosotis arvensis Hill., Ackervergißmeinnicht, 4. - Veronica arvensis L., Feldehrenpreis, 2. - Sherardia arvensis L., Ackerröte, 2. - Valerianella locusta Betcke, Gemeiner Feldsalat, Vogelsalat, 3. - Campanula rapunculoides L., Rapunzelartige Glockenblume, Rübenglockenblume, 4. - Legousia speculum Fisch., Venusspiegel, Frauenspiegel, 3. - Anthemis arvensis L., Feldhundskamille, Feldkamille, 2. - Cirsium arvense Scop., Feldkratzdistel, Ackerkratzdistel, 3. - Centaurea cyanus L., Kornblume, 3. - Sonchus asper Hill., Rauhe Gänsedistel, 2. - Crepis capillaris Wallr., Grüner Pippau, 2. - Agropyron repens Beauv., Gemeine Quecke, 3. - Secale cereale L., Gemeiner Roggen, 1. - Setaria viridis R. et Sch., Grünes Borstengras, 2. Die ß.uderalvegetation. Im Gebiete kommen auch einige Ruderalpflanzen vor. Vor allem trifft man sie in der Nachbarschaft der Wege und auf jener stark verunkrauteten Trockenwiese an, die am Nordende des Gebietes unterhalb des dort befindlichen Gehöftes liegt. Ruderalpflanzen sind bekanntlich für überdüngte oder verunreinigte Plätze, wüstes, unbebautes Land, Schutthalden u. dgl. bezeichnend. Folgende Arten wurden innerhalb des Gebietes festgestellt : Urtica dioica L., Gemeine Brennessel, 3. - Rumex crispus L., Krauser Ampfer, 2. - Chenopodium album L., Gemeiner Gänsefuß, 2. - Reseda lutea L., Gelber Wau, 2. - Geranium pusillurn Burm., Kleiner Storchschnabel, 3. - Verbena officinalis L., Gemeines Eisenkraut, 2. - Poa annua L., Einjähriges Rispengras, 2. Zusammenfassung. Das geplante Naturschutzgebiet Staninger Leiten enthält zwei verhältnismäßig ursprüngliche Pflanzengesellschaften, nämlich die Trockenwiese am Südende und den baltischen Mischwald. Die starke Neigung des Hanges und die Trockenheit des Bodens verhinderten in beiden Fällen eine intensive land- oder forstwirtschaftliche Nutzung. Die Wiese konnte daher den ursprünglichen Typus einer Heidewiese bewahren. Der Wald hingegen behielt das Gepräge der Mischwälder, die in früheren Jahrhunderten weite Gebiete unserer Heimat bedeckten, heute aber nur mehr an verhältnismäßig wenigen Orten bestehen. Es ist somit sehr erstrebenswert, wenn die beiden genannten Pflanzengesellschaften in ihrem derzeitigen Zustand erhalten bleiben. Damit würde ein wertvolles Naturdenkmal für kommende Geschlechter geschaffen werden. In einem Gebiete, das von der Land- und Forstwirtschaft wenig beeinflußt wurde, konnten sich naturgemäß auch Pflanzen erhalten, die anderswo schon längst der Kultur weichen mußten. Doch abgesehen davon, daß die Staninger Leiten ein Rückzugsgebiet für manche verdrängte Pflanzen geworden ist, ermöglichen andererseits die dort herrschenden klimatischen und edaphischen*) Bedingungen *) Den Boden betreffend. HI
solchen Arten, die an Klima und Boden ganz besondere Ansprüche stellen, eine Existenz außerhalb ihres geschlossenen Verbreitungsgebietes. Da diese Pflanzenarten sonst in der näheren Umgebung Steyrs auch nicht gerade reichlich vorkommen, wäre die Schonung ihrer Standorte im Gebiete der Staninger Leiten nur zu begrüßen. Schließlich seien noch jene Pflanzenarten, die am meisten des Schutzes bedürfen, besonders angeführt. Zunächst sind es Arten, deren Hauptverbreitungsgebiet im Osten liegt und die hier auf dem trockenen und nach Osten offenen Abhang einen geeigneten Lebensraum gefunden haben: Kontinentale Arten : Libanotis montana, Cynanchum vincetoxicum, Ajuga genevensis, Veronica spicata, Serratula tinctoria. Pontisch-pannonische Arten : Clematis recta, Cytisus nigricans, Cytisus supinus. Sarmatische Arten: Thalictrum nigricans (Th. lucidum), Aster amellus. Turanisch-orientalische Arten : Andropogon ischaemum. Andere Arten sind hauptsächlich im Süden verbreitet. Ihnen dürfte der kältemindernde Einfluß des Stausees, der trockene und daher warme Boden sowie auch die östliche, bzw. ostsüdöstliche Exposition des Hanges besonders zusagen. Mediterran-submediterrane Arten : Saxifraga tridactylites, Coronilla emerus, Teucrium chamaedrys, Orchis tridentata. Mediterran-mitteleuropäische Arten : Sorbus torminalis. Ostsubmediterrane Arten : Carex Michelii. Ostsubmediterran-montane Arten : Staphylea pinnata. Submediterran-montane Arten : Melittis melissophyllum. Submediterran-mitteleuropäische Arten: Cerastium tauricum (C. brachypetalum), Trifolium alpestre, Peucedanum cervaria, Peucedanum oreoselinum, Prunella grandiflora, Satureja acinos. Einzelnen Arten, deren eigentliche Heimat die Ber.ie der Kalkalpen sind, bietet der felsige, kalkreiche Boden der Stanmger Leiten gleichfalls günstige Lebensbedingungen. Subalpine Arten: Satureja alpina. Dealpine Arten : Chamaebuxus alpestris, Sesleria varia, Carex albä. Folgende Arten sind zwar in der Umgebung nicht gerade selten, doch sind sie in Stadtnähe durch Ausflügler sowie Blumen- und Heilpflanzensammler sehr gefährdet. Sie bedürfen daher auch eines besonderen Schutzes. Helleborus niger, Aquilegia vulgaris, Anemone hepatica, Lathyrus vernus, Daphne mezereum, Sanicula europaea, Cyclamen europaeum, Centaurium umbellatum, Digitalis ambigua, Asperula odorata, Lilium martagon, Convallaria majalis, Cephalanthera alba. Zuletzt seien noch einige Arten aufgezählt, die entweder in der näheren Umgebung Steyrs selten sind (") oder deren Lebensraum 20
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